Manch einmal ist Routine das Einzige, was einen noch funktionieren lässt. So auch bei mir. Schlafen, aufstehen, zur Arbeit gehen, heimkommen, etwas Haushalt machen und wieder schlafen. Zwischendurch noch etwas essen oder trinken, und dabei möglichst wenig denken. Schon ist das routinierte Leben da. Ob so ein Leben sinnvoll oder erfüllend ist, sei erst einmal dahin gestellt, denn zumindest bekommt man seine Zeit so herum, so auch ich.
Nachdem ich erfahren hatte, dass meine beste Freundin erst einmal nichts mehr mit mir zu tun haben möchte, brach ein Teil meiner Welt zusammen und nur die Routine ließ mich noch funktionieren. Nach einer Woche schrieb ich noch einmal meiner besten Freundin, ob wir uns zum Reden treffen könnten, worauf ich wieder keine Antwort erhielt. Ich überlegte gar, ob ich sie vielleicht einmal überraschen sollte, indem ich bei unserer gemeinsamen Freundin vorbeiginge, da ich wusste, dass sie bei ihr, bis sie wieder eine eigene Wohnung gefunden hat, Unterschlupf gefunden hatte. Doch das käme selbst mir übergriffig vor. Und übergriffig wollte ich nicht erscheinen, denn dann hätte unsere Freundschaft erst recht keine Zukunft mehr.