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Momente – Teil 19: Im Stadtgarten

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ich sitze im Stadtgarten und lese ein Buch. Ein Mann tritt an mich heran und fragt: „Hello, can I have a word with you?“ „Yes, sure.“ „I would like to talk to you about god. The current Covid-19 -pandemic is a sign from god. It’s the beginning of the apocalypse. Imagine if you died today and stand in front of god, would you go to heaven or to hell? If you are not sure, you must confess your sins and call to god for forgiveness!“ „Sorry, I don’t believe in a higher entity. Furthermore, my philosophy of life is: ‚Don’t be evil.‘ and therefore I live a humanistic lifestyle and try to reduce my negative impact on the world.“ „But what about your immortal soul?“ „There is no immortal soul. The thing many people call ‚soul‘ is just a collection of synapses which work together trough exchanging electrical impulses. If I die, they will stop functioning and my ‚soul‘ will die, too.“ „But, what is, if you are wrong?“ „Then I will stand before god and say: ‚Sorry, I doubt you. But I don’t believe that I lived a bad and sinful life. I just didn’t believe in a higher entity, but no harm done, please vaporize my soul and let me be gone forever, that I can rest in peace.’“ „You must be joking! You don’t want your soul to live forever?“ „Yes, so that I can concentrate on this life and live it responsible, instead to wait for the afterlife and gods judgement. I will just live one responsible life and if it ends, I will hopefully look back on it and say: ‚I have lived a good and responsible life. A life, good enough for all eternity.‘“
Der Mann schüttelt sein Kopf und sagt, während er mir einen Handzettel reicht: „Take this. If you ever change your mind, you can call the number on this page, and we will help you, to find your way to god and Jesus, who has died for our sins.“ „Thank you, but ‚No, thank you!‘ I don’t believe you will ever hear from me.“, das abschließend von mir gesagt, schüttelt der Mann noch einmal seinen Kopf, dreht sich um und geht zu einem Paar, das auf einer anderen Bank sitzt.
Während ich mich mit dem Mann unterhielt, haben sich zwei weitere Männer, die scheinbar mit dem ersten Mann in den Stadtgarten kamen, daran gemacht, auch andere Menschen als mich zu versuchen, zu bekehren. Der eine von den beiden spricht dabei Leute auf der anderen Seite des Parks an, während der Dritte, mit einem tragbaren Lautsprecher, seine Propaganda laut durch den Park schallen lässt. Ich höre wie er davon spricht, dass Jesus für unsere Sünden gestorben sei und viele andere Dinge. Ich schaue auf den Handzettel, den mir der erste Mann gegeben hat und stelle fest, dass der dritte Mann diesen Zettel Wort für Wort über seinen Lautsprecher wiedergibt.
Das festgestellt, versuche ich mich wieder meinem Buch zuzuwenden und es weiterzulesen. Doch ich schaffe es nicht, da mich der Lärm, den die Männer verursachen, nicht konzentrieren lässt. So breche ich bald den Versuch noch etwas zu lesen ab, packe das Buch weg, stehe auf und gehe.

Beim Gehen denke ich bei mir: „Solange ich nach dem Motto lebe: ‚Tu nichts Böses, verursache kein Leid und lebe nachhaltig.‘, werde ich schon ein gutes Leben führen. Ein Leben, auf das ich, wenn ich einmal sterben sollte, zurückblicken und stolz sein kann.“

Published inMomente

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