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Ich Erdling 37: Wie Religionen unsere Welt zu einer schlechteren machen

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Blickt man in der Geschichte der Menschheit zurück, so stellt man fest, dass sich der Mensch schon seit Jahrtausenden Götter schafft, die er verehren und anbeten kann. Dabei dienten ihm in den frühen Jahren die Götter dazu, alle möglichen Phänomene auf der Welt zu erklären, für die sein Verständnis und sein Wissens- und Erkenntnishorizont nicht ausreichte. Darin liegt u.a. begründet, dass viele Menschen in früheren Jahrtausenden hauptsächlich Naturgötter und Götter, deren Aufgabe die Erfüllung der menschlichen Triebe und der menschlichen Wünsche sind, anbeteten und ihnen darüber hinaus auch häufig Opfer darboten. Von ihren Gebeten und Opfergaben versprachen sich die Menschen dann den Schutz vor Naturkatastrophen und Naturgefahren, wie Erdbeben, Donner, Blitz, etc. und darüber hinaus, die Liebe ihrer Herzen zu erobern und / oder Kriege zu gewinnen.
Doch die Zeit stand und steht nie still, sondern schreitet immer nur unaufhaltsam voran. Mit diesem Voranschreiten der Zeit schritt auch das menschliche Verständnis der Welt und der auf ihr wirkenden natürlichen Phänomene voran, auch wenn dieses Verständnis immer wieder Rückschläge erlitt, wenn eine Hochkultur zugrunde ging. Eine Hochkultur, wie die alten Ägypter, die Maya, die Azteken, das römische Reich, etc. Doch in seiner Gesamtheit schritt das Wissen der Menschen unaufhaltsam voran, und die Menschen lernten es auch immer besser zu bewahren und weiterzugeben, z.B. indem sie es in Büchern festhielten. Dieses Wissen führte u.a. schließlich dazu, dass die Menschen viele Götter, die sie früher mit den verschiedenen Naturphänomenen assoziierten, nicht mehr benötigten. Das wiederum führte dazu, dass an die Stelle des Polytheismus für viele Menschen der Monotheismus trat. Der Monotheismus, in dem es nur noch den einen Gott gibt, der alle weltlichen Geschicke lenkt. Abgesehen vom Zugewinnen von Wissen in vielen Bevölkerungsschichten mag ein weiterer Grund dafür, dass sich der Monotheismus ausbreitete, sein, dass man im Monotheismus nicht mehr vielen Göttern huldigen und opfern musste, sondern nur einem einzigen, was für den Gläubigen natürlich eine Kosteneinsparung versprach. Darüber hinaus mag es auch eine Rolle gespielt haben, dass sich Herrscher recht einfach auf einen Gott berufen und Menschen und Völker, die der Vielgötterei frönten, als Ungläubige brandmarken konnten, da sie nicht „dem einen wahren Gott“ huldigten und sich die Gegner bei ihren Entscheidungen nicht alleinig auf „den einen Gott“ berufen konnten, sondern sich erst mit allen Göttern gut stellen mussten. Wie dem auch sei, die monotheistischen Religionen breiteten sich über weite Teile der Welt, häufig mit blutigen Schwertern, aus und unterdrückten und verboten viele polytheistischen Religionen und zwangen ihre Angehörigen, wenn sie den noch lebten, zur Aufgabe ihres Glaubens oder in den Untergrund.

An dieser Stelle möchte ich jetzt mit meiner eigentlichen Kritik an den Religionen anknüpfen und aufzeigen, warum die Religionen, die Welt zu einer schlechteren machen. Wie bereits erwähnt haben viele Religionen, vor allem die monotheistischen, den Anspruch, die einzig wahre Religion zu sein, so dass sich die Religionen und ihre Mitglieder von Menschen anderer Religionen abgrenzen und ihnen nicht selten feindlich gegenüberstehen, wodurch zum einen die Welt und die Gesellschaften gespaltet werden und zum anderen Menschen, die nicht den richtigen Glauben haben oder aber im jeweiligen Glaube eine niedere Rolle innehaben, unterdrückt, misshandelt und ausgebeutet werden. So werden in vielen Religionen z.B. die Belange der Frauen, denen der Männer untergeordnet, sei es im Katholizismus, im Islam, etc. oder ganze Personen, da sie in die falsche Schicht geboren wurden, wie im Hinduismus, ausgegrenzt und unterdrückt. Von der Unterdrückung der Menschen, deren sexuelle Orientierung nicht dem klassischen Rollenbild vieler Religionen entspricht, mag ich an dieser Stelle eigentlich schon gar nicht mehr sprechen.
Doch nicht nur das viele Religionen einen Keil in die Gesellschaft und zwischen die Menschen treiben, nein, viele Religionen behindern darüber hinaus den wissenschaftlichen Fortschritt und die Aufklärung ganzer Gesellschaften. So wird der wissenschaftliche Fortschritt unterdrückt, wenn er der Lehrmeinung der Vertreter, der jeweiligen Religion, entweder zuwider ist oder ihre weltliche Macht bedroht. Die Unterdrückung von wissenschaftlichen Erkenntnissen sieht man z.B. im streng gläubigen Christentum oder im Islam, am Umgang mit der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass der Mensch vom Affen abstammt und darüber hinaus ein Säugetier ist, da in diesen Religionen die Schöpfungslehre gilt und die Mitglieder dieser Religionen, u.a. ihre Überlegenheit gegenüber dem „gemeinen“ Tier mit ihr begründen.
Die Behinderung der Aufklärung erkennt man dagegen bei vielen Religionen daran, dass Frauen in ihnen häufig immer noch als „Gebärmaschinen“ ohne eigenen Willen betrachtet werden und von den religiösen Führern häufig jedwede Art der Verhütung abgelehnt wird, selbst dann, wenn das Kind in absolute Armut geboren werden sollte und sein ganzes Leben lang, wenn es überhaupt die Babyjahre überlebt, um sein Leben kämpfen müsste. Sie beachten in ihren Überlegungen und Predigen nicht, dass wir auf unserer Welt ein Überbevölkerungsproblem haben, aufgrund dessen die natürlichen Ressourcen des Planeten nicht oder kaum noch ausreichen, alle Menschen nachhaltig ernähren zu können. Man gewinnt dagegen sogar den Eindruck, dass ihnen das alles egal ist, da sie „Gotteskrieger“ brauchen, auch wenn es sich bei ihnen um passive Krieger handelt, die keine Waffen führen, da die Macht der Führer einer Religion sich häufig alleinig daran bemisst, wie groß und auf den „rechten Weg“ eingeschworen ihre Anhängerschaft ist.
Doch damit nicht genug. Darüber hinaus bedienen sich viele Religionen einer aggressiven Wortwahl, wenn sie über die anderen Religionen sprechen und stellen die eigene Religion als einzige erlösungsbringende Religion dar. So schüren sie Hass, Wut und manchmal auch, als Katalysator, Angst, um die Gläubigen auf Linie zu schwören. Die Gläubigen tragen schließlich die Botschaften und Reden ihrer Glaubensführer, als Ignoranz oder schlimmer noch, als Mord und Totschlag in die Welt, da sie versuchen ihre Religion anderen aufzuzwingen oder manchmal, pseudo-heilige Orte zu erobern. Eine Folge dieses Machtstreben verschiedener Religionsführer waren u.a. die Kreuzzüge. Eine heutige Folge dieses religiösen Gebarens sind u.a. terroristische Anschläge und Morde im Namen der Religion und dabei sei einmal dahingestellt, ob es sich bei den Tätern um Islamisten oder christlichen Milizen, etc. handelt. Doch nicht nur Menschen anderer Religionen werden durch streng gläubige Menschen bedroht, nein, auch Tiere werden z.T. verachtet oder im Namen der Religion gequält, z.B. durch das im Judentum und Islam verbreitete Schächten der Tiere. Darüber hinaus berufen sich viele religiöse Menschen auf ihre heilige Schrift, wenn sie Tiere für ihr Vergnügen, etc. benutzen und misshandeln, da in vielen heiligen Schriften der jeweiligen Religion etwas in der Art steht, dass sich der Mensch die Welt / die Tiere untertan machen soll.

Man sieht, die verschiedenen Religionen tragen häufig schlechtes und böses in die Welt und machen sie dadurch im Generellen zu einer schlechteren. Mit dieser Erkenntnis im Kopf bleibt mir eigentlich nur noch, den Leser dieser Zeilen dazu aufzufordern, dass er sich dafür einsetzt, dass zwar jeder seine Religion so leben kann, wie er es möchte, aber das doch nur soweit, wie er sie niemanden anderen aufzwingt oder auch nur versucht aufzuzwingen und er darüber hinaus die Welt durch seine Religion nicht zu einem schlechteren Ort für Pflanzen, Tiere und andere Menschen macht. Darüber hinaus sollte jeder Mensch dem Humanismus einen Platz in seinem Leben geben und versuchen, unabhängig von seiner Religion, die Welt zu einem besseren Ort für alle Lebewesen, sein es Pflanzen, Tiere oder aber den Menschen, zu machen. Jeder sollte versuchen, die Welt zu einem Ort zu machen, an dem alle Pflanzen, Tiere und Menschen friedlich und nachhaltig koexistieren können.

Published inIch Erdling

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