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Monat: April 2025

Vom Versuch nicht „verrückt“ zu werden – Teil 4: Die Abstimmung mit den Füßen

Geschätzte Lesezeit: 11 Minuten

Manch einmal ist Routine das Einzige, was einen noch funktionieren lässt. So auch bei mir. Schlafen, aufstehen, zur Arbeit gehen, heimkommen, etwas Haushalt machen und wieder schlafen. Zwischendurch noch etwas essen oder trinken, und dabei möglichst wenig denken. Schon ist das routinierte Leben da. Ob so ein Leben sinnvoll oder erfüllend ist, sei erst einmal dahin gestellt, denn zumindest bekommt man seine Zeit so herum, so auch ich.
Nachdem ich erfahren hatte, dass meine beste Freundin erst einmal nichts mehr mit mir zu tun haben möchte, brach ein Teil meiner Welt zusammen und nur die Routine ließ mich noch funktionieren. Nach einer Woche schrieb ich noch einmal meiner besten Freundin, ob wir uns zum Reden treffen könnten, worauf ich wieder keine Antwort erhielt. Ich überlegte gar, ob ich sie vielleicht einmal überraschen sollte, indem ich bei unserer gemeinsamen Freundin vorbeiginge, da ich wusste, dass sie bei ihr, bis sie wieder eine eigene Wohnung gefunden hat, Unterschlupf gefunden hatte. Doch das käme selbst mir übergriffig vor. Und übergriffig wollte ich nicht erscheinen, denn dann hätte unsere Freundschaft erst recht keine Zukunft mehr.

Vom Versuch nicht „verrückt“ zu werden – Teil 3: Die gute Freundin

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Als ich auf dem Heimweg in der S-Bahn sitze und an meinem Smartphone kurz die neusten Nachrichten des Tages überfliege, ploppt eine Mitteilung auf, dass mir meine beste Freundin eine Sprachnachricht geschickt hat. Ich öffne die Messenger-App und höre ihre Sprachnachricht an.

Vom Versuch nicht „verrückt“ zu werden – Teil 2: Ein alter Klassenkamerad

Geschätzte Lesezeit: 12 Minuten

Ich wache wieder schweißgebadet auf, nur diesmal auf meinem Sofa. Verdammt, wie spät ist es? Ich schaue auf die Uhr. Mitternacht. Na dann habe ich ja noch Zeit, noch eine Runde zu schlafen, doch zuerst gehe ich ins Bad, dusche mich und putze mir die Zähne, bevor ich mich schließlich in mein Bett fallen lasse. Im Bett kann ich aber nicht wieder einschlafen. Gedanken streifen durch meinen Kopf. Warum war ich schon wieder durchgeschwitzt? Ich versuche mich daran zu erinnern, ob ich etwas träumte, und tatsächlich erinnere ich mich vage an einen Traum, oder war es doch eher ein Bild von einem Traum? Ich erinnere mich, das Abschlussbild meiner Mittelschulklasse zu sehen. Ich, leicht rechts, hinter vielen Köpfen beinahe verdeckt. Doch, viele lachende Gesichter um mich herum. Plötzlich fangen einige an zu verblassen, bis sie schließlich gänzlich verschwinden. Bei wieder anderen, um genau zu sein, bei vier meiner damaligen Mitschüler, vertrocknet die Haut und das Fleisch und am Ende sind nur noch Gerippe übrig. Das Verschwinden meiner ehemaligen Klassenkameraden geht so lange, bis nur noch die vier Gerippe, einer meiner alten Freunde und ich, auf dem Bild zu sehen sind. Doch scheinbar ist das Ende noch nicht erreicht, denn auch der Freund verblasst schon langsam. Was mag das nur bedeuten?

Vom Versuch nicht „verrückt“ zu werden – Teil 0: Prolog

Geschätzte Lesezeit: 10 Minuten

Ich sitze an meinem Esszimmertisch und versuche, einem Hörspiel zu folgen. Es gelingt mir nicht. Meine Gedanken schweifen wieder und wieder ab. Sie schweifen zu all den Problemen und Anforderungen, die mir Tag für Tag begegnen. Sie lassen mich einfach nicht zur Ruhe kommen.
Ich bin unzufrieden mit mir selbst. Ich merke, wie ich mich langsam, aber stetig verändere. Wobei die Veränderung an und für sich eigentlich nicht das Problem ist. Das Problem ist, dass ich mich in eine Richtung verändere, die mir selbst zuwider ist. Ich merke, wie ich immer dünnhäutiger werde. Wie ich immer schneller aus der Haut fahre und häufig denke „Was für ein Idiot.“, wenn ich mit Menschen zu tun habe, die meine Sicht auf die Welt nicht teilen.