Zum Inhalt springen

Das etwas andere Fasten – Tag 3: Geschmack und Genuss

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

„Über Geschmack lässt sich nicht streiten.“ ist eine altbekannte Redensart, der ich nur zustimmen kann und doch möchte ich an dieser Stelle etwas über Geschmack schreiben. Ich möchte etwas darüber schreiben, wie ich persönlich den Geschmack bestimmter Lebensmittel empfinde und das, obwohl mir egal ist, ob mir die Leser*innen in meinen Ausführungen zustimmen.
Das, was ich schreiben möchte, ist, dass ich über die Jahre die Erfahrung gemacht habe, dass Grundnahrungsmittel in Bioqualität besser schmecken, als ihre konventionell angebauten Verwandten. Oder, um es genauer zu sagen, meistens finde ich, dass sie intensiver und dadurch leckerer schmecken. Habe ich bei konventionell angebauten Lebensmittel häufig den Eindruck, dass sie nur wässrig und fad schmecken, so ist das bei vielen Biolebensmitteln nicht der Fall. Mit dieser Beobachtung, des unterschiedlichen Geschmackes, geht eine weitere Beobachtung einher, nämlich dass konventionell angebaute Lebensmittel häufig größer sind und wie „geschossen“, also zu schnell gewachsen, wirken. Dabei müsste ja jedem Menschen, der sich etwas mit Pflanzen beschäftigt, bewusst sein, dass viele pflanzliche Lebensmittel Zeit, Licht und gute Erde benötigen, um ihre Geschmacksstoffe voll auszubilden. Die Pflanzen brauchen also genau das, was ihnen häufig im konventionellen Anbau vorenthalten wird, in dem sie meist nur durch den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zum Wachsen gebracht werden.
Damit genug zu meiner Beobachtung, den Geschmack von Grundnahrungsmittel betreffend, und kommen wir zu dem Geschmack, stark verarbeiteter Lebensmittel. Was die stark verarbeiteten Lebensmittel betrifft, die man häufig aus Bequemlichkeit isst, so merke ich in aller Regel, zwischen Bioprodukten und Konventionellen, keinen geschmacklichen Unterschied. Ich merke keinen Unterschied, da wahrscheinlich durch Erhitzung und Verarbeitung fast alle Aromastoffe zerstört werden und doch kaufe ich, auch bei den stark verarbeiteten Lebensmitteln, lieber die, die Bioqualität haben, da ihre Erzeugung häufig nicht so schädlich für die Umwelt ist.
Aber, bevor ich den Geschmack von Grundnahrungsmitteln in Bioqualität zu hoch lobe, muss ich auch zugeben, dass es bisher auch ein einziges Lebensmittel in Bioqualität gab, dass mir nicht so gut mundete, wie sein konventioneller Verwandter. Bei dem Lebensmittel handelte es sich um Biofrischhefe, die für mich nach Bier roch und im Teig verarbeitet, auch den ganzen Teig dazu brachte, wie unfiltriertes Bier zu schmecken. Doch, das war bisher auch das einzige Biolebensmittel, bei dem das, der Fall war und vielleicht finde ich ja noch eine Biofrischhefe, die mir besser mundet.

Damit genug zum Geschmack und hin zu dem Genuss, zu dem ich auch noch etwas schreiben möchte. Meine Meinung, den Genuss von Lebensmitteln betreffend, ist, dass man, um wirklich etwas genießen zu können, sich mit all seinen Sinnen auf es einlassen muss. Das gilt besonders fürs Essen! So muss man, wenn man denn wirklich genussvoll essen möchte, sich die Zeit nehmen, auch wirklich mal nur zu essen und dabei die Speise, ohne Ablenkung, mit all seinen Sinnesorganen, wahrzunehmen. Macht man das, so stellt man bestimmt schnell fest, dass unsere „to-go-Gesellschaft“, keine „Genuss-Gesellschaft“ ist. Wir sind eher eine Gesellschaft, in der sich viele Menschen viel zu wenig Zeit nehmen, um bewusst zu essen. Nein, stattdessen essen viele von uns stark verarbeitete Lebensmittel auf dem Sprung von hier nach da, ohne beim Essen wirklich einmal innezuhalten und zu verweilen. So sättigen uns zwar die Lebensmittel, aber unsere Lust am Genuss, wird dadurch nicht wirklich befriedigt.
Hält man doch mal wirklich zum Essen inne, merkt man nicht selten, dass die Lebensmittel, die wir tagtäglich essen, in Wirklichkeit künstlich und fad schmecken. Es ist dieser Geschmack, den man nicht bewusst wahrnimmt, wenn man das Essen nur herunterschlingt. Es ist dieser Geschmack, der einen daran hindert, sich das Essen genussvoll auf der Zunge zergehen zu lassen.

Damit genug von Geschmack und Genuss, und mir bleibt nur noch, Ihnen guten Appetit und ein genussvolles, bedachtes Speisen zu wünschen.

 

Rezept des Tages: Hefe-Dinkelbrot und -Brötchen:

Hefe-Dinkelbrot und Brötchen

Zutaten:

  • 1 kg Dinkelmehl
  • 1 Frischhefewürfel
  • 500 ml Wasser
  • Olivenöl
  • Prise Salz
  • Gewürze nach Belieben

Zubereitung:

  • Dinkelmehl mit Wasser, etwas Olivenöl, einer Prise Salz und der Frischhefe in einer Schüssel vermischen und gut durchkneten, sodass eine homogene Masse entsteht.
  • Den Teig bzw. die Schüssel anschließend mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort, mindestens eine Stunde, gehen lassen. (Je länger man den Teig gehen lässt, desto bekömmlicher wird er in der Regel)
  • Teig nach dem gehen lassen noch einmal gut durchkneten und, falls der Teig zu klebrig ist, noch etwas Mehl hinzugeben.
  • Aus einem Teil des Teiges Brötchen formen und den Rest des Teiges in eine Brotbackform geben.
  • Die geformten Brötchen und den Teig noch einmal eine halbe Stunde gehen lassen.
  • Brot und Brötchen im Backofen für dreißig Minuten bei 220 °C backen.
  • Tipp 1: Vor dem Backen das Brot und die Brötchen mit einem scharfen Messer oben einschneiden, damit beim Backen das durch die Hefe erzeugte Kohlenstoffdioxid nicht zu große Poren in den Brötchen und dem Brot bildet.
  • Tipp 2: Beim Zubereiten des Teiges kann man auch nach Belieben, Gewürze oder auch Apfelessig dazugeben, was dem Brot und den Brötchen dann das gewisse, besondere etwas verleiht. Einfach mal etwas herumprobieren.
Published inDas etwas andere Fasten

Diese Webseite verwendet nur technische Cookies, die zur Funktion der Webseite notwendig sind. Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du ihrer Verwendung zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen