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Monat: Juni 2019

Ich Erdling 26: Von Ehre und der Kunst, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Ein böses Gesicht trägt er zur Schau. Er, der sonst immer austeilt und Witze auf Kosten anderer macht, verlor auf einmal sein spöttisches Lächeln. Er, der sich häufig für etwas Besseres, als all die anderen hielt, ist wütend auf den Wicht, der seine „Ehre“ verletzte. Er ist wütend auf den Wicht, der die anderen dazu brachte, auch einmal über ihn zu lachen. Jetzt brodelt es in ihm und er sinnt auf Rache. Doch, warum? Hat der Wicht denn nicht das getan, was er selbst auch immer tut? Hat der Wicht nicht einfach einmal den Spieß umgedreht und ihn vor Augen geführt, wie er sich benimmt und gibt? Doch, genau das hat der Wicht getan, aber er, der sich selbst für die Krönung der Schöpfung hält, nimmt sich selbst zu ernst. Er, der sich doch für unfehlbar und genial hält, kann einfach nicht akzeptieren, wenn auch einmal ein Witz auf seine Kosten geht. Er kann nicht akzeptieren, dass andere mit Witzen aufzeigen, dass auch er einfach nur ein Mensch unter vielen ist.

Ich Erdling 25: Die Suche nach und der Verlust der Ruhe

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Es ist unangenehm laut in unserer westlichen Welt. Laut, da fast beständig motorisierte Fahr- und Flugzeuge, sowie alle möglichen motorisierten Werkzeuge, die der Mensch erschuf und immer „weiterentwickelte“, um die Welt nach seiner Vorstellung zu formen, unnatürliche und laute Klänge von sich geben. Es sind diese Klänge, die die Hintergrundgeräuschkulisse unserer westlichen Welt bilden. Die Entwicklung und Weiterentwicklung aller möglichen Geräte führte dazu, dass selbst einfachste Handwerkzeuge mittlerweile über einen Motor verfügen, der nicht selten lärmende Geräusche von sich gibt. Diese Motorisierung, zusammen mit der immer weitreichenderen Verbreitung von Abspielgeräten, die audioaktive Inhalte immer und überall wiedergeben können, führte dazu, dass man heute an fast jeden Ort unseres Planeten und zu fasst jeder Zeit, alle mögliche, künstlich erzeugte Geräusche vernimmt. Kurz, überall hört man von Menschen geschaffene Maschinen brummen, kreischen und andere Geräusche von sich geben. Es sind u.a. diese Geräusche, die einem nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Zur Ruhe, um die Geräusche der „ungestörten“ Natur zu hören. So hört man Vogelgezwitscher, Insektengesumme und das Rascheln von Blättern im Wind nur noch selten. Selbst wenn man sich einfach mal hinsetzen und zur Ruhe kommen möchte, braucht man nicht lange darauf zu warten, das alsbald ein menschengemachtes Geräusch einen daran hindert, wirkliche Ruhe zu finden.

Ich Erdling 24: Wenn der Mensch zur Maschine wird

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Der Alltag ist komplett durchgetaktet. Von Früh, wenn der Wecker klingelt, bis zu dem Moment, wenn man müde ins Bett fällt. Geht der Mensch einem Arbeits- oder Angestelltenverhältnis nach, so beginnen die meisten Tage fremdbestimmt. Fremdbestimmt durch die Firma oder den Chef, die sagen, um nicht zu sagen vorschreiben, wann man mit der Arbeit anzufangen und aufzuhören hat. So quält sich der Mensch häufig fremdbestimmt aus dem Bett und hin zur Arbeit, auf das der Vorgesetzte über ihn verfüge und er fremdbestimmt die verschiedensten Arbeiten verrichte. Ist schließlich die Arbeitszeit hinter sich gebracht, so stehen bei vielen Menschen die eigenen Termine an. Termine, die einem der Alltag, die Gesellschaft und die eigenen Bedürfnisse, wobei es sich bei ihnen nicht selten um Pseudobedürfnisse handelt, diktieren. Doch der Mensch lebt und mit jedem Jahr das er verlebt, beginnt er häufig mehr und mehr Zeit weit im Voraus zu verplanen. So plant er Freundes- und Familienbesuche, Gartenarbeiten und alle möglichen anderen Dinge schon Wochen im Voraus, auf dass er die Zeit dann auch wirklich für sich zur Verfügung hat und nicht fremdbestimmt über ihn verfügt wird. Im Laufe seines Lebens beginnt der Mensch dann nicht selten, sein Leben und sein Alltag immer stärker zu beschleunigen und noch stärker durchzutakten. Häufig führt die stärkere Taktung dazu, dass er nur noch von einem Termin zum anderen hetzt oder mit dem Auto rast. Immer auf Achse, immer auf der Piste, verbringt er sein Leben auf der Straße, nur um jede „gewonnene Minute“ wieder zu verplanen oder am Abend, vor dem Fernseher zu verschwenden, da er entweder zu kaputt ist, noch etwas anderes zu tun, oder einfach nichts mehr mit sich anzufangen weiß, wenn er mal keine Termine hat.
Ach, wenn ich solche Menschen sehe, muss ich immer an den Roman „Momo“ von Michael Ende denken. Ich muss an die grauen Herren denken, die den Menschen vorgeblich helfen, ihren Alltag zu optimieren, auf dass die Menschen mehr Zeit (für sich) haben. Doch was ist das Ende vom Lied, des Optimierungswahns? Die „eingesparte Zeit“ kommt doch nicht den Betroffenen zugute, sondern nur den grauen Herren, die die Menschen zu immer neuen Optimierungen ihres Alltags antreiben.

Liebesbekenntnis eines Umweltschützers

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ein Abendessen zu zweit. Wir kannten uns seit Monaten, wobei aus den Monaten schon Jahre geworden waren. Wir hatten gemeinsam gekocht und Zucchini-Nudeln zubereitet. Sowohl die Zucchini, als auch die notwendigen Gewürze hatten wir frisch im Garten geerntet. Jetzt standen die Teller mit den Zucchini-Nudeln auf den Tisch, zusammen mit einem Blumenstrauß, dessen einzelne Blumen ebenfalls frisch im Garten geschnitten worden waren.
Meine Bekannte, die zusammen mit mir gekocht hatte und jetzt bei mir am Tisch saß, mochte ich vom Herzen gerne. Wenn ich ehrlich bin, muss ich sogar sagen, dass sich ein Gefühl von Liebe, für sie, in meiner Brust breit gemacht hatte. Doch ihr mein Gefühl von Liebe zu gestehen, hatte ich mir bisher noch nicht getraut. Es belastete mich sehr, dass ich es ihr bisher noch nicht sagte.

Von der Fortbewegung

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Der Mensch ist ein mobiles Wesen,
so ist es schon immer gewesen,
darum hat ihm die Revolution zwei Beine gegeben,
mit denen er auch längste Strecken kann zurücklegen.

Doch dem Mensch waren seine Beine nicht genug,
und so begann er an der Evolution einen Betrug,
in dem er seine Beine immer mehr schonte,
da sich das Laufen seiner Meinung nach nicht lohnte.

Ich Erdling 23: Vom Verlust der Diskussionskultur?

Geschätzte Lesezeit: 10 Minuten

Komm setz dich zu mir und lass uns über Gott und die Welt diskutieren. Komm lass uns Worte kreuzen. Lass uns verbal aneinander reiben, auf das wir unseren Horizont und unser Wissen erweitern und zu besseren Menschen werden. Los, verlasse deine Komfortzone, in der du dich auskennst und versuche dir auch zu bisher Unbekanntem eine fundierte Meinung zu bilden. Versuche dir eine Meinung zu allen Dingen zu bilden, auch wenn es dir so scheint, als beträfen dich die besagten Dinge nur pe­ri­pher. Doch häufig merkt man erst, wenn man sich mit bestimmten Dingen beschäftigt, die scheinbar weit von einem entfernt liegen, dass sie doch häufig über alle möglichen Kanten und Ecken, Einfluss auf das eigene Leben nehmen.

Ich Erdling 22: Alltagsphilosophie

Geschätzte Lesezeit: 13 Minuten

In meiner heutigen Kolumne möchte ich mich etwas mit dem Philosophieren beschäftigen. Dabei liegt mein Hauptaugenmerk auf philosophischen Betrachtungen, die jeder Tag für Tag in seinem Alltag durchführen könnte und meiner Meinung nach auch, das ein ums andere mal, durchführen sollte. Kurz gesagt, die folgenden Zeilen handeln von der „Alltagsphilosophie“.
Doch bevor man sich mit der Thematik der „Alltagsphilosophie“ beschäftigt, sollte man sich erst einmal klarmachen, was man überhaupt unter dem Begriff „Philosophie“ versteht.

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