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Von der Fortbewegung

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Der Mensch ist ein mobiles Wesen,
so ist es schon immer gewesen,
darum hat ihm die Revolution zwei Beine gegeben,
mit denen er auch längste Strecken kann zurücklegen.

Doch dem Mensch waren seine Beine nicht genug,
und so begann er an der Evolution einen Betrug,
in dem er seine Beine immer mehr schonte,
da sich das Laufen seiner Meinung nach nicht lohnte.

So knechte er erst Tiere,
und nutzte deren Beine viere,
die ihn durch die Welt tragen sollten,
wenn nicht gar Wagen hinter ihnen rollten.

Doch auch die Knechtschaft der Tiere genügte ihm nicht,
da ein Tier, dass sie trägt, nicht in See sticht,
und so bauten sie immer größere Boote,
bis bald überall auf dem Meer eins wogte.

Doch seinem Gelüsten reichten weder Land noch Meer,
denn der Himmel war fast grenzenlos und Menschen leer,
was für eine Verschwendung von Wegen,
die bisher nur Vögel zurücklegen.

So baute der Mensch Flugmaschinen,
die anfänglich aber häufig am Boden blieben,
da keine Motoren sie antrieben,
und höchstens mit Gasen in einem Ballon aufstiegen.

Doch dann kam die technische Revolution,
und mit ihr immer bessere Motoren,
so dass der Mensch erst die Tiere durch Motorkutschen ersetzte,
und dann mit Dampfboden über Flüsse und Weltmeere hetzte.

Schließlich wurden die Motoren kleiner und stärker,
und die Menschen verließen ihren erdenen Kerker,
und erhoben sich in die Lüfte,
wo sie das grenzenlose Reisefieber küsste.

So stiegen Jahr um Jahr mehr Flugzeuge empor,
wodurch der Mensch seine Bodenhaftung verlor,
und dachte, er könne jetzt die ganze Welt bereisen,
doch die Natur begann stattdessen zu entgleisen.

Der Mensch hatte in seiner grenzenlosen Gier nach Mobilität,
eine Saat der Zerstörung um die ganze Welt gesät,
da er für sie überall Naturflächen teilte und überbaute,
und Land und Meere mit seinen Hinterlassenschaften versaute.

Darüber hinaus verbrannte er fossile Energieträger,
und wurde ihr unerbittlicher Jäger,
in seiner grenzenlosen Gier nach Mobilität,
und jetzt ist es langsam für die Welt zu spät.

Jetzt plötzlich geht ein Aufschrei durch die Massen,
und man beginnt Lösungsansätze ins Auge zu fassen,
um die Klimakrise abzuwenden,
mit einer 180° Wende.

Doch die Mobilität wollen viele nicht antasten,
denn dann müsste man ja vielleicht zum Bahnhof hasten,
anstatt mit seinem SUV zu fahren,
dann doch lieber nicht die Welt bewahren.

Auch aufs Fliegen wollen sie nicht verzichten,
denn dann müssten sie ihren Urlaub zuhause verrichten,
und ihr eigenes Land erkunden und besuchen,
dann doch lieber einen Flugtrip in dunkle Zeiten buchen.

So sieht man am Umgang mit der Mobilität,
wie es um die Genügsamkeit der Menschen steht,
und das der Mensch mehr bequem als einsichtig ist,
auch, wenn er bereits im Höllenfeuer sitzt.

Published inGedichte

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