Zum Inhalt springen

Monat: September 2019

Ich Erdling 39: Von der Macht des Layouts und der Herrschaft über es

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Wie ausgekotzt liegt der Text vor mir. Die Bilder des Textes sind relativ beliebig in ihm angeordnet, so wie beim Erbrochenen die halbverdauten Essensreste, im Sekret aus Speichel und Magensäure. Der Text, der vor mir liegt, ist ein klassischer Roman, mit vereinzelten Bildern, die die Handlung veranschaulichen sollten. Ich kaufte mir diesen Roman im „epub-Format“, um ihn auf meinem Tablet zu lesen, was rückblickend betrachtet ein Fehler war. Der Grund dafür, dass der Kauf rückblickend ein Fehler war, liegt in den falsch platzierten Bildern und darüber hinaus in den vollkommen verhauenen Layout des Textes, an dem nicht nur die falsch platzierten Bilder Schuld tragen. Dabei hätte ich es doch eigentlich schon vor dem Kauf besser wissen müssen. Mir war ja schon vorher bekannt, dass elektronische Bücher im „epub-Format“ kein festes Seitenlayout haben, damit der Text „auf allen Bildschirmen“ vom Smartphone, über den e-Reader und die Tablets, bis hin zum Standard-PC, in angenehmer Schriftgröße und frei wählbarer Schriftart, etc. gelesen werden könne. Diese Darstellungsoptimierungen zur Pseudo-Lesbarkeitsverbesserung des Textes auf allen Bildschirmen, die dem „epub-Format“ innewohnen, kommen dabei häufig leider um den Preis, dass das vom Autor ursprünglich gewünschte und vielleicht mit Bedacht gewählte Layout vollständig verloren geht. Doch, nicht nur das. Mit dem Verlust des ursprünglichen Layouts geht das ein ums andere Mal sowohl die Lesbarkeit, als auch das einfache Verständnis des Textes, wenn z.B. Fußnoten an ganz unmögliche Stellen verschoben werden und sie sich aufgrund dessen nicht, wie vom Autor vielleicht gewünscht, am Seitenende, sondern am Kapitel- oder gar Romanende befinden, verloren.

Ich Erdling 38: Traum vom Ausstieg

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Manchmal, in dunklen Momenten oder sind es doch eher die wirklichen hellen, denke ich über den Ausstieg aus unserer Gesellschaft und aus meinem sozialen Umfeld nach. Ich denke darüber nach, wenn ich mal wieder viele Menschen klug reden, aber nicht handeln sehe, z.B. wenn einige Menschen von Politikern fordern, endlich mehr für den Klimaschutz zu tun, aber im gleichen Satz auch zum Ausdruck bringen, dass sie selbst auf nichts verzichten möchten oder sogar noch ihren materiellen Luxus und Besitz mehren wollen. Ich denke aber auch über einen Ausstieg aus unserer Gesellschaft nach, wenn ich sehe, wie viele Menschen den Bezug zur Realität verloren haben und sich in Realitätsblasen flüchteten, in denen sie ihr Weltbild bestätigt finden, auch wenn es eigentlich gar nichts mehr mit der eigentlichen, realen Welt zu tun hat. So gibt es, vor allem in unserer westlichen Welt, viele Menschen, die sich in Realitätsblasen flüchten, in denen sie sich als nachhaltig geben und feiern, obwohl sie doch aufgrund ihres Lebensstils, vielen Urlaubsflugreisen, der Wahl ihres Verkehrsmittels, etc. einen viel größeren umweltrelevanten Fußabdruck haben, als achtzig Prozent der übrigen Weltbevölkerung. Immer, wenn ich solche menschliche Ignoranz sehe, durch die viele Menschen nicht mehr wahrnehmen, welche direkten Auswirkungen ihr Lebensstil auf die Welt und das Klima hat, da sie ebendiese Auswirkungen nicht direkt sehen bzw. sehen wollen, möchte ich einfach nur noch meine Sachen packen und gehen.

Ich Erdling 37: Wie Religionen unsere Welt zu einer schlechteren machen

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Blickt man in der Geschichte der Menschheit zurück, so stellt man fest, dass sich der Mensch schon seit Jahrtausenden Götter schafft, die er verehren und anbeten kann. Dabei dienten ihm in den frühen Jahren die Götter dazu, alle möglichen Phänomene auf der Welt zu erklären, für die sein Verständnis und sein Wissens- und Erkenntnishorizont nicht ausreichte. Darin liegt u.a. begründet, dass viele Menschen in früheren Jahrtausenden hauptsächlich Naturgötter und Götter, deren Aufgabe die Erfüllung der menschlichen Triebe und der menschlichen Wünsche sind, anbeteten und ihnen darüber hinaus auch häufig Opfer darboten. Von ihren Gebeten und Opfergaben versprachen sich die Menschen dann den Schutz vor Naturkatastrophen und Naturgefahren, wie Erdbeben, Donner, Blitz, etc. und darüber hinaus, die Liebe ihrer Herzen zu erobern und / oder Kriege zu gewinnen.

Ich Erdling 36: Von Idolen

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Als Kind hörte ich viele meiner Altersgefährten von ihren Idolen schwärmen. Ich hörte und sah, wie sie in Sprache und Tat bestimmte Menschen vergötterten und versuchten ihnen nachzueifern. Sie versuchten sich so zu geben, zu kleiden und zu leben, wie diese Idole, ihre Vorbilder, es taten. Doch dieses Nacheifern machte sie meistens nicht zu besseren Menschen, nein, das wurden sie wahrlich nicht. Meistens wurden sie durch das Vergöttern und Nachahmen ihrer Idole zu Marionetten der Konsumindustrie, die die Idole von uns Kindern gezielt aufbaute. Sie baute gezielt die Idole auf, damit sie mit ihren freundlichen Marketinggesichtern, Konsumgüter zielgruppengerecht bewerben und so den Umsatz der Unternehmen steigern konnte. Aufgrund dessen handelt es sich bei den Idolen, denen man als Kind häufig begegnete, um Menschen, die gezielt aufgebaut wurden und immer noch werden, um das kindliche Herz anzusprechen und zu verführen. Dabei verführen sie es seltenst mit Weisheit und Lebenserkenntnissen. Nein, das tun sie nicht. Stattdessen verführten sie es, indem sie materielle Wünsche wecken und so die Lust der Kinder nach bestimmten Produkten fördern. Nach Produkten, denen sie mit ihrem Namen und ihren „Storys“ ein positives Image geben. Ein Image, das verspricht, dass die Kinder durch den Besitz und die Nutzung eben jener Produkte, genau so wie ihre Idole werden können. Die Idole verführen, um nicht zu sagen erziehen, ihre jungen Anhänger häufig zu kleinen Materialisten, deren Leben einzig dem Nutzen und dem Wohlergehen der Konsumindustrie dient bzw. dienen soll. Sie tun es, obwohl Kinder und auch wir Erwachsene, eigentlich viel eher nach Wissen und Bildung, anstelle des allgegenwärtigen materiellen Schunds, streben sollten. Doch meistens streben die Kinder dann nicht nur nach den beworbenen materiellen Gütern, nein, sie grenzen auch andere Kinder aus, die nicht den gleichen Idolen, wie sie, hinterher eifern und auch nicht nach den gleichen Produkten streben. So erziehen die Idole die Kinder nicht nur zu kleinen Materialisten, sondern treiben auch einen Keil in die Gesellschaft. Einen Keil, der selbst schon Kinder in bestimmte Gruppierungen, bei Kindern auch Cliquen genannt, unterteilt, zu Streit und Ab- und Ausgrenzung führt und unserer Gesellschaft zu einer schlechteren macht.

Ich Erdling 35: Wie die politische Korrektheit die Kultur zerstört

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Schaft man Medien, sein es Texte, Hörspiele, etc. oder konsumiert man ebendiese, so kommt man heutzutage, in unserer Gesellschaft, zwangsläufig mit der politischen Korrektheit in Kontakt. Mit der politischen Korrektheit, mit der die Gesellschaft einen versucht zu diktieren, wie man etwas zu schreiben und darzustellen hat oder gar, welche Themen behandelt werden dürfen. Dabei geht es Schlussendlich nicht einmal mehr alleinig um den Inhalt oder die Botschaft, die man versucht möglichst einfach und verständlich zu vermitteln, nein, die Kritik beginnt schon bei der Ansprache, die man verwendet, wenn man z.B. das generische Maskulinum benutzt. Das generische Maskulinum, das die deutsche Sprache jahrhundertelang prägte, da die deutsche Sprache sehr geschlechtsspezifisch ist und es kaum Wörter gibt, die für alle Personen treffend sind. Selbst am „es“ stören sich manche, obwohl es geschlechtslos ist, denn sie wollen doch bitte schön, mit dem richtigen Geschlecht angesprochen werden. Wie also einen Text schreiben, der gut zu lesen ist und Leser und Leserinnen, sowie alle anderen adressiert? Ich weiß es nicht und so gebe ich mir auch keine Mühe, eine politisch korrekte Anrede zu finden und zu gebrauchen, auch wenn sich dann einige Leser meiner Texte benachteiligt fühlen sollten. Ich schreibe einfach so, wie ich es für richtig halte und wie ich gerade Lust verspüre. Sollte sich einer der Leser meiner Texte an meinem Gebrauch des generischen Maskulinum stören, so bleibt mir nur die Versicherung, dass dahinter keine böse Absicht steckt, sondern es einfach der deutschen Sprache, sowie der Lesbarkeit meiner Texte geschuldet ist.

Diese Webseite verwendet nur technische Cookies, die zur Funktion der Webseite notwendig sind. Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du ihrer Verwendung zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen