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Die stressige, kapitalistische Zeit steht vor der Tür

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Blechlawinen rollen durch die Straßen. Straßenpanzer verstopfen die städtischen Arterien. Menschen hassten über rote Ampeln. Viele Menschen sind gereizt. Sie schreien, zetern und fluchen. Der Kapitalismus blüht, die Verkäuferseele lacht, wer hätte das gedacht?

Einst war Weihnachten das Fest der Familie und der Besinnlichkeit, heute ist es nur noch der kapitalistische Geist, gekleidet ins weihnachtliche Kleid. Es geht nicht mehr ums besinnliche und gemütliche beisammen sein, denn viele bleiben an Weihnachten allein, da sie entweder keine Familie mehr haben, oder in Armut dahin darben, denn der weihnachtliche Geist kostet heutzutage eine Menge Geld, da nur noch der Materialismus gefällt. So steigt die Anzahl und der Wert der Geschenke, ach, wenn ich da an früher denke, als man sich noch Aufmerksamkeit, Zuneigung und gemeinsam verbracht Zeit schenkte und man seine Schritte zur Weihnachtszeit höchstens in die nächste Kirche lenkte. Doch dann streckte der Kapitalismus seine Krallen nach dem Weihnachtsfest aus, riss ihm seine Seele heraus, um sie durch Konsumgier zu ersetzen, da Kapitalistenherzen nach immer neuen Quellen für zusätzliche Einnahmen lechzen.
So lenken heute viele Personen ihre Schritte oder Maus zum nächsten Tempel des Konsums, denn sie können nicht Ruhen, bis sie für alle, die ihnen „wichtig“ sind, materielle Geschenke haben, um sich anschließend an deren kurzzeitigen Freunden zu laben. Doch nicht nur die kurzfristige Freunde der Beschenkten sind ihr Ziel, denn das brächte ihnen ja nicht viel, denn ihre Kapitalistenherzen können nur Ruhen, wenn sie selbst das Schenken besser als andere tun. Doch woran bemisst sich Wert eines Geschenks? Für viele ist es das Geld, dass sie für ein Geschenk ausgeben mussten, und das, obwohl sie vielleicht nicht einmal wussten, ob es dem Beschenkten gefällt, denn was für sie zählt, ist alleinig das Geld. Ihnen ist egal, dass sie das Geld eigentlich verschwenden, wenn sie es alleinig für materielle Geschenke aufwenden und ihnen das gesellige und gemeinschaftliche Beisammensein nichts Wert ist, da man dessen Wert nicht in Euro bemisst.

Ist schließlich die Weihnachtszeit vorbei, kommt manchmal das große Geschrei, da die Geschenke nur noch auf dem Dachboden liegen, oder gar gleich in den Müll fliegen, denn materielle Güter können meistens die Herzen nur für kurze Zeit erfreuen, bevor sie ihren Reiz verlieren, auch wenn manche Kinder (und Erwachsenen) laut und vordergründig nach ihnen gieren. So wird aus materiellen Geschenken Müll, der die Umwelt auf Jahrtausende belastet, während man selbst wieder von Termin zu Termin oder auf die Arbeit hastet, um erneut Geld für Weihnachten zu verdienen, um wieder die kapitalistischen Wünsche zu bedienen.
Doch kann das wirklich alles sein, diese Zelebrierung des Scheins, dass maßloser Konsum glücklich macht, während der Kapitalismus einem ins Gesicht lacht? Meiner Meinung nach „Nein!“, dass kann nicht alles sein. So verweigere ich mich dieser materiellen Schenkkultur und schenke höchsten meine Aufmerksamkeit und Zeit und ehe ich Geld für materielle Geschenke aufwende, spende ich es lieber gegen das viele Leid, dass der Mensch durch seinen Materialismus und seine Konsumgier erzeugt, indem er Tiere und andere Menschen seinen Wünschen beugt. Ich spende lieber gegen massenhaftes sterben, denn ich möchte keine unbewohnbare Ödnis den nächsten Generationen vererben.
Mir ist der Umwelt- und Naturschutz sehr viel wert und so begehe ich die Weihnachtszeit unbeschwert, indem ich mich den kapitalistischen und materialistischen Zwängen entziehe, ein Stückweit vor ihnen fliehe und das Weihnachtsfest nur im Kreis meiner Freunde und meiner Familie, ohne materielle Geschenke, begehe und ich das Lächeln von ihnen sehe, das ihre Lippen schmückt, wenn eine Geschichte oder ein Gedicht sie entzückt. Das Lächeln, dass sie auf den Lippen tragen, wenn sie danach fragen, ihnen noch etwas vorzulesen, denn das ist das wirkliche Wesen, das Weihnachten innewohnt, und der Grund dafür, dass sich der Verzicht auf das Schenken von Konsumgütern lohnt. Vielleicht spielen wir aber auch ein Gesellschaftsspiel und dass alleinig mit dem Ziel, etwas gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen, und ich glaube, dass kann jedem gelingen.

So wünsche ich euch jetzt eine schöne, freudige Weihnachtszeit, hoffentlich ohne Leid, weder für euch noch für eure Umwelt, am besten ohne die Ausgabe von massenhaft Geld.

Published inKolumne

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