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Ich Erdling 05: „Einer alleine kann nichts ändern“

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Das Individuum ist klein und unbedeutend, so denkt es selbst zumindest häufig über sich, wenn es darum geht, etwas zu ändern. Dieser Gedanken wird dann u.a. dazu benutzt, keine Rücksicht auf die Umwelt oder andere Menschen zu nehmen, da das Individuum aufgrund seiner Unwichtigkeit weder zum Guten, noch zum Schlechten etwas ändern kann, und es daraus schließt, dass es machen kann, was es will.
Wenn sich das Individuum schon klein und unwichtig fühlt, kommt mit der Zeit meistens noch eine weitere (negative) Charaktereigenschaft des Individuums zum Vorschein, nämlich die, dass das Individuum häufig in den Tiefen seiner Seele ein egoistisches und materialistisches Wesen ist. Ein Wesen, das möglichst im Überfluss leben möchte und auf dem Weg zum Leben im Überfluss, seltenst Rücksicht auf andere oder die Umwelt nimmt. Das Individuum denkt, dass einer von fast acht Milliarden Menschen machen kann, was er denkt, da sein Einfluss auf die Welt, aufgrund der Gesamtanzahl der Menschen, nicht ins Gewicht fällt.
Doch warum denken viele Individuen, dass sie nichts verändern können?

Das Individuum denkt, dass es nichts ändern kann, weil es immer nur sich sieht. Es versteht häufig nicht, dass es zum Anfang einer Bewegung werden kann, einfach dadurch, dass es durch seine positiven oder negativen Verhaltensweisen zeigt, wie man leben kann und sollte. Das Individuum vergisst häufig, dass sich eine Gruppierung bildet, wenn sich viele Individuen zusammenschließen, aus ihrer Lethargie ausbrechen und versuchen die Welt zu ändern. Wobei die Änderung nach Möglichkeit zum Positiven sein sollte.
Zu beachten ist dabei, dass sich viele positive Entwicklungen auch teilweise in ihr Gegenteil verkehren können, wenn sich einzelne Individuen einer Gruppierung versuchen zu bereichern oder ihre Macht auszubauen. Doch auch dies zeigt, dass das Individuum etwas ändern kann, selbst wenn es nur die Blockade, Behinderung oder Zerstörung einer Gruppierung ist, die etwas zum Positiven ändern möchte.

In diesem Sinne hoffe ich, dass ich jetzt, mit diesen Zeilen, keine in ihrer Lethargie gefangenen Individuen geweckt habe, die alle Änderung zum Positiven und den Fortschritt blockieren wollen. Nein, ich hoffe, dass ich mit diesen Zeilen die Individuen erreiche, die etwas zum Positiven ändern möchten, die sich aber bis jetzt allein und / oder als zu unwichtig empfanden, diese Änderungen anzugehen. Ihnen sei gesagt: „Fangt einfach an, nach euren Zielen zu streben, und so zu leben, wie ihr es für richtig haltet. Auch wenn ihr euch für unwichtig halten sollte, sollte ihr einen Anfang wagen, denn so wie eine Schneeflocke im Gebirge, bei einer kritischen Masse von Schnee, die ruhig daliegt, eine Lawine auslösen kann, so kann ein Individuum, das anfängt nach seinen Idealen zu streben, eine kritische Masse von Individuen hinter sich versammeln und so eine Bewegung ins Leben rufen, die es tatsächlich schafft, etwas im Großen zu ändern.“

Oder, um eine andere Analogie zu bemühen. Auch ein Eichensprössling ist erst klein und verletzlich, doch überlebt er die schwere Anfangszeit, wird er so groß und stark, dass er fast jeden Sturm trotzen kann. Ist die Eiche dann groß, kann sie pro Jahr hunderte, wenn nicht gar tausende Eicheln erzeugen, die wiederum keimen und so schließlich einen Eichenwald formen können, wo früher vielleicht noch keiner war. Einen Eichenwald, der besser den Stürmen und der Witterung trotzt, als es eine einzelne Eiche je könnte.
Das Gleiche gilt für das Individuum, es mag zwar klein erscheinen, doch wenn es über sich hinauswächst und die ersten Stürme, die ihm entgegenwehen, standhaft aushält, so kann es seine Ideen als Samen verbreiten. Als Samen, die vielleicht bei anderen Menschen auf fruchtbaren Boden fallen und anfangen zu keimen, wodurch diese Menschen vielleicht über ihre Leben nachdenken. Über ihre Leben nachdenken, wobei der Keimling manchem Zweifel standhalten und ihn überleben muss. Doch hält der Keimling, also die Idee, stand, macht sie sich der betreffende Mensch vielleicht zu eigen, und trägt dann die Ideen, als „Samen der Erkenntnis“ weiter. Dadurch kann schließlich eine Bewegung entstehen, die stärkeren Gegenwind aushalten kann, als das einzelne Individuum je könnte.

Published inIch Erdling

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