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Midlife-Crisis – Brief 1: Prolog

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Liebe Freundin,
die Jahrzehnte vergehen und wir werden mit jedem Jahr, das vergeht, älter und kommen dem Tod einen Schritt näher. Wir werden älter und statistisch gesehen haben wir bereits die Hälfte unserer Leben verlebt.
Denke ich daran, dass bereits die Hälfte meines Lebens vorbei sein soll, so wird mir angst. Ich habe Angst, da ich noch kaum etwas von dem erreichte, was ich eigentlich in meinem Leben erreichen wollte. Denke ich zurück an meine Kindheit, so hatte ich viele Ziele und es wurden mit jedem Jahr mehr, bis ich schließlich zwanzig war. Mit zwanzig fingen sich meine Ziele langsam aber stetig an zu verfestigen. Ich begann auf sie hin- und sie abzuarbeiten. Wobei, „abgearbeitet“ habe ich eigentlich noch keines von ihnen. Stattdessen sind bei meinen Zielen immer weitere, neue Nuancen zum Vorschein gekommen. So hatte ich zwar immer grob die gleichen Ziele, doch wollte ich im Detail immer etwas anders machen, als vorher gedacht und geplant. Aufgrund dessen habe ich bisher eigentlich noch keines meiner Lebensziele endgültig erreicht und den entsprechenden Lebensfaden zu einem für mich befriedigenden Abschluss gebracht.
Etwas abschließen. Meine Lebensfäden nach und nach zusammenzuführen und zu einem Ende zu bringen. Das ist das, was ich jetzt, mit meinem Lebensende zeitlich näher als mein Lebensanfang, langsam und vor allem nachhaltig in Angriff nehmen möchte.
Sein wir in diesem Kontext einmal wirklich ehrlich zu uns selbst, so möchte ja keiner von uns, auf seinem Sterbebett zurück auf sein Leben schauen und lauter offene Aufgaben und Lebensfäden sehen. Nein, stattdessen möchte man sehen, was man in seinem Leben erreichte und bewirkte.
Wobei, ich möchte nicht nur meine Lebensziele erreichen. Nein, darüber hinaus ist es mein Ziel, irgendwann auf mein Leben zurücksehen und sagen zu können, dass ich die Welt zu einem besseren Ort machte und nicht nur meine egoistischen Träume lebte.

Aber gut, nur hier zu sitzen, dir einen Brief zu schreiben und dabei den Sand meiner Lebenszeit, gefühlt, immer schneller und schneller durch meine Finger rieseln zu sehen, sagt noch nichts darüber aus, wie ich mein Leben von hier an weiter gestalten sollte und auch möchte. Was sollte ich noch oder endlich in Angriff nehmen, um auf meinem Sterbebett, auf ein erfülltes Leben zurückschauen zu können? Womit sollte ich anfangen?
In einem ersten Schritt sollte ich wohl zuerst einmal mein Leben analysieren und schauen, wie ich es fortan dahingehend gestalten könnte und sollte, dass es aus meiner Sicht ein erfülltes und bedeutsames Leben ist.

Da mir das Niederschreiben und der Austausch mit anderen Menschen hilft, wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen, so werde ich, wenn du damit einverstanden bist, dir von meinen Beobachtungen und Erfahrungen, die ich auf meiner Suche nach einer erfüllteren zweiten Lebenshälfte mache, gelegentlich schreiben.

Dein guter Freund.

Published inMidlife-Crisis

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