Zum Inhalt springen

Das etwas andere Fasten – Tag 1: fair trade / Weltläden

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Weltladen Karlsruhe Kronenplatz

Weltläden, die früher auch noch „Dritte Welt“-Läden hießen, sind für „fair trade“-Produkte das, was Reformhäuser einst für Biolebensmittel waren, nämlich eine erste Anlauf- und Verkaufsstelle, die von Menschen betrieben wird, die erkannten, dass unser Konsum in der westlichen Welt viel zu häufig auf der Ausbeutung der Natur, anderer Länder und / oder der arbeitenden Bevölkerung beruht.
War das Ziel der ersten Reformhäuser, Produkte anzubieten, die naturnah und nachhaltig erzeugt wurden, so war es das Ziel der Weltläden, die faire Bezahlung der Erzeuger und somit die Lebenssicherung ebendieser, sowie ihrer Familien, zu gewährleisten.

Dabei hießen zu Anfang der „Weltläden-Bewegung“ noch viele Weltläden „Dritte Welt“-Laden. Die Bezeichnung als „Dritter Welt“-Laden rührte daher, dass seit den Fünfzigerjahren die westliche, von den USA angeführte „Welt“, als „Erste Welt“, die kommunistische, von der Sowjetunion angeführte, als „Zweite Welt“ und die Entwicklungsländer eben als „Dritte Welt“ bezeichnet wurden. Wobei mit der Bezeichnung auch gleich eine „Wertschätzung“ eben der Länder, die zu diesen „Welten“ gehörten, stattfand. Doch nicht nur das, mit dieser Bezeichnung ging auch eine „westliche Überheblichkeit“ einher, da viele Menschen, die in der „Ersten Welt“ lebten, die Meinung vertraten, dass es ja offensichtlich besser sei, in der „Ersten Welt“ zu leben, da man dann zum Sieger im Kampf der Systeme gehörte. Aus dieser „eingebildete“ Siegerrolle leiteten sie dann auch ihren Führungsanspruch gegenüber der Zweiten und Dritten Welt, sowie global, her. Doch, nicht nur das. Mit dieser Überheblichkeit ging auch der Anspruch der „Ersten Welt“ einher, sich auf Kosten anderer Länder oder deren Ressourcen maßlos bereichern zu dürfen.
Doch, mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion in den Neunzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts, und dem zunehmenden Bewusstsein vieler Menschen dafür, dass die Probleme unserer Zeit, wie Umweltverschmutzung und Klimawandel, nur global gelöst werden können, verschwanden die Bezeichnungen als „Erste“, „Zweite“ und „Dritte Welt“, da sie als obsolet betrachtet wurden. Was die Weltläden betrifft, so führten diese Entwicklungen und Erkenntnisse dazu, dass weitestgehend der Name „Dritte Welt“-Laden verschwand und der Bezeichnung „Eine Welt“-Laden oder einfach nur „Weltladen“ Platz machte, welcher unserer Wirklichkeit ja eher gerecht wird.

Aber warum schreibe ich jetzt überhaupt von Weltläden, ich schreibe von ihnen, da die Weltläden immer noch Orte sind, an denen man am ehesten fair gehandelte Produkte erwerben kann, wobei die Supermärkte auch vermehrt fair gehandelte Produkte ins Sortiment aufnehmen. Doch, was ebendiese Supermärkte betrifft, so bin ich mir nicht ganz sicher, ob sie es nicht nur, bei einigen wenigen Produkten, der Imagepflege wegen tun. Vielleicht mag es etwas „altbacken“ klingen, doch ich empfinde es immer noch als ein Erlebnis, im Weltladen einzukaufen und mich mit fair gehandelten Tee und Gewürzen einzudecken. Vielleicht bietet sich euch auch einmal die Gelegenheit, einen Weltladen zu besuchen. Ist dem so, so solltet ihr die Gelegenheit auf jeden Fall beim Schopfe packen und wenn ihr denn Zeit habt, vielleicht auch noch ein Pläuschen mit den Mitarbeitern über die Wirkung, die der Kauf von fair gehandelten Produkte auf die Ursprungsgemeinschaften haben kann, zu führen.

Doch, damit genug von Weltläden und hin zu einem Rezept. Das Rezept, dass ich vorstellen möchte, ist für ein ganz einfaches Gericht, dass man aus wenigen, potenziell nachhaltigen, Lebensmitteln kochen kann. Es ist das Rezept eines Kartoffel-Lauch-Eintopfes. Dabei ist mir bewusst, dass das vielleicht nicht unbedingt zu meinen Fasten-Projekt-Beiträgen passt, doch da ich immer wieder von Bekannten höre, dass das Kochen zu anstrengend und zeitintensive sei, dachte ich bei mir, dass ich ihnen ja einfach mal das Gegenteil beweisen kann.

Zutaten für den Kartoffel-Lauch-Eintopf:

  • Eine Lauchstange.
  • Ein paar festkochende Kartoffeln.
  • Einen gehäuften Esslöffel Gemüsebrühepulver
  • eineinhalb Liter Wasser

Zubereitung:

  • Strohige Blätter und Wurzelstück von der Lauchstange abschneiden und den Rest gut abwaschen.
  • Übriggebliebene Lauchstange in dünne Scheiben schneiden und in einen Topf geben.
  • Kartoffel schälen, in kleine Stücke schneiden und ebenfalls in den Topf geben.
  • Gemüsebrühepulver in den Topf geben.

  • Den Topf mit eineinhalb Liter kochendem Wasser aufgießen.
  • Eintopf ca. dreißig Minuten, mit geschlossenen Deckel, kochen lassen.
  • Bon appétit.

 

Published inDas etwas andere Fasten

Diese Webseite verwendet nur technische Cookies, die zur Funktion der Webseite notwendig sind. Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du ihrer Verwendung zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen