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Kategorie: Allgemein

Die „fehlgeschaltete“ Ampel

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Reifen quietschen und wenige Zentimeter vor meinen Beinen bleibt ein Auto stehen, das gerade eben schon einmal stand, aber plötzlich mit Vollgas anfuhr. Mein Herz pocht rasend und ich schaue durch die Frontscheibe des Autos, das mich beinahe überfahren hätte. Die Frau, wobei es auch ein Mann sein könnte, denn ähnlich Situationen habe ich auch schon mit männlichen Autofahrern erlebt, zeigt mir einen Vogel und zeigt auf die Fußgänger Ampel in meinen Rücken, die rot anzeigt, worauf hin ich auf die Fußgängerampel zeige, auf die ich zulaufe und die immer noch grün ist, aber die Frau nimmt die grüne Ampel nicht wahr oder will sie nicht wahrnehmen und zeigt immer weiter auf die rote Fußgängerampel in meinem Rücken und ich denke bei mir: „Schon wieder ein Autofahrer, der viel zu wenig zu Fuß unterwegs ist, denn sonst wüsste er, dass bei breiten Straßen, die einen Mittelstreifen mit Ampeln haben, die Ampeln zwischen den Fahrspuren meistens eher auf Rot schalten als die außen liegenden. Der Grund dafür ist, dass dadurch nur in Ausnahmefällen, sehr langsame Menschen, auf dem Mittelstreifen stehen bleiben müssen, während die, die in normalem Tempo die Straße kreuzen, zügig über den Mittelstreifen auf die andere Straßenseite wechseln können.“

Ich, der Frosch – Eine Satiere

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Übermüdet wache ich auf und gehe vom Schlaf- ins Wohnzimmer. Ich schaue aus dem Fenster und mein Wohnzimmer spiegelt sich in der Scheibe vor dunkler Nacht. Womit ich nicht rechne, ist, dass ich anstelle meiner einen Frosch sehe. Verdammt, scheinbar hat mich jemand verflucht. Ich schaue mich weiter in der spiegelnden Scheibe an und stelle fest, dass es mich hätte schlimmer treffen können, wie Gregor Samsa in Kafkas Roman „Die Verwandlung“, der in „Ungeziefer“ verwandelt wurde. Dann doch lieber ein Frosch, denn wenn ich ehrlich bin, so habe ich so einen flachen Bauch und so gelenkige Gliedmaßen schon lange nicht mehr. Ferner besteht ja noch die Hoffnung auf eine Rückverwandlung, wenn ich mich nur daran erinnerte, was es ist, das den Fluch im Märchen bricht.
Da gab es doch das eine Märchen der Gebrüder Grimm. Ach, wie hieß es noch einmal. Ach ja, es war das Märchen „Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich“ in dem die Prinzessin den Frosch durch einen Kuss zurückverwandelt. Doch wie jetzt ein Mädchen finden, das mich küsst?

Du lebst nur einmal – Teil 15: Der Tod

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Zwei Wochen plagte mich der grippale Infekt. Zwei Wochen ständiges Husten und verstopfte Nasennebenhöhlen. Zwei Wochen, in denen ich aus Atemnot keine Strecken laufen konnte, die länger als fünfhundert Meter waren. Doch jetzt, genesen, möchte ich mich wieder mehr bewegen und meine Leistungsfähigkeit steigern. So beschließe ich jeden Tag spazieren zu gehen und jeden Tag die Entfernung etwas zu steigern, bis ich wieder mein altes Fitnesslevel erreicht habe. Gedacht, getan und so ziehe ich meine Jacke und meine Wanderschuhe an und gehe los.

Du lebst nur einmal – Teil 14: Kulturelle Aneignung und Cancel culture

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Gerädert stehe ich auf. Mein Kopf brummt. Die halbe Nacht lag ich wach und habe gehustet, und das an einem langen Wochenende. Ich trinke reichlich Tee und lege mich wieder in mein Bett, doch schlafen kann ich nicht. Ich möchte ein Hörspiel hören, wie ich es schon die halbe Nacht tat, in der ich seit Langem mal wieder angefangen habe, die Hörspielserie TKKG von Anfang an zu hören. Wobei ich feststellte, dass mir die alten Folgen besser gefallen, als die neuen, in denen sich die Protagonisten immer weniger in der Natur aufhalten und eigentlich überall ihre Handys und Smartphones dabeihaben. In den frühen Folgen sind sie durch Wälder und Moore gestrichen und mussten nach Telefonzellen suchen, um jemanden zu erreichen. Heute haben Sie ein Handy oder Smartphones und können sofort jemanden anrufen, wo bleibt denn da die Spannung? Als ich so die Hörspiele höre, komme ich zur Folge 19 „Der Schatz in der Drachenhöhle“. Doch sosehr ich auch suche, ich kann sie bei keinem der Streamingdienste finden. Es wundert mich, dass es das Hörspiel nicht mehr geben soll, denn in meiner Kindheit besaß ich sogar die Kassette und sie war eine meiner beliebtesten Hörspielfolgen. Ich recherchiere kurz, warum sie nicht online verfügbar ist und lese, dass sie nicht digital veröffentlicht wurde, da es Jugendschutzbedenken gäbe und bestimmte Bevölkerungsgruppen negativ dargestellt würden. Ich überlege, worum es in der Folge ging. Es ging um eine Kanufahrt und eine Schatzkarte. Um eine Gruppe „Biker“, die eine Gruppe „Zigeuner“ gegen TKKG aufhetzten und darum, die versteckte Beute eines Raubes in der sogenannten Drachenhöhle zu finden. Ja, ich muss zugeben, die sogenannten „Zigeuner“ wurden nicht besonders gut dargestellt und heute würde man solch ein Hörspiel wahrscheinlich nicht mehr produzieren. Es war halt ein Kind seiner Zeit. Doch hätte man nicht mit einem Vorwort arbeiten und an dem Hörspiel aufzeigen können, dass zum einen die Stigmatisierung von bestimmten Bevölkerungsgruppen nicht gut ist und die Kriminalisierung von ihnen eben häufig dazu führt, dass ebendiese Menschen in die Kriminalität getrieben werden? Aber es ist, wie so häufig, eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, ein Blick zurück in den Spiegel, ist nicht gewünscht. Lieber wird die Vergangenheit verdrängt, in der Hoffnung, dass sie für immer vorbei ist, doch wenn man die Vergangenheit vergisst, neigen leider die meisten Menschen dazu, sie und ihre Fehler zu wiederholen, da sie eben nicht mehr um die Konsequenzen bestimmten Handelns wissen.

Du lebst nur einmal – Teil 13: Sperrmüll

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Mit Beginn der Arbeitswoche nimmt mich wieder die Arbeit so in Beschlag, dass ich kaum Zeit habe, meine Gedanken frei schweifen zu lassen. Sie sind voll und ganz damit beschäftigt, auf der Arbeit Probleme zu lösen. Die Zeit abseits meiner Arbeit und meine übrig gebliebene Gedankenkapazität verwende ich dafür, die häuslichen Pflichten zu erfüllen, bevor ich gegen acht Uhr abends übermüdet ins Bett falle.
Doch diese Routine wird unterbrochen, als ich Mittwochnachmittag nach Hause komme und in meinem Wohngebiet überall kubikmeterweise Sperrmüll stehen sehe. Als ich diese Reste unserer Wohlstandsgesellschaft sehe, beginnen meine Gedanken zu rumoren und selbst meine Alltagsroutine, die mich unter der Woche funktionieren lässt, schafft es nicht mehr, sie zum Verstummen zu bringen. Der Grund dafür ist, dass etliche Dinge, die dort auf den vielen Haufen liegen, noch nutzbar wären, aber aussortiert wurden, da sie scheinbar den Geschmack der Besitzer nicht mehr treffen. Doch nicht nur das, bei vielen Dingen, die sich auf den Haufen befinden, sieht man, dass sie aus einer Laune oder einem Trend heraus gekauft wurden und nicht mit der Absicht, sie über einen längeren Zeitraum zu nutzen. Es sind teilweise Möbel mit kurzer Lebensdauer, die möglichst billig produziert und bei deren Konstruktion bereits der schnelle Verschleiß eingeplant wurde. Es sind Dinge, die die Menschen immer und immer wieder kaufen sollen, um so den Konsum hochzuhalten.

Der Wert des Lebens und der Welt

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Häufig, wenn ich wandern gehe, frage ich mich, welchen Wert eigentlich das Leben und die Welt haben. Ich frage mich das, da ich immer und immer wieder die Hinterlassenschaften, in Form von Müll, der Menschen sehe. Sehe ich den Müll, den die Menschen achtlos überall liegen lassen, nicht richtig entsorgen oder gar unnötigerweise produzieren und dadurch die (Um-)Welt und andere Lebewesen vergiften, glaube ich, dass das Leben und die Welt uns Menschen wenig wert ist.

Zum Nachdenken

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

In diesem Beitrag finden Sie einige kurze, fiktive Kommunikationsschnipsel, die dazu einladen sollen, über ihren Inhalt nachzudenken. Als Rahmenbedingung für die Kommunikationsschnipsel galt, dass sie handschriftlich auf einen Notizzettel von ca. 9 x 9 cm passen müssen.