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Einfache Schritte zum nachhaltigeren Leben – Kapitel 10: Kampf dem Rebound-Effekt

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Beschäftigt man sich mit dem Thema „nachhaltiger Leben“ kommt man über kurz oder lang nicht am Thema Rebound-Effekt vorbei. Der Rebound-Effekt, der alle Bemühungen der Ressourcenschonung und Energieeinsparung z. T. oder gar gänzlich zunichte macht.
Die Ursache für den Rebound-Effekt ist dabei primär im menschlichen Verhalten und den menschlichen Ansprüchen zu sehen, die sich ändern, wenn die Nutzung eines Gerätes „günstiger“ wird. Beim Rebound-Effekt unterscheidet man dabei zwischen zwei Arten, nämlich den direkten und den indirekten Rebound-Effekt. In diesem Beitrag möchte ich zuerst die beiden Arten des Rebound-Effektes, sowie ihre möglichen Ursachen aufzeigen, bevor ich mich in einem zweiten Schritt dem Punkt des Vermeidens bzw. dem „Bekämpfen“ des Rebound-Effektes zuwende.

Grafische Darstellung des Bereichs des Rebound-Effektes

Direkter Rebound-Effekte

Der direkte Rebound-Effekt bezeichnet dabei den Fall, dass eine Reduzierung des spezifischen Energieverbrauchs eines technischen Gerätes, durch ein geändertes Nutzungsverhalten teilweise oder gar überkompensiert wird. Dabei spricht man bei einer Überkompensierung der „Energieeinsparungen“ auch von einem „Backfire-Effekt“.
Der direkte Rebound-Effekt besagt somit, dass z.B. die Einsparung an elektrischer Energie, die durch den technischen Vorschritt eigentlich zu erwarten wäre, nicht eintritt. Der Grund dafür ist, dass sich mit dem technischen Vorschritt auch häufig das Nutzungsverhalten bzw. die Ansprüche änderen. So führt mit unter die Einsparung bei der spezifischen Energie, die für eine gewisse Beleuchtungsstärke erforderlich ist, dazu, dass der Nutzer das Licht länger brennen lässt oder zusätzliche Beleuchtung, z.B. „Effektleuchten“ anbringt. Ein anderes technisches Gerät, bei dem man guten die Auswirkungen des direkten Rebound-Effekt betrachten kann, sind Bildschirme. Bildschirme, sein es Fernseher oder Computermonitore, bei denen die durch den technischen Fortschritt zu erwartende Energieeinsparung nicht eintraf, da viele Menschen dazu übergingen, Geräte mit einer höheren Pixeldichte oder einer größeren Bilddiagonalen zu kaufen.

Indirekter Rebound-Effekt

Im Gegensatz zum direkten Rebound-Effekt beschreibt der indirekte Rebound-Effekt, die Kompensierung der Energieeinsparungen in einem bestimmten Bereich dadurch, dass man das Geld, das man durch die Reduzierung des Energie- und / oder Ressourcenverbrauchs einspart, in einem anderen Bereich ausgibt und es dadurch in diesem Bereich zu einem zusätzlichen Energie- und / oder Ressourcenverbrauch kommt.
Ein gutes Beispiel für den indirekten Rebound-Effekt ist, wenn man die Heizungsanlage seiner Wohnung modernisiert, wobei die neue Heizungsanlage einen besseren Wirkungsgrad hat, als die alte. Durch den besseren Wirkungsgrad spart man Primärenergie und dadurch auch einen Teil des Geldes für die Primärenergieträger ein. Gibt man dieses eingesparte Geld dann z.B. für eine Flugreise aus, führt die Flugreise zu einem zusätzlichen Energieverbrauch und zu einer zusätzlichen Umweltverschmutzung.

Vermeiden des Rebound-Effektes

Betrachtet man diese beiden Arten des Rebound-Effektes, kann man für sich persönlich Gegenmaßnahmen entwickeln, um dem Rebound-Effekt entgegenzuwirken. Hier, an dieser Stelle, möchte ich ein paar Ideen zur Vermeidung des Rebound-Effektes, als Inspirationshilfe vorstellen, die der geneigte Leser bei Bedarf als Grundlage für seine eigenen, möglichen Handlungs- und Konsumweisen benutzen kann.

Zur Vermeidung bzw. zur Reduzierung des direkten Rebound-Effektes empfehlen sich aus meiner Sicht zwei Handlungsansätze. Der erste Handlungsansatz ist, bei der Anschaffung von technischen Geräten immer den absoluten Energieverbrauch zu betrachten und sich genau die Differenz im Energieverbrauch zwischen dem alten und den neuen Gerät anzuschauen. Ein neues Geräte sollte man sich nur dann kaufen, wenn das neue Geräte einen geringeren absoluten Energieverbrauch hat, als das Altgerät, so verhindert man auf jeden Fall den Backfire-Effekt,wohlgemerkt nur unter der Voraussetzung, dass man seine Verhaltensweisen nicht auf eine nachteilige Art und Weise ändert, z.B. indem man das technische Gerät häufiger oder länger nutzt.

Zur Vermeidung bzw. zur Reduzierung des indirekten Rebound-Effektes empfehlt es sich meiner Meinung nach, das Jahr vor einer Modernisierung / einer technischen Neuanschauffunf z.B. bei der Heizung, als Referenzjahr zu nehmen, und das durch die Modernisierung eingesparte Geld über einen bestimmten Zeitraum anzusparen und es dann dafür aufzuwenden, bei zukünftigen Anschaffung besonders energieeffiziente oder nachhaltig produzierte Geräte bzw. Gegenstände zu kaufen, und für diese Geräte dann ggf. etwas mehr Geld aufzuwenden.
Diesen Ansatz kann man auf zwei Arten umsetzen. Die erste Möglichkeit ist, dass man dem im Referenzjahr aufgewendeten Geldbetrag nimmt und dann z.B. für die nächsten fünf Jahren die Differenz zum neuen aufzuwendenden Geldbetrag spart. Bei dieser Möglichkeit werden Inflationseffekte nicht berücksichtigt, so dass sich über die Jahre der zu sparende Geldbetrag aufgrund der Teuerungsrate wahrscheinlich verkleinern wird. An dieser Stelle setzt die zweite Möglichkeit zur Umsetzung des beschrieben Ansatzes an. Bei dieser zweiten Möglichkeit nimmt man direkt die verbrauchte Menge des Energieträgers, also z.B. Liter Heizöl, Ster Holz, m³ Erdgas, etc. und nimmt die eingesparte Menge des Energieträgers mal den üblichen Marktpreis und spart dann jedes Jahr diesen Geldbetrag, für zukünftige Investitionen, z.B. in eine bessere Wärmeisolation des Gebäude, die wiederum zu einer Energieeinsparung führt, auf dass man immer nachhaltiger lebe.

Published inNachhaltiger Leben

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