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Kategorie: Kolumne

Die verdorrte blaue Blume

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Ich lasse die Zeitung sinken und blinke in die Ferne. Ich frage mich, was nur aus unserer Welt geworden ist. Als wäre es noch nicht schlimm genug, dass es wieder mehrere Kriege gibt, die Umwelt mehr und mehr zerstört wird und der Klimawandel scheinbar ungehindert voranschreitet, nein, auch die romantische Liebe ist jetzt auch noch unter Druck. Die romantische Liebe, die scheinbar nicht mehr in unsere Zeit passt.
Der Artikel, der mich das denken lässt, heißt „Himmel, was ist Sugardating?“. Die Zeitung in der der Artikel steht, „Die Zeit“. Doch wirklich überrascht hat mich der Artikel, wenn ich ehrlich bin, auch nicht mehr, denn dafür habe ich schon vorher zu viel gelesen und auch selbst zu viel erlebt.
Doch was ist überhaupt die romantische Liebe, die in unserer Gesellschaft unter Druck gerät? Es ist die Liebe, die auf einer tiefen Zuneigung zweier Menschen zueinander basiert und über Standes- und kulturelle Grenzen hinweg wirkt. Aber vielleicht sollte ich etwas weiter ausholen.

Der Nationalismus der privilegierten Deutschen

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ich lese Zeitung und nationalistische Schlagzeilen springen mir ins Auge. Schlagzeilen, die davon künden, dass die Regierung versagte und nicht genügend getan habe, um Menschen zu schützen. Wobei Menschen, zu weit gefasst ist, denn die meisten Menschen sind den Schreibern der Schlagzeilen egal. Es geht ihnen nur um die deutschen Bürger, um das kostbare deutsche Blut. Es geht ihnen gegen den Strich, dass sich Deutschland einmal solidarisch mit seinen europäischen Nachbarn verhielt, wie es viele, viele Jahre lang immer und immer wieder forderten, und zusammen mit ebendiesen, seinen Nachbarn, Impfdosen gegen das Coronavirus kaufte. Zusammen mit unseren guten europäischen Nachbarn und jetzt schalt es auf allen medialen Kanälen, dass die Regierung versagt habe, da sie nicht den Alleingang zelebrierte und nach dem Motto vorging „Deutschland zuerst“. Es wird ein Impfnationalismus gefordert. Es wird gefordert, dass wir Deutsche als Erstes den Impfstoff, in ausreichender Menge, vor allen anderen bekommen. Ich höre die Menschen und kann nur mit dem Kopf schütteln. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, da wir, die wir in Deutschland leben, das Glück haben, mit zu den Ersten zu gehören, die Zugang zu einem Impfstoff haben, im Gegensatz zu vielen afrikanischen und asiatischen Ländern, die vielleicht noch Jahre warten müssen. Aber das möchte der „gute Deutsche“ nicht hören. Nein, der gute Deutsche sieht es als sein Recht an, als Erstes die Möglichkeit haben, sich Impfen zu lassen. Es gilt, erst er, dann der Rest der Welt.

Timeout: Das Tagebuch eines Versuchs – Woche 2

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die folgenden abfotografierten Seiten stammen aus meinem Gedankentagebuch, dass ich während meines „Timeouts“ von verschiedenen Dingen, die mich im Alltag belasten, führe. Meiner Meinung nach sind einige interessante Gedanken dabei, über die auch der ein oder andere vielleicht einmal nachdenken sollte. Doch da ich wahrscheinlich nie die Zeit finden werde, alle Gedanken meines „Gedankentagebuchs“ aufzugreifen und inhaltlich und sprachlich aufzubereiten, stelle ich sie einfach mal so, wie sie sind, nämlich unfertig, in den Raum, und lade jeden dazu ein, sie als Grundlage für Diskussionen, mit mir oder anderen, zu nehmen.

Liebesbrief

Geschätzte Lesezeit: < 1 Minute

Hat ein Liebesbrief in unserer heutigen Zeit noch Bedeutung? Eine Bedeutung, die eine Beziehung entstehen und / oder am Laufen halten und bereichern kann? Oder sind Liebesbriefe überholte Relikte aus einer anderen Zeit, die heute keine Bedeutung mehr haben?

Timeout: Das Tagebuch eines Versuchs – Woche 1

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die folgenden abfotografierten Seiten stammen aus meinem Gedankentagebuch, dass ich während meines „Timeouts“ von verschiedenen Dingen, die mich im Alltag belasten, führe. Meiner Meinung nach sind einige interessante Gedanken dabei, über die auch der ein oder andere vielleicht einmal nachdenken sollte. Doch da ich wahrscheinlich nie die Zeit finden werde, alle Gedanken meines „Gedankentagebuchs“, aufzugreifen und inhaltlich und sprachlich aufzubereiten, stelle ich sie einfach mal so, wie sie sind, nämlich unfertig, in den Raum, und lade jeden dazu ein, sie als Grundlage für Diskussionen, mit mir oder anderen, zu nehmen.

Timeout

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Verpflichtungen und Gedanken stürzen tagtäglich auf mich ein. Sie gieren nach meiner Zeit und Aufmerksamkeit. Es sind Verpflichtungen, denen ich meine Aufmerksamkeit schenken muss, da ein Ignorieren oder gar ein Aufschub, schlimme Konsequenzen für Personen, die mir wichtig sind, oder mich selbst haben könnte. Doch als wären die Verpflichtungen noch nicht genug, so kommen Gedanken und Ideen wie Hagelschauer über mich. Jeder Gedanke oder jede Idee wie ein Hagelkorn, das mich schmerzhaft an der Seele trifft und zu Worten, einer Geschichte oder einer Erzählung werden möchte.

Über seelischen Ballast und das Loslassen und Gesundschrumpfen

Geschätzte Lesezeit: 15 Minuten

Ich gehe durch die Straßen unserer menschlichen Gesellschaft und sehe Menschen, die scheinbar schwer zu tragen haben. Mit müden, schweren Schritten und sogar manchmal mit gekrümmten Rücken begegnen sie mir. Dabei ist der Rücken dieser Menschen, in unserer heutigen Zeit, seltenst von „körperlicher“ Arbeit gekrümmt. Nein, die Krümmung hat ihren Ursprung in den materiellen Lebensumständen der Menschen und ihren psychischen Belastungen. Betrachte ich mir diese Menschen näher und sehe wie sie unter dem Ballast, den sie auf ihren Schultern mit sich durch ihre Leben tragen, leiden, wird mir Angst. Mir wird angst, da ich befürchte, auch eine dieser traurigen Gestalten zu sein und so wandert mein Blick, der ursprünglich auf die anderen Menschen gerichtet war, auf mich selbst und schließlich in mein Inneres. Mein Blick wandert zu meiner seelischen Verfassung und auf meine wirklichen Wünsche und Bedürfnisse. Dabei stelle ich leider immer wieder fest, dass auch ich nur einer der vielen Menschen bin, die im Laufe ihres Lebens Ballast anhäufen. Ballast, der sie behindert und ihre eigentlichen Ziele torpediert. Bei diesem Ballast handelt es sich dabei leider nicht immer um leicht greifbare Dinge. Nein! Bei dem Ballast ist häufig nichts händisch greifbar, sondern es handelt sich stattdessen häufig um etwas Abstraktes. Es handelt sich um etwas, das einem nicht selten schwer aufs Gemüt und auf die Seele drückt. Es liegt wie ein unbestimmter Schatten auf dem Leben und es ist etwas, dass einen daran hindert, wirklich glücklich zu werden. Kurz, es belastet die Seele und verhindert, dass man gut und nachhaltig, im Einklang mit sich selbst und der Umwelt, lebt.

Ich Erdling 52: … und die Apokalypse steht vor der Tür

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Wieder geht ein Jahr zu Ende, wieder hat die Menschheit kaum etwas getan, um die drohende Apokalypse, die sich bereits am Horizont abzeichnet, aufzuhalten. Stattdessen halten viele Menschen immer noch am übermäßigen Materialismus und an den Versprechungen der Technikjünger fest. Der Technikjünger, die versprechen, dass sie für jedes Problem, was die Zukunft auch bringen möge, eine technische Lösung finden, doch ob sie die Lösung rechtzeitig finden, bevor Gesellschaften kollabieren und ob die Technik dann auch allen Menschen zur Verfüg steht, sei einmal dahin gestellt. Wobei es mir in diesen Zusammenhang Sorgen macht, dass die Techniken immer nur für das Überleben der Menschen sorgen soll, und häufig die Lebensraumbewahrung von Tieren und Pflanzen erst am Ende der Prioritätenliste zu finden ist. Die Bewahrung des Lebensraums von Tieren und Pflanzen hat meistens eine geringe Priorität, da Tiere und Pflanzen von den Technikjüngern zum Teil auch als Objekte angesehen werden, die man technisch entwickeln, modifizieren und optimieren kann. Diese Technikjünger haben vergessen, dass alles auf dieser Welt in einem komplexen Zusammenhang steht, wobei man einzelne Aspekte eigentlich nie losgelöst vom großen Ganzen sehen kann und darf, da eigentlich alles miteinander interagiert. Doch diese Bedenken interessieren sie nicht. Stattdessen werden die Technikjünger zu den ersten hirnlosen Zombies, die auf unserer Erde wandeln. Sie werden zu diesen Zombies, da sie u.a. tagtäglich mehrere Stunden auf die Bildschirme ihre Smartphones glotzen und dabei das ein ums andere mal geistlos durch die Gegend laufen, von ihrer Umwelt nichts mehr mitbekommen und Gefahr laufen, die ersten Opfer ihrer Technikgläubigkeit zu werden.

Ich Erdling 51: … und der Kapitalismus steht vor der Tür

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

In wenigen Tagen steht wieder das Weihnachtsfest vor der Tür. Das Weihnachtsfest, das früher das Fest der Nächstenliebe genannt wurde, aber mit der Zeit zu etwas anderem verkam. Es verkam zu etwas, dass eigentlich nur noch eine Karikatur des ursprünglichen Festes darstellt. Aus dem Fest der Nächstenliebe wurde ein Fest des Konsums und der Selbstverliebtheit. Das Weihnachtsfest wurde zu einem Fest, bei dem viele Menschen einfach nur noch versuchen, sich die Zuneigung, und das ein ums andere mal die Liebe, anderer Menschen, mit materiellen Gütern zu erkaufen. Schon Wochen vor dem Fest beginnen Offline- und Online-Läden die verschiedensten Dinge zu bewerben, die Weihnachten nach Angaben der Produzenten zu einem unvergesslichen Fest machen und die Augen der „Liebsten“ strahlen lassen. Und was tun viele Menschen, oder sollte ich besser sagen, was tun die willigen Konsumenten? Sie beginnen viele Dinge des beworbenen Schunds zu kaufen.

Ich Erdling 50: Vom Tod / Grabrede

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Im Laufe meiner wöchentlichen Kolumne habe ich mich bisher hauptsächlich mit dem Leben beschäftigt. Fast ausschließlich habe ich mich damit beschäftigt, wie wir Menschen leben, welche Wege wir gehen und was, meiner Meinung nach, ein erfülltes, lebenswertes Leben ist. Ich habe mich damit beschäftigt, auf welchen Irrwegen die Gesellschaft geht, aber noch nicht mit dem Preis, der am Ende jedes Leben auf einen wartet. Ich habe mich noch nicht wirklich mit dem beschäftigt, was jeden Menschen erwartet, auch wenn viele hoffen, dass es erst in vielen Dekaden, anstatt in nur wenigen Jahren, auf sie zukommt.

Einsame Seelen

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Sie streifen unbemerkt umher. Tagtäglich begegnet man ihnen und merkt es doch häufig nicht. Man sieht sie und nimmt sie doch nicht wahr. Es sind einsame Seelen, die wie du und ich aussehen und in den gleichen Städten und Dörfern leben. Es sind traurige Gestalten, die ihre wahren Gedanken und Gefühle hinter Masken verbergen und häufig nach außen Freude zur Schau tragen. Doch trotz der zur Schau gestellten Freude spüren sie in ihren Herzen nur Einsamkeit und Trauer. Die einsamen Seelen sind Menschen, die man seltenst wahrnimmt und denen man sich noch seltener annimmt. Man lässt diese Menschen und das, was sie repräsentieren, links liegen, da man sich und sein eigenes Leben nicht belasten möchte. Man denkt, Unwissenheit schützt das eigene Glück und das eigene Gewissen.

Ich Erdling 49: Zweifel, wenn einen das, was man ist, innerlich zerfrisst.

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Jeder Mensch hatte bestimmt in seinem Leben schon einmal Zweifel, sein es Zweifel, ob man in einer bestimmten Disziplin oder für eine bestimmte Person gut genug ist. Zweifel, ob man so leben kann, wie man es für richtig hält. Zweifel, wenn man mit der Zeit feststellt, dass man nicht so ist, wie alle anderen, und vielleicht sogar ein Leben führt, das in völligem Kontrast zum gesellschaftlich gewünschten Lebensstil steht.

Ich Erdling 48: Vom Älterwerden

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Sekunde für Sekunde verstreicht die Lebenszeit. Mit jeder Sekunde wird man älter und die Sekunden summieren sich zu Minuten, Stunden, Tagen, Wochen, Monaten und Jahren. Zu Jahren, von denen die meisten Menschen die Absolvierung bzw. das Überleben eines weiteren kräftig feiern.

In jungen Jahren können die meisten Menschen kaum abwarten älter zu werden, da ihnen mit dem Älterwerden von der Gesellschaft immer mehr Rechte eingeräumt werden. Wobei im Gegenzug zu der Gewährung der Rechte, auch die Erfüllung gewisser Pflichten erwartet wird. Doch kaum haben die Menschen die Altersschwelle überschritten, an der die Gesellschaft ihnen alle Rechte gewährt, so sehnen sie sich schon nach ihren jungen Jahren zurück und meistens nimmt diese Sehnsucht noch, mit zunehmendem Alter, stetig zu. Die Sehnsucht nimmt zu, da sie feststellen, dass die Pflichten, die ihnen im Gegenzug für ihre Rechte auferlegt werden, nicht immer nur Sommer-Sonne-Sonnenschein sind, sondern einem das ein ums andere mal auch etwas abverlangen. Darüber hinaus stellen sich bei vielen Menschen, mit zunehmendem Alter, mehr und mehr körperliche Schwächen und Unzuverlässigkeiten ein. Der Körper beginnt erste Makel wie Falten und Haarausfall aufzuweisen und dann, wenn der Mensch, dem dieser Körper gehört, diese Makel bemerkt oder in seinem Spiegelbild sieht, stellt sich bei ihm nicht selten eine Angst vorm Älterwerden ein. Eine Angst, die viele Menschen dazu bringt, mit Kosmetikprodukten und teilweise auch ärztlichen Eingriffen, gegen die Altersspuren, die die absolvierten Lebensjahre an ihren Körpern hinterließen, vorzugehen. Wobei dabei das ein ums andere mal billigend in Kauf genommen wird, dass man nach einer Behandlung mit Schönheitsprodukten oder einem chirurgischen Eingriff, nicht mehr wie ein gesunder Mensch, der in Würde altert, sondern eher wie ein misshandelter Clown, aussieht.
„In Würde altern“, ist dabei eine schöne Ausdrucksweise, von der viele sprechen, wenn sie vom Älterwerden reden, wobei das, was sie im Kontext dieser Redewendung häufig mit „Würde“ meinen, mit der eigentlichen Würde nicht viel gemein hat. Zumindest ist das meine Meinung. Der Grund dafür ist, dass viele Menschen unter „In Würde altern“ verstehen, dass sie ihr ganzes Leben lang tun und lassen können, was sie wollen und das sie all die Lebensjahre, die noch kommen mögen, gut in Schuss aussehen. Ich gewann im Laufe meines Lebens sogar den Eindruck, dass die Menschen ihre Würde nur an materiellen und / oder optischen Merkmalen festmachen und nicht an immateriellen Dingen, wie Wissen, Witz und Verstand. Wissen, Witz und Verstand, die einem erlauben, sich gut gelaunt mit dem Älterwerden abzufinden und den Lebensgenuss und das Gefühl von Würde aus dem eigenen Charisma zu ziehen. Betrachte ich mir diese Menschen, im Gegensatz zu den Menschen, die wild und laut gackernd dem Aussehen und der körperlichen Leistungsfähigkeit junger Jahre nachstreben, anstatt dass sie ihre Zeit und ihr Geld dafür aufwenden, an ihren Verstand und ihren Witz zu arbeiten, so stelle ich fest, dass sie einen guten Weg gefunden haben, um in Würde zu altern. Doch was zeichnet jetzt das Altern in Würde wirklich aus?

Über die Lüge, dass „sich selbst treu bleiben“ immer gut ist

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Immer wieder höre ich von anderen Menschen, sein es Freunde oder Bekannte, Sätze wie die folgenden: „Das wichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben.“ oder „Solange man sich treu bleibt, ist ja alles gut.“ Dabei hasse ich es, solche Sätze zu hören. Ich hasse es, da sie meiner Meinung nach häufig leichtfertig gesagt und darüber hinaus häufig nicht als guter Rat, sondern als Selbstschutz formuliert und ausgesprochen werden.

Ich Erdling 47: Unsere Wegwerfgesellschaft abseits von materiellen Dingen

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft und dabei beziehe ich den Ausdruck nicht nur auf materielle Dinge, sondern auch auf immaterielle Güter und Werte. Ich beziehe ihn auf die Liebe, Freundschaften, Erkenntnisse und Prinzipien, die viele von uns schnell auf dem Müllhaufen ihrer Lebensgeschichte entsorgen, wenn sich ihnen etwas Neues, aufregenderes oder prestigeträchtigeres präsentiert, mit dem sie sich gut darstellen können oder mit dem sie noch bequemer, um nicht zu sagen, fauler, leben können.

Ich Erdling 46: Über das Aufregen und das Nachtragend sein

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ihre Halsschlagader pulsiert. Ihr Kopf wird knallrot und sie fängt an zu schreien und zu lamentieren. Jeden, der ihr zu nahe kommt, schreit sie an, ebenso jene, die versuchen sie zu beruhigen, da sie der Meinung sind, dass ihr inhaltsloses, nicht zielorientiertes Schreien, keinem etwas bringt.
Anderer Ort. Seit einer Dekade hält er ihr jedes Jahr zu ihrem Hochzeitstag vor, dass sie ihn einmal vergessen hat. Jedes Jahr, wenn der Tag näher kommt, fängt er an zu sticheln, ob sie denn dieses Jahr dran dächte und wie fast jedes Jahr artet diese Stichelei in Streit aus, obwohl sie sich sonst eigentlich immer gut verstehen und sogar lieben.

Ich Erdling 45: Von Schicksalsschlägen

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Egal welche Lebenspläne man auch hat, von einem auf den anderen Moment kann etwas passieren, dass sie über den Haufen wirft und unerreichbar werden lässt. Es kann einem ein Schicksalsschlag treffen, der die eigene Welt aus den Fugen hebt und einen in tiefste Verzweiflung stürzt. Viele planen ihre Leben, ohne mögliche Schicksalsschläge mit einzubeziehen bzw. überhaupt in Betracht zu ziehen. Sie malen sich ihre Zukunft so aus, wie sie sie sich wünschen, ohne häufig auch nur einen Gedanken an mögliche Alternativen zu verschwenden. So bestreiten sie Lebensjahr um Lebensjahr ihrer Leben und häufig klappt das auch recht gut. Es klappt recht gut, bis etwas ungeplantes oder unerwartetes geschieht. Die schwersten Ausprägungen dieser unerwarteten Geschehnisse werden von den betroffenen Personen dann als Schicksalsschläge empfunden.

Ich Erdling 44: Von Prioritäten, Kompromissen und dem Weg des Herzens

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Wenn zwei Menschen sich kennen und lieben lernen, heißt es häufig zu versuchen, die beiden Leben ein Stück weit in Einklang zu bringen, ohne das sich einer der beiden gänzlich aufgeben muss. Es heißt Kompromisse einzugehen und die eigenen Prioritäten und Überzeugungen, zu denen man im Laufe seines Lebens gelangte, zu hinterfragen und zu überprüfen, ob sie mit denen des Partners kompatibel sind oder ob man sie anpassen muss und vor allem kann, ohne sich dabei selbst aufzugeben. Es heißt abzuklären, was man bereit ist, für die Liebe aufzugeben, ohne das man dadurch aufhört, man selbst zu sein.

Ich Erdling 43: Von der Verdummung von Personen und der Gesellschaft

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Betrachtet man sich unsere Gesellschaft und die Menschen, die sie ausmachen, näher, so gewinnt man ab und an den Eindruck, dass einzelne Personen und manchmal unsere ganze Gesellschaft verdummt. Bei einigen Personen gewinnt man diesen Eindruck, da sie über Berichte, Reportagen und wissenschaftlichen Studien, sowie über mögliche zukünftige gesellschaftliche oder klimatechnische Zustände nur den Kopf schütteln und sie als Angstmache und Hirngespinste abtun. Doch nicht nur das, teilweise lachen sie auch über das, was ihnen da, in den Medien, an Erkenntnissen und Nachrichten präsentiert wird, selbst dann, wenn es sich um Live-Reportagen handelt, bei denen genau das gezeigt wird, was gerade passiert. Für sie ist vieles von dem, was in den Medien berichtet und gezeigt wird, häufig so weit von ihrem Lebensalter weg, dass sie all die Dinge, die auf unserer Welt passieren, mit ihrem begrenzten Horizont, nicht mehr verstehen können, wenn sie sie denn überhaupt noch verstehen wollen. Doch dadurch, dass sie sich nicht mehr mit der Realität auseinandersetzen und vieles, was auf der Welt passiert, als surreal abtun, wird die Welt für sie nach und nach immer komplexer, da sie einzelne Situationen und Geschehnisse nicht mehr ins Große ganze einordnen und dadurch vollumfänglich verstehen können. Diese Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit führt nach und nach dazu, dass sie sich in ihren Blasen der Ignoranz und des beschränkten Wissens einigeln und vor alldem, was auf der Welt passiert und sie im Moment nicht akut betrifft, bzw. von dem sie nicht wahrhaben wollen, dass es sie betrifft, die Augen verschließen. Das tun sie selbst dann, wenn es sich um bittere Wahrheiten handelt, die auf unserer Welt geschehen oder mit Riesenschritten auf uns und unsere Leben zukommen.

Ich Erdling 42: Von Geburtstagskarten

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wieder stehen einige Geburtstage von guten Freunden vor der Tür, wobei vor der Tür vielleicht doch etwas übertrieben ist, es sind ja schließlich noch mehr als zwei Wochen hin, bis zum Ersten der besagten Geburtstage. Dennoch denke ich bereits daran und überlege mir, welche Geburtstagskarte ich für sie kaufen und welche persönlichen Botschaften ich in sie hineinschreiben könnte. In unserer heutigen Zeit mag das Schreiben von Geburtstagskarten etwas aus der Zeit gefallen wirken, da man ja schließlich jederzeit das Geburtstagskind anrufen, ihm eine E-Mail schreiben oder über einen Internetmessanger eine Nachricht schicken kann. Doch bin ich trotz all dieser neuen digitalen Möglichkeiten ein Anhänger der klassischen Geburtstagskarte geblieben.

Leben in und auf verschiedenen Welten

Geschätzte Lesezeit: 11 Minuten

Betrachte ich mir die Menschen, die mit mir auf dieser Erde wandeln, so gewinne ich immer wieder den Eindruck, dass sich jeder von ihnen seine eigene Welt schafft. Seine eigene Welt, in und auf der er so lebt, wie es ihm gefällt. Es sind Welten, die sich die einzelnen Menschen erschaffen, um sie nach ihrem Gutdünken, also nach ihrem geistigen Horizont und ihrem persönlichen Wertesystem, zu gestalten. So schaffen sich die Menschen parallele Welten, die häufig nichts mehr mit der wirklichen Welt und dem, was auf ihr, in der Realität, passiert, zu tun haben.

Ich Erdling 41: Von den Musen verlassen

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Ein leeres Blatt Papier liegt vor mir. Ich habe Lust etwas zu schreiben, doch was? Mir fällt kein Thema ein. Schließlich, ein kurzer Gedankenblitz und ich bringe eine Wortgruppe zu Papier. Doch schon ist meine Inspiration wieder weg. Ich starre wieder auf das Papier und meine Gedanken schweifen ab. Meine Gedanken beginnen sich mit allem und nichts zu beschäftigen und doch ist nichts dabei, was ich gerne zu Papier brächte. Die Zeit vergeht und das Blatt Papier bleibt fast leer, obwohl ich doch so gerne etwa schriebe, eventuell eine Lebensweisheit kundtäte oder eine schöne Geschichte erzählte.

Ich Erdling 40: Von der Zeit

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Seit der Entstehung des Universums vergeht die Zeit. Sie vergeht und während sie verstreicht entstehen Sonnensysteme und Welten und vergehen wieder. Doch, nicht nur das. Teilweise entstehen auch Welten, zumindest kennen wir eine, auf der im Laufe von Millionen von Jahren erst Aminosäuren entstanden und aus den Aminosäuren schließlich immer komplexere Lebewesen vom Einzeller über die Mehrzeller bis schließlich hin zu den Säugetieren. Den Säugetieren, von denen der Mensch ein uns wohlbekannter Vertreter ist.

Ich Erdling 39: Von der Macht des Layouts und der Herrschaft über es

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Wie ausgekotzt liegt der Text vor mir. Die Bilder des Textes sind relativ beliebig in ihm angeordnet, so wie beim Erbrochenen die halbverdauten Essensreste, im Sekret aus Speichel und Magensäure. Der Text, der vor mir liegt, ist ein klassischer Roman, mit vereinzelten Bildern, die die Handlung veranschaulichen sollten. Ich kaufte mir diesen Roman im „epub-Format“, um ihn auf meinem Tablet zu lesen, was rückblickend betrachtet ein Fehler war. Der Grund dafür, dass der Kauf rückblickend ein Fehler war, liegt in den falsch platzierten Bildern und darüber hinaus in den vollkommen verhauenen Layout des Textes, an dem nicht nur die falsch platzierten Bilder Schuld tragen. Dabei hätte ich es doch eigentlich schon vor dem Kauf besser wissen müssen. Mir war ja schon vorher bekannt, dass elektronische Bücher im „epub-Format“ kein festes Seitenlayout haben, damit der Text „auf allen Bildschirmen“ vom Smartphone, über den e-Reader und die Tablets, bis hin zum Standard-PC, in angenehmer Schriftgröße und frei wählbarer Schriftart, etc. gelesen werden könne. Diese Darstellungsoptimierungen zur Pseudo-Lesbarkeitsverbesserung des Textes auf allen Bildschirmen, die dem „epub-Format“ innewohnen, kommen dabei häufig leider um den Preis, dass das vom Autor ursprünglich gewünschte und vielleicht mit Bedacht gewählte Layout vollständig verloren geht. Doch, nicht nur das. Mit dem Verlust des ursprünglichen Layouts geht das ein ums andere Mal sowohl die Lesbarkeit, als auch das einfache Verständnis des Textes, wenn z.B. Fußnoten an ganz unmögliche Stellen verschoben werden und sie sich aufgrund dessen nicht, wie vom Autor vielleicht gewünscht, am Seitenende, sondern am Kapitel- oder gar Romanende befinden, verloren.

Ich Erdling 38: Traum vom Ausstieg

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Manchmal, in dunklen Momenten oder sind es doch eher die wirklichen hellen, denke ich über den Ausstieg aus unserer Gesellschaft und aus meinem sozialen Umfeld nach. Ich denke darüber nach, wenn ich mal wieder viele Menschen klug reden, aber nicht handeln sehe, z.B. wenn einige Menschen von Politikern fordern, endlich mehr für den Klimaschutz zu tun, aber im gleichen Satz auch zum Ausdruck bringen, dass sie selbst auf nichts verzichten möchten oder sogar noch ihren materiellen Luxus und Besitz mehren wollen. Ich denke aber auch über einen Ausstieg aus unserer Gesellschaft nach, wenn ich sehe, wie viele Menschen den Bezug zur Realität verloren haben und sich in Realitätsblasen flüchteten, in denen sie ihr Weltbild bestätigt finden, auch wenn es eigentlich gar nichts mehr mit der eigentlichen, realen Welt zu tun hat. So gibt es, vor allem in unserer westlichen Welt, viele Menschen, die sich in Realitätsblasen flüchten, in denen sie sich als nachhaltig geben und feiern, obwohl sie doch aufgrund ihres Lebensstils, vielen Urlaubsflugreisen, der Wahl ihres Verkehrsmittels, etc. einen viel größeren umweltrelevanten Fußabdruck haben, als achtzig Prozent der übrigen Weltbevölkerung. Immer, wenn ich solche menschliche Ignoranz sehe, durch die viele Menschen nicht mehr wahrnehmen, welche direkten Auswirkungen ihr Lebensstil auf die Welt und das Klima hat, da sie ebendiese Auswirkungen nicht direkt sehen bzw. sehen wollen, möchte ich einfach nur noch meine Sachen packen und gehen.

Ich Erdling 37: Wie Religionen unsere Welt zu einer schlechteren machen

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Blickt man in der Geschichte der Menschheit zurück, so stellt man fest, dass sich der Mensch schon seit Jahrtausenden Götter schafft, die er verehren und anbeten kann. Dabei dienten ihm in den frühen Jahren die Götter dazu, alle möglichen Phänomene auf der Welt zu erklären, für die sein Verständnis und sein Wissens- und Erkenntnishorizont nicht ausreichte. Darin liegt u.a. begründet, dass viele Menschen in früheren Jahrtausenden hauptsächlich Naturgötter und Götter, deren Aufgabe die Erfüllung der menschlichen Triebe und der menschlichen Wünsche sind, anbeteten und ihnen darüber hinaus auch häufig Opfer darboten. Von ihren Gebeten und Opfergaben versprachen sich die Menschen dann den Schutz vor Naturkatastrophen und Naturgefahren, wie Erdbeben, Donner, Blitz, etc. und darüber hinaus, die Liebe ihrer Herzen zu erobern und / oder Kriege zu gewinnen.

Ich Erdling 36: Von Idolen

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Als Kind hörte ich viele meiner Altersgefährten von ihren Idolen schwärmen. Ich hörte und sah, wie sie in Sprache und Tat bestimmte Menschen vergötterten und versuchten ihnen nachzueifern. Sie versuchten sich so zu geben, zu kleiden und zu leben, wie diese Idole, ihre Vorbilder, es taten. Doch dieses Nacheifern machte sie meistens nicht zu besseren Menschen, nein, das wurden sie wahrlich nicht. Meistens wurden sie durch das Vergöttern und Nachahmen ihrer Idole zu Marionetten der Konsumindustrie, die die Idole von uns Kindern gezielt aufbaute. Sie baute gezielt die Idole auf, damit sie mit ihren freundlichen Marketinggesichtern, Konsumgüter zielgruppengerecht bewerben und so den Umsatz der Unternehmen steigern konnte. Aufgrund dessen handelt es sich bei den Idolen, denen man als Kind häufig begegnete, um Menschen, die gezielt aufgebaut wurden und immer noch werden, um das kindliche Herz anzusprechen und zu verführen. Dabei verführen sie es seltenst mit Weisheit und Lebenserkenntnissen. Nein, das tun sie nicht. Stattdessen verführten sie es, indem sie materielle Wünsche wecken und so die Lust der Kinder nach bestimmten Produkten fördern. Nach Produkten, denen sie mit ihrem Namen und ihren „Storys“ ein positives Image geben. Ein Image, das verspricht, dass die Kinder durch den Besitz und die Nutzung eben jener Produkte, genau so wie ihre Idole werden können. Die Idole verführen, um nicht zu sagen erziehen, ihre jungen Anhänger häufig zu kleinen Materialisten, deren Leben einzig dem Nutzen und dem Wohlergehen der Konsumindustrie dient bzw. dienen soll. Sie tun es, obwohl Kinder und auch wir Erwachsene, eigentlich viel eher nach Wissen und Bildung, anstelle des allgegenwärtigen materiellen Schunds, streben sollten. Doch meistens streben die Kinder dann nicht nur nach den beworbenen materiellen Gütern, nein, sie grenzen auch andere Kinder aus, die nicht den gleichen Idolen, wie sie, hinterher eifern und auch nicht nach den gleichen Produkten streben. So erziehen die Idole die Kinder nicht nur zu kleinen Materialisten, sondern treiben auch einen Keil in die Gesellschaft. Einen Keil, der selbst schon Kinder in bestimmte Gruppierungen, bei Kindern auch Cliquen genannt, unterteilt, zu Streit und Ab- und Ausgrenzung führt und unserer Gesellschaft zu einer schlechteren macht.

Ich Erdling 35: Wie die politische Korrektheit die Kultur zerstört

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Schaft man Medien, sein es Texte, Hörspiele, etc. oder konsumiert man ebendiese, so kommt man heutzutage, in unserer Gesellschaft, zwangsläufig mit der politischen Korrektheit in Kontakt. Mit der politischen Korrektheit, mit der die Gesellschaft einen versucht zu diktieren, wie man etwas zu schreiben und darzustellen hat oder gar, welche Themen behandelt werden dürfen. Dabei geht es Schlussendlich nicht einmal mehr alleinig um den Inhalt oder die Botschaft, die man versucht möglichst einfach und verständlich zu vermitteln, nein, die Kritik beginnt schon bei der Ansprache, die man verwendet, wenn man z.B. das generische Maskulinum benutzt. Das generische Maskulinum, das die deutsche Sprache jahrhundertelang prägte, da die deutsche Sprache sehr geschlechtsspezifisch ist und es kaum Wörter gibt, die für alle Personen treffend sind. Selbst am „es“ stören sich manche, obwohl es geschlechtslos ist, denn sie wollen doch bitte schön, mit dem richtigen Geschlecht angesprochen werden. Wie also einen Text schreiben, der gut zu lesen ist und Leser und Leserinnen, sowie alle anderen adressiert? Ich weiß es nicht und so gebe ich mir auch keine Mühe, eine politisch korrekte Anrede zu finden und zu gebrauchen, auch wenn sich dann einige Leser meiner Texte benachteiligt fühlen sollten. Ich schreibe einfach so, wie ich es für richtig halte und wie ich gerade Lust verspüre. Sollte sich einer der Leser meiner Texte an meinem Gebrauch des generischen Maskulinum stören, so bleibt mir nur die Versicherung, dass dahinter keine böse Absicht steckt, sondern es einfach der deutschen Sprache, sowie der Lesbarkeit meiner Texte geschuldet ist.

Ich Erdling 34: Von der Unterstützung gemeinnütziger Projekte und Vereine

Geschätzte Lesezeit: 11 Minuten

In dieser Kolumne möchte ich mich mit der Unterstützung von gemeinnützigen Projekten und Verein beschäftigten. Dabei bezieht sich das „gemeinnützig“ nicht unbedingt auf die gesellschaftliche bzw. politische Definition von „gemeinnützig“, sondern eher auf eine universelle Auffassung des Begriffes, die dahin geht, dass das Ziel dieser Projekte und Vereine ist, Menschen, Tiere, Pflanzen und / oder der Umwelt im Generellen zu helfen bzw. sie zu schützen und dadurch auch der Allgemeinheit einen Dienst zu leisten. Der Grund dafür, dass ich mich nicht an die gesellschaftlichen und /oder politischen Definition von „gemeinnützig“ halte, ist, dass in Gesetzen teilweise die Gemeinnützigkeit durch die gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsträger dahingehend definiert wird, dass bestimmte Ziele, die zwar viele Menschen als gemeinnützig ansehen, nicht als gemeinnützig anerkannt werden. Stattdessen nutzen viele Einzelpersonen, Parteien, Stiftungen, etc. die gesetzliche Definition der Gemeinnützigkeit dahingehend, vorrangige ihre eigenen Interessen zu fördern und andere Projekte und Vereine, die nicht in ihr Weltbild passen, zu behindern. In unserer Gesellschaft ist es leider so, dass es auch bei der „Gemeinnützigkeit“ vielen Menschen nur darum geht, ihre eigenen Ideale zu fördern und sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Wirklichen Altruisten, denen nur das Wohl der Welt am Herzen liegt, begegnet man eher selten und wenn man doch mal einen findet, wird dieser häufig als Spinner verlacht. Er wird als Spinner verlacht, da er mit Herzblut an einer Sache hängt und bei Problemen und Missständen einfach nicht wegsehen kann. Es sind Menschen, die sich und ihre finanziellen Mittel, manchmal gänzlich, für gemeinnützige Ziele aufopfern, ohne das es ihnen einen persönlichen Nutzen verspricht. Solche Menschen werden häufig von Mitgliedern unserer Gesellschaft verlacht, da unsere Gesellschaft eine egoistische ist, in der viele nur lernten, sich immer nur selbst zu bereichern, anstatt mit Taten oder durch Verzicht und Spenden, für nachhaltige Ziele und eine bessere Welt einzutreten.

Ich Erdling 33: Leben in der Vergangenheit

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Je älter ich werde, desto stärker fällt mir auf, dass es viele Menschen gibt, die in der Vergangenheit leben. Wobei mir aufgefallen ist, dass es zwei unterschiedliche Arten vom Leben in der Vergangenheit gibt. Die erste Art ist, dass sich die betreffenden Personen, an ihre jungen Jahre erinnern und sich selbst, „in die Blühte ihrer Jugend“, zurücksehnen. Die zweite Art ist, dass Menschen vergangen gesellschaftlichen Gebilden und Normen, sowie überholten wissenschaftlichen Erkenntnissen anhängen, die sich eigentlich schon selbst, seit Dekaden, wenn nicht gar Jahrhunderten, überlebten.
Doch egal welche Art von Leben in der Vergangenheit diese Menschen auch zelebrieren, so frage ich mich doch immer wieder, wenn ich solche Menschen sehe, warum sie anfingen, in ihrer Gedankenwelt, längst vergangenen Geistern anheimzufallen und diese Geister schließlich ihre aktuellen Leben bestimmenzulassen. Aufgrund dessen möchte ich hier folgend die zwei oben genannten Arten, des Lebens in der Vergangenheit, analysieren und mich anschließend daran wagen, mögliche Ursachen zu finden.

Ich Erdling 32: Das Googeln von Bekannten

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Eine gute Bekannte fragte mich einmal, als ich sie nach einem geselligen Abend, auf dem wir einige neue Leute kennengelernt hatten, traf: „Hast du sie mal gegoogelt?“ Von dieser Frage war ich etwas verblüfft, warum sollte ich Personen, die ich gerade kennengelernt hatte bzw. überhaupt Personen, die ich kannte, googeln? Warum sollte ich meine kostbare Zeit investieren, um Beiträge, Bilder, etc. der betreffenden Personen im Internet zu suchen und eventuell zu finden, wenn es mir doch keinen Nutzen verspricht? Darauf angesprochen meinte meine Bekannte: „Interessiert es dich denn gar nicht, was sie so tun oder was sie gar mal taten?“ Ich verneinte die Aussage und wir wechselten das Thema.

Ich Erdling 31: Alles muss eine Challenge sein

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

In unserer heutigen Zeit und Gesellschaft trifft man in den Medien, besonders den sozialen Medien, regelmäßig auf „Challenges“, also Herausforderungen. Es sind Herausforderungen wie die „Ice-Bucket-Challenge“, die „30-Tage-Vegan-Challenge“, die „30-Tage-Minimalismus-Challenge“, etc. mit denen die Menschen z.T. auf bestimmte Probleme aufmerksam machen, bestimmte Lebensweisen ausprobieren oder sich einfach gut darstellen bzw. sich ins Zentrum der Aufmerksamkeit manövrieren wollen. Dabei ist regelmäßig zu beobachten, dass die Challenges zum Selbstzweck werden und der ursprüngliche Gedanke, der einst hinter der Challenge stand, verblasst. Manchmal hat man aber auch den Eindruck, dass bestimmte Menschen nur noch etwas in ihrem Leben ändern oder versuchen zu ändern, wenn es ihnen als Challenge präsentiert wird. In diesem Kontext stellt sich doch einem die Frage, zumindest stellt sie sich mir, warum viele Menschen Challenges überhaupt als ansprechend empfinden und vor allem, was diese Menschen besseres tun könnten, als einfach, ohne groß darüber nachzudenken, an einer Challenge teilzunehmen?

Ich Erdling 30: Von der Liebe

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Dem, der sich mit dem Thema Liebe eingehend auseinandersetzt und beschäftigt, um etwas über es zu schreiben, stellt sich ein Problem. Das Problem ist, dass der Begriff der „Liebe“ an und für sich, für ein tiefes Gefühl der Zuneigung steht und aufgrund dessen, zur Beschreibung des Gefühls tiefer Zuneigung zwischen verschiedenen Personengruppen, zwischen Personen und Tieren, zwischen Personen und Gegenständen und schlussendlich auch dafür verwendet wird, dass man sich selbst, manchmal als einziges Lebewesen oder Objekt, auf dieser Welt, verehrt und liebt. Doch damit nicht genug, darüber hinaus wird der Begriff „Liebe“, im Zusammenhang mit dem Geschlechtsverkehr verwendet, den einige Menschen als „Liebe machen“ bezeichnen.
Aufgrund dieser umfänglichen Bedeutung und Verwendung des Begriffes der Liebe, möchte ich mich zum Anfang dieser Kolumne erst einmal eingehend, mit den verschieden Arten der Liebe auseinandersetzten, um mich anschließen eingehend mit der Liebe zu beschäftigen, deren Ziel eine Liebesbeziehung bzw. eine Liebespartnerschaft zwischen nicht blutsverwandten Menschen ist.

Ich Erdling 29: Vom Alkohol

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Man kann ihm kaum entkommen. Überall wird er angeboten und ausgeschenkt. Er wird als ein Lösungsmittel für Schüchternheit und Angst angepriesen und manchmal auch zum Entfernen von Flecken verwendet. Darüber hinaus wird er von nicht wenigen Menschen als ein Mittel zur Flucht benutzt. Als Mittel zur Flucht aus dem Alltag, vor Problemen oder auch nur, vor sich selbst. Vor sich selbst, da die meisten Menschen verlernten, mit sich selbst allein zu sein oder auch nur klarzukommen. Sein Konsum ist darüber hinaus gesellschaftlich akzeptiert und nur wenn er in Übermaß konsumiert wird oder man nach seinem Konsum andere gefährdet, mit Ablehnung bedacht. Wobei eigentlich nicht der Alkohol, von dem ich hier schreibe, mit Ablehnung bedacht wird, sondern die Menschen, die ihm verfielen und sich und andere anschließend leichtsinnig oder fahrlässig gefährdeten. Doch wie kommt es überhaupt, dass der Alkohol in solchen Massen und nicht in Maßen und mit bedacht, wenn überhaupt, getrunken wird?

Ich Erdling 28: Minimalistisch essen und kochen

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Das Gericht kommt frisch zubereitet aus der Küche des Restaurants und ohne auch nur von der Speise zu kosten, nimmt er erst den Salzstreuer und anschließend den Pfefferstreuer zur Hand, um reichlich des Minerals und des Gewürzes über die Speise zu streuen. Er erachtete es nicht einmal als notwendig, erst die Speise zu kosten, bevor er ihr mit den Hilfsstoffen zu Leibe rückt. Nein, man gewinnt den Eindruck, dass alle Speisen für ihn fad schmecken, die er noch nicht selbst (nach-)gewürzt hat.

Ich Erdling 27: Von der Wohlstandsgesellschaft

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Hört man sich Reden von Politikern und Entscheidungsträgern in unserer Gesellschaft an, so sprechen sie häufig vom Wohlstand. Sie sprechen vom Wohlstand für alle und der Wohlstandsgesellschaft. Sie reden davon, dass in unserer Gesellschaft alle im Wohlstand leben sollten und keiner abgehängt werden darf, zumindest keiner der Einheimischen. Doch was ist dieser Wohlstand, von dem sie ständig reden, und leben wir wirklich in einer Wohlstandsgesellschaft?

Ich Erdling 26: Von Ehre und der Kunst, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen

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Ein böses Gesicht trägt er zur Schau. Er, der sonst immer austeilt und Witze auf Kosten anderer macht, verlor auf einmal sein spöttisches Lächeln. Er, der sich häufig für etwas Besseres, als all die anderen hielt, ist wütend auf den Wicht, der seine „Ehre“ verletzte. Er ist wütend auf den Wicht, der die anderen dazu brachte, auch einmal über ihn zu lachen. Jetzt brodelt es in ihm und er sinnt auf Rache. Doch, warum? Hat der Wicht denn nicht das getan, was er selbst auch immer tut? Hat der Wicht nicht einfach einmal den Spieß umgedreht und ihn vor Augen geführt, wie er sich benimmt und gibt? Doch, genau das hat der Wicht getan, aber er, der sich selbst für die Krönung der Schöpfung hält, nimmt sich selbst zu ernst. Er, der sich doch für unfehlbar und genial hält, kann einfach nicht akzeptieren, wenn auch einmal ein Witz auf seine Kosten geht. Er kann nicht akzeptieren, dass andere mit Witzen aufzeigen, dass auch er einfach nur ein Mensch unter vielen ist.

Ich Erdling 25: Die Suche nach und der Verlust der Ruhe

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Es ist unangenehm laut in unserer westlichen Welt. Laut, da fast beständig motorisierte Fahr- und Flugzeuge, sowie alle möglichen motorisierten Werkzeuge, die der Mensch erschuf und immer „weiterentwickelte“, um die Welt nach seiner Vorstellung zu formen, unnatürliche und laute Klänge von sich geben. Es sind diese Klänge, die die Hintergrundgeräuschkulisse unserer westlichen Welt bilden. Die Entwicklung und Weiterentwicklung aller möglichen Geräte führte dazu, dass selbst einfachste Handwerkzeuge mittlerweile über einen Motor verfügen, der nicht selten lärmende Geräusche von sich gibt. Diese Motorisierung, zusammen mit der immer weitreichenderen Verbreitung von Abspielgeräten, die audioaktive Inhalte immer und überall wiedergeben können, führte dazu, dass man heute an fast jeden Ort unseres Planeten und zu fasst jeder Zeit, alle mögliche, künstlich erzeugte Geräusche vernimmt. Kurz, überall hört man von Menschen geschaffene Maschinen brummen, kreischen und andere Geräusche von sich geben. Es sind u.a. diese Geräusche, die einem nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Zur Ruhe, um die Geräusche der „ungestörten“ Natur zu hören. So hört man Vogelgezwitscher, Insektengesumme und das Rascheln von Blättern im Wind nur noch selten. Selbst wenn man sich einfach mal hinsetzen und zur Ruhe kommen möchte, braucht man nicht lange darauf zu warten, das alsbald ein menschengemachtes Geräusch einen daran hindert, wirkliche Ruhe zu finden.

Ich Erdling 24: Wenn der Mensch zur Maschine wird

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Der Alltag ist komplett durchgetaktet. Von Früh, wenn der Wecker klingelt, bis zu dem Moment, wenn man müde ins Bett fällt. Geht der Mensch einem Arbeits- oder Angestelltenverhältnis nach, so beginnen die meisten Tage fremdbestimmt. Fremdbestimmt durch die Firma oder den Chef, die sagen, um nicht zu sagen vorschreiben, wann man mit der Arbeit anzufangen und aufzuhören hat. So quält sich der Mensch häufig fremdbestimmt aus dem Bett und hin zur Arbeit, auf das der Vorgesetzte über ihn verfüge und er fremdbestimmt die verschiedensten Arbeiten verrichte. Ist schließlich die Arbeitszeit hinter sich gebracht, so stehen bei vielen Menschen die eigenen Termine an. Termine, die einem der Alltag, die Gesellschaft und die eigenen Bedürfnisse, wobei es sich bei ihnen nicht selten um Pseudobedürfnisse handelt, diktieren. Doch der Mensch lebt und mit jedem Jahr das er verlebt, beginnt er häufig mehr und mehr Zeit weit im Voraus zu verplanen. So plant er Freundes- und Familienbesuche, Gartenarbeiten und alle möglichen anderen Dinge schon Wochen im Voraus, auf dass er die Zeit dann auch wirklich für sich zur Verfügung hat und nicht fremdbestimmt über ihn verfügt wird. Im Laufe seines Lebens beginnt der Mensch dann nicht selten, sein Leben und sein Alltag immer stärker zu beschleunigen und noch stärker durchzutakten. Häufig führt die stärkere Taktung dazu, dass er nur noch von einem Termin zum anderen hetzt oder mit dem Auto rast. Immer auf Achse, immer auf der Piste, verbringt er sein Leben auf der Straße, nur um jede „gewonnene Minute“ wieder zu verplanen oder am Abend, vor dem Fernseher zu verschwenden, da er entweder zu kaputt ist, noch etwas anderes zu tun, oder einfach nichts mehr mit sich anzufangen weiß, wenn er mal keine Termine hat.
Ach, wenn ich solche Menschen sehe, muss ich immer an den Roman „Momo“ von Michael Ende denken. Ich muss an die grauen Herren denken, die den Menschen vorgeblich helfen, ihren Alltag zu optimieren, auf dass die Menschen mehr Zeit (für sich) haben. Doch was ist das Ende vom Lied, des Optimierungswahns? Die „eingesparte Zeit“ kommt doch nicht den Betroffenen zugute, sondern nur den grauen Herren, die die Menschen zu immer neuen Optimierungen ihres Alltags antreiben.

Ich Erdling 23: Vom Verlust der Diskussionskultur?

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Komm setz dich zu mir und lass uns über Gott und die Welt diskutieren. Komm lass uns Worte kreuzen. Lass uns verbal aneinander reiben, auf das wir unseren Horizont und unser Wissen erweitern und zu besseren Menschen werden. Los, verlasse deine Komfortzone, in der du dich auskennst und versuche dir auch zu bisher Unbekanntem eine fundierte Meinung zu bilden. Versuche dir eine Meinung zu allen Dingen zu bilden, auch wenn es dir so scheint, als beträfen dich die besagten Dinge nur pe­ri­pher. Doch häufig merkt man erst, wenn man sich mit bestimmten Dingen beschäftigt, die scheinbar weit von einem entfernt liegen, dass sie doch häufig über alle möglichen Kanten und Ecken, Einfluss auf das eigene Leben nehmen.

Ich Erdling 22: Alltagsphilosophie

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In meiner heutigen Kolumne möchte ich mich etwas mit dem Philosophieren beschäftigen. Dabei liegt mein Hauptaugenmerk auf philosophischen Betrachtungen, die jeder Tag für Tag in seinem Alltag durchführen könnte und meiner Meinung nach auch, das ein ums andere mal, durchführen sollte. Kurz gesagt, die folgenden Zeilen handeln von der „Alltagsphilosophie“.
Doch bevor man sich mit der Thematik der „Alltagsphilosophie“ beschäftigt, sollte man sich erst einmal klarmachen, was man überhaupt unter dem Begriff „Philosophie“ versteht.

Ich Erdling 21: Von den Deutschen und ihren Autos

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Was lieben viele Deutschen mehr als ihre Gesundheit und eine intakte Umwelt? Ihr Auto! Zumindest könnte man das meinen, wenn man sich den Umgang und die Einstellung vieler Deutscher zum Thema „Automobil“ vor Augen führt. Meine Einschätzung hat ihren Ursprung in der Betrachtung der Diskussionen über Fahrverbote, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Schadstoffgrenzwerte, sowie der Beobachtung, dass das Auto für viele Deutsche ein unverzichtbares Statussymbol ist.

Ich Erdling 20: Von Wahlen und der Demokratie

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Wir leben, auch wenn manche das ein ums andere mal daran zweifeln sollten, in einer Demokratie. In einer Demokratie, in der alle Macht vom Volk ausgeht bzw. ausgehen sollte. Doch ist dem wirklich so? Manchmal habe ich Zweifel daran. Der Grund für meine Zweifel ist, dass eine Demokratie, sowie alle demokratischen Prozesse, von der Beteiligung aller Wahlberechtigten lebt. Die einfachste Art der Beteiligung ist dabei, regelmäßig an Wahlen teilzunehmen. Dabei sei erst einmal dahingestellt, ob man am demokratischen Prozess der Wahl aufgrund des aktiven oder des passiven Wahlrechts teilnimmt.

Ich Erdling 19: Wo und wie möchten wir leben?

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Wo der Mensch lebt und wandelt, folgt ihm totes Land. Überall, wo er sich eine Heimat schafft, wird die Natur zurückgedrängt, bis sie verkümmert und vergeht. Selbst an Orten, die er noch nie betrat, findet man bereits seine Hinterlassenschaften. Es sind Hinterlassenschaften, die er fahrlässig in die Umwelt einbrachte und die, auch wenn es noch nicht soweit sein sollte, doch von Verderben und Tod kündigen.
Solange es den Menschen schon gibt, solange er schon sein Siegeszug über alle Kontinente antritt, solange folgt ihm schon das tote Land. Der Mensch sucht sich immer neue Orte, an denen er heimisch werden kann, doch dadurch, dass er sie findet, zerstört er sie. Der Grund dafür ist, dass der Mensch kein genügsames Wesen ist, das sich mit dem, was es hat, zufriedengibt. Nein, stattdessen möchte der Mensch nur allzu häufig mehr und mehr haben, wobei er die Konsequenzen seines Handelns nur allzu gerne ausblendet. Er versucht nur allzu häufig bequem und im materiellen Luxus zu leben. Ihm ist dabei egal, dass andere oder die Erde den Preis für seinen Lebensstil zahlen.

Ich Erdling 18: Von der Stadt

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Betonschluchten, die keinen Sonnenstrahl den Boden erreichen lassen, bilden den Horizont. Bäume tragen einen Ring aus Asphalt oder Pflastersteinen um ihren Stamm, der ihnen das ein ums andere mal die Lebensadern abschnürt. Viele der Stadtbewohner leben Wand an Wand und kennen doch einander nicht. Der Menschen lebt so unter seines gleichen und ist doch nicht selten allein. Sein primäres Ziel ist es häufig, sich in seiner Wohnung bequem einzurichten und sein Leben bis zur Ekstase zu zelebrieren. Doch kommt es dabei nicht selten vor, dass der Städter mit der Zeit beginnt, in seiner Bequemlichkeit dahinzuvegetieren?
Hat der Städter nicht schon den Bezug zur Natur verloren, falls er ihn jemals besessen hat, so beginnt er ihn häufig langsam, Stück für Stück, zu verlieren. So schreitet mit der Zeit die Entfremdung von der Natur voran, bis er sich von ihr soweit entfremdet hat, dass er sie entweder beginnt zu romantisieren oder zu fürchten. Dabei ist seine Einstellung zur Natur häufig davon abhängig, welche Nachrichten und Medien er konsumiert und wie in ihnen über die Natur, Wildtiere und mögliche Chancen oder Gefahren berichtet wird.

Ich Erdling 17: Vom Dorf

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Idyllisch liegt das Dorf zwischen Wäldern oder Feldern, inmitten der Natur. Wildtiere streifen in der Umgebung umher, Insekten summen ihr Lied und die Vögel singen zur Begrüßung des Morgens auch ein wunderschönes Lied. Ach, was für ein schönes Bild. Doch diese Vorstellung trügt. Keiner, der einen realistischen Blick für die Dörfer in Deutschland hat, wird das typische deutsche Dorf, in diesem idyllischen Bild wiederfinden. Doch warum hält sich trotzdem immer noch diese „romantische“ Vorstellung von Dörfern in den Köpfen der Menschen? Liegt es vielleicht daran, dass viele, die solch einen verklärten Blick auf die Dörfer haben, selten auf dem Land und in den Dörfern sind? Liegt es daran, dass viele Städter Dörfer nur kurz, für einen Tagesausflug oder für einen Erholungsurlaub besuchen und deshalb mehr im Schein als im Sein schwelgen?

Ich Erdling 16: Dunkle Flecken in der Vergangenheit

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Blicke ich auf mein vergangenes Leben zurück und beschäftige mich eingehend mit ihm, so stelle ich fest, dass es dunkle Flecken in ihm gibt. Bei diesen dunklen Flecken handelt es sich meist um Taten, für die ich mich rückblickend schäme oder bei denen mir schlecht wird, wenn sich die Erinnerungen an diese Momente bildhaft vor meinem inneren Auge manifestieren. Der Grund dafür ist, dass ich selbst nicht mehr verstehen kann, wie ich zu den besagten Taten fähig war. Dass ich im Rückblick diese Taten als dunkle Flecken wahrnehme, hat wahrscheinlich damit zu tun, dass ich mich im Laufe meines Lebens weiterentwickelt und meinen Horizont erweitert habe, wodurch ich jetzt bestimmte Dinge mit anderen Augen sehe. Darüber hinaus nehme ich meine vergangenen Taten, als besonders arg war, wenn sie meinen eigenen Prinzipien zuwider liefen und ich mich selbst fragen muss, warum ich in dieser oder jener Situation nicht meinen Prinzipien treu geblieben bin.

Ich Erdling 15: Vom Sterben der Fantasie

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Fantastische Welt ziehen vor meinem inneren Auge vorbei. In meinem Geiste sehe ich zauberhafte Wesen und Gegenden, aber auch Orte der Verdammnis und des Todes ziehen, als würde ich sie wirklich sehen, an ihm vorbei. Ich sehe Handlungsweisen und Taten von Menschen und deren Auswirkungen. Dank meiner Fantasie gelingt es mir leicht, mich in die Rolle der verschiedensten Wesen und selbst der Umwelt zu versetzen. Dadurch kann ich fast körperlich all die Schmerzen, die Menschen durch ihre Taten eigentlich allem, was sie umgibt, zufügen, spüren. Unter Zuhilfenahme meiner Fantasie spüre ich fast körperlich den durch die Menschen verursachten Schmerz und das Leid, das sie anderen Lebewesen, sein es Art fremde oder Art eigene, verursachen. Erst die Fantasie ermöglicht es mir, Empathie mit allen Lebewesen, und vielleicht sogar der Welt als ganzes, zu empfinden. Ohne die Fantasie wäre mir das nicht möglich, denn dann gelänge es mir nicht, mich in sie hineinzuversetzen.

Ich Erdling 14: Von der Crux einen guten Text schreiben zu wollen

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Ein leeres Blatt Papier oder ein beinah leerer Bildschirm vor mir. In meinem Kopf die Ahnung von einer Idee für einen möglicherweise guten Text. Das einzige, was mir eigentlich zu tun bleibt, ist die Ahnung zur Gewissheit werden zu lassen, die Idee in Worte zu fassen und niederzuschreiben. Ach, wenn das doch nur so einfach wäre.
Doch das Finden und niederschreiben der Worte fällt mir nicht leicht, da ich nach Möglichkeit einen Text schreiben möchte, der sowohl mich, als auch mögliche andere Leser anspricht und darüber hinaus auch gut verständlich und unterhaltsam ist. Es sollte nach Möglichkeit ein Text sein, der mir Freude während des Schreibens und Lesens bereitet und eventuelle andere Leser fesselt, und mit Dingen konfrontiert, die sie zum Nachdenken anregt. Was brächte einem Leser denn auch ein Text, den er nur der Unterhaltung oder des Zeitvertreibs wegen läse, ohne das er aus diesem Text etwas für sein Leben mitnähme?
Wie sollte man nun beginnen, einen Text zu erschaffen, der einen selbst und mögliche andere Leser begeistert und darüber hinaus auch zum Nachdenken anregt?

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