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Das etwas andere Fasten – Tag 13 bis 20: Aufmerksamkeit, Genügsamkeit oder die Kunst nur ein was zu machen

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Manch einmal braucht es Jahrzehnte, damit einem wieder bewusst wird, dass man als Kind einiges besser machte, als im späteren, sogenannten „Erwachsenenleben“. Zumindest geht es mir so.
Als junges Kind konnte ich mich über ein Buch setzen und stundenlang lesen, mit Lego spielen oder puzzeln und dabei die Welt vergessen. Ich brauchte nur eine Kleinigkeit und konnte mich damit Stundenlang vergnügen. Doch ich wurde älter, eignete mir etwas Wissen an und vergaß darüber, wie gut es eigentlich ist, immer nur ein was zu tun. Eine bestimmte Tätigkeit zu tun und sich wirklich alleinig die Zeit für sie zu nehmen. Wie schön und entspannend es doch ist, wirklich nur etwas Einzelnes, anstatt vieler Dinge parallel, zu tun. So wurde ich ein Gehetzter, ein Gehetzter, der häufig nicht nur eine Sache machte, sondern viele parallel. Na gut, ich muss sagen, mach einmal hat man keine andere Wahl, als einige Dinge parallel zu tun, zum Beispiel auf der Arbeit, wenn man mehrere Projekte parallel bearbeiten muss. Doch viel zu häufig belasten wir unsere Aufmerksamkeit mit an und für sich unnützen Dingen. So lassen viele von uns, Musik oder den Fernseher bei allen möglichen Tätigkeiten im Hintergrund laufen, sei es beim Lernen, Lesen, Koch oder auch nur beim Essen. Wir konzentrieren uns nicht mehr auf das Eine, was wir gerade tun, sondern lassen unsere Gedanken fahrlässig abschweifen und von unwichtigen Dingen gefangen nehmen. So verlernen wir etwa, bewusst und genussvoll zu essen, denn wie sollte man ein Essen auch wirklich genießen, wenn man es sich gedankenverloren beim Fernsehen zwischen die Kauleisten schiebt? Wir verlernen, Arbeiten so zu machen, dass wir zum einen wissen, was wir gerade wirklich tun und zum anderen, uns wirklich bewusst und mit allen unseren Sinnen, mit der Arbeit auseinanderzusetzen. Dabei hat die Kunst, nur einer Tätigkeit zur jeweiligen Zeit nachzugehen, auch für die Umwelt Vorteile. Es hat den Vorteil, dass man nicht unnütz Energie und damit Rohstoff für Dinge verschwendet, die nur im Hintergrund „dudeln“ und an und für sich nur Störfaktoren sind. Wenn wir mal wirklich ehrlich zu uns selber sind, so müssen wir uns eingestehen, dass in unserer Gesellschaft viel zu viel elektrische Energie dafür verschwendet wird, ungenutzte Medien, im Hintergrund, Tag für Tag laufen zu lassen.
An dieser Stelle muss ich vielleicht noch ergänzen, dass man, wenn man wirklich nur einer Tätigkeit zur jeweiligen Zeit nachgehen möchte, auch priorisieren können muss. Man muss für sich entscheiden, was einem, von mehren Möglichkeiten, wichtiger ist und sich dann dieser Tätigkeit annehmen. Ich schreibe das bewusst an dieser Stelle, da wir unsere modernen Leben viel zu häufig mit Tätigkeiten und „freiwilligen Verpflichtungen“ überladen haben, da uns einfach die Vielfalt der Möglichkeiten dazu verlockt. Die Vielzahl an Tätigkeiten, denen wir Tag ein Tag aus nachgehen können, verleitet uns viel zu häufig dazu, neue Tätigkeiten anzufangen, ohne „alte“ loszulassen. So kann die Mitgliedschaft in einem Verein, mit dem Lesen von Büchern, dem Reiten und vielen anderen Tätigkeiten konkurrieren und man kann vielen davon vielleicht parallel nachgehen, doch viel zu häufig wird dann eine der Tätigkeiten vernachlässigt oder nur halbherzig getan.
An dieser Stelle sollte ich vielleicht auch ein Beispiel aus meinem Leben bringen. Was mich betrifft, so höre ich gerne Hörspiele, lese gerne und schreibe auch gelegentlich kleine Texte. Doch Hörspiele während des Schreibens oder Lesen zu hören, wäre wenig zielführend, da ich dann das Hörspiel nur halb verstünde und mich auch nicht wirklich auf das Lesen oder Schreiben konzentrieren könnte. Also fällt das Hören von Hörspielen parallel zum Schreiben oder Lesen schon einmal weg. Dann bleibt mir noch das Schreiben und Lesen. Was das betrifft, so kann ich vielleicht noch meine eigenen Texte Korrektur lesen, doch immer wieder gedanklich zwischen meinen Texten und fremden hin- und herzuspringen geht schief. Vor allem, da lesen und schreiben relativ viel Zeit bei mir in Anspruch nehmen und ich in der jeweiligen Tätigkeit auch gedanklich aufgehe. Also muss ich auch dort priorisieren und je nach Laune und Motivation gewinnt dann entweder das Lesen oder das Schreiben. Der Tätigkeit, die meine Aufmerksamkeit gewinnt, gehe ich dann teilweise Tage oder Wochen am Stück nach, während die andere „brach liegt“, einfach, da ich nur begrenzte Zeit habe und mir die jeweilige Tätigkeit im Moment wichtiger als die andere erscheint.

Soviel zu meinem Beispiel und mir bleibt nur noch, mich abschließend an sie, werte Leser*innen, zu wenden. Ich appelliere an Sie, sich einfach mal wieder auf die Kunst zu besinnen, genügsam zu sein und ihre Aufmerksamkeit wirklich nur einer Sache zu schenken. Machen Sie einfach mal wieder nur ein was und schalten Sie den Rest ab. Ihre Aufmerksamkeit und die Umwelt werden es ihnen danken.

Tagesrezept: Pizza (und ich frage mich echt, warum einige Leute fertige Pizzen kaufen)

Zutaten:

  • 500g Dinkelmehl
  • Schluck Olivenöl
  • 1 Frischhefewürfel
  • 200ml Wasser
  • 100g Tomatenmark
  • Gewünschter Belag: bspw. Pilze, Spargel oder Spinat
  • 200g veganen Pizzaschmelz
  • Gewürze und Mineralien, u.a. Salz, Pfeffer, Oregano, Basilikum

Zubereitung:

  • Dinkelmehl, Olivenöl, Wasser, Frischhefe und eine Prise Salz in eine große Schüssel geben und zu einem homogenen Teig verkneten.
  • Schüssel mit Teig, mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken und für eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
  • Teig anschließend gut durchkneten und auf einer Dauerbackfolie ausbreiten.
  • Den ausgebreiteten Teig mit dem Tomatenmark dünn bestreichen.
  • Ein wenig Pfeffer, Oregano und Basilikum über das Tomatenmark streuen.
  • Belag nach Belieben auf dem, mit Tomatenmark bestrichenen, Teig verteilen.
  • Abschließend den veganen Pizzaschmelz großflächig über die Grundpizza streuen.
  • Die Pizza für ca. 30 Minuten bei 200 °C backen.
  • Bon Appetit
Selbst gemachte Champignonpizza
Published inDas etwas andere Fasten

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