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Monat: Juli 2022

Midlife-Crisis – Brief 6: Schrödingers Katze

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Liebe Freundin,
ich finde es schön, dass du schreibst, dass du nach der romantischen Liebe und einen Seelengefährten suchst. Nach einem Seelengefährten, mit dem du offen über alles kommunizieren und durch die Zeit gehen kannst.
Ferner bringst du auch zum Ausdruck, dass manche Menschen in der Mitte ihrer Leben nicht unbedingt fremdgehen, um die Bestätigung ihrer selbst, durch die Eroberung, zu erfahren, sondern, weil sie es als ein Abenteuer betrachten. Sie sehen es als ein Nervenkitzel, da immer das Risiko des erwischt werden besteht. Du siehst den Grund für diese Suche nach Abenteuern darin, dass viele Menschen, in der Mitte ihrer Leben, in Routinen gefangen sind und sich nicht selten innerlich tot fühlen. Sie fühlen sich leer und gelangweilt, und suchten aufgrund dessen das Abenteuer, um wieder zu spüren, dass sie noch leben und nicht bereits innerlich gestorben sind.

Midlife-Crisis – Brief 5: Liebe ungleich Sex ungleich Penetration

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin,
du schreibst, dass dir das Schuldzuweisungsspiel auch bereits aufgefallen ist. Überdies bringst du zum Ausdruck, dass es dir hauptsächlich in „Liebesbeziehungen“ auffiel, die mit der Zeit brüchig wurden. Ferner bringst du auch zum Ausdruck, dass du das besonders häufig beobachtetest, wenn einer oder beide der Partner*innen in eine Midlife-Crisis rutschten und aufgrund dessen ihre Leben neu zu beurteilen begannen.
Ich muss sagen, dass das mir auch schon aufgefallen ist. So habe ich zur Liebe und Sexualität bei vielen Freunden und Bekannten einige Beobachtungen gemacht, die mir symptomatisch für die Midlife-Crisis der Menschen erscheinen. Dabei sei schon einmal gesagt, dass das Verhalten der einzelnen Personen stark davon abhängig ist, was für ein „Liebesleben“ sie führten, bevor sie in die Krise schlitterten.

Midlife-Crisis – Brief 4: Die Suche nach einem Schuldigen

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin,
als Antwort auf meinen letzten Brief schriebst du, dass vielleicht ja all die Realisten, die Verrückten sind. Die Realisten, die die Welt sehen, wie sie ist und nicht selten an ihr verzweifeln, während es denen, die sich in Blasen der Ignoranz flüchten, wahrscheinlich leichter fällt, ein glückliches Leben zu führen. Denn ist es nicht ein Segen der Ignoranz, dass es einem durch sie gelingt, viele der Ungerechtigkeiten und Zerstörungen, die tagtäglich auf unserer Welt geschehen, auszublenden. Du meinst weiterhin, dass meistens die zerbrechen, die die wirkliche Realität sehen und trotzdem nach einer Utopie streben, in der alle glücklich, friedlich und nachhaltig zusammenleben.
Was deine Sicht betrifft, so kann ich sie nachvollziehen. Ich kann sie nachvollziehen, auch wenn ich daraus keine Rückschlüsse für mein Leben und mich ziehen kann. Was sollte ich auch an meiner Sicht auf die Realität ändern? Sollte ich etwa ebenfalls ein Teil der stumpfsinnigen, stillen Masse werden? Sollte ich all die Stumpfsinnigen für ihren einfachen Weg verdammen? Sollte ich mir vielleicht auch Schuldige suchen, die ich für alles Schlechte, was der Welt oder mir passiert, verantwortlich machen kann, nur um selbst unbesorgt zu leben? Nein, das kann und will ich nicht!

Midlife-Crisis – Brief 3: Der Abschied von der Realität

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin,
danke für deine Antwort auf meinen letzten Brief. Ich muss dir leider recht geben, dass ich das, was ich dir mitteilen wollte, sehr abstrakt darstellte. Du meinst, dass ich mehr mit Beispielen arbeiten sollte, um besser zu veranschaulichen und zu verdeutlichen, was ich wirklich zum Ausdruck bringen möchte. Ja, damit hast du recht und ich denke, dass mir das früher, ohne dass ich mir wirklich Gedanken darüber machte, einmal wirklich gut gelang. Warum es mir jetzt nicht mehr gelingt? Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich die letzten Jahre eigentlich keine Briefe mehr schrieb und das meiste online erledigte. Selbst die Kommunikation mit meinen Freunden und Bekannten fand entweder durch Sprachnachrichten oder ein paar kurzen Zeilen, in den verschiedensten Chat- und Messangerprogrammen statt. Wann schreibt man denn auch heutzutage schon einmal ausführliche Mitteilungen oder teilt seine Gedanken jemanden schriftlich mit? Kaum! Und so ist es mit dem Schreiben, wie mit jeder Fähigkeit, die man besitzt, nämlich dass sie verkümmert, wenn man sie nicht mehr oder nur selten benutzt.

Midlife-Crisis – Brief 2: Lebensziele

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Liebe Freundin,
zuallererst einmal vielen Dank, dass du mir erlaubst, dich auch weiterhin mit meinen schriftlichen „Ergüssen“ zu behelligen.

Auf meinen letzten Brief hast du mir geantwortet, dass man erst ein gewisses Alter erreicht haben muss, um qualifizierte Entscheidungen treffen zu können. Ferner meinst du, dass das besonders auf die Entscheidungen zuträfe, die den eigenen Lebensweg beträfen. Entscheidungen, für die man Lebenserfahrung, einen Grundstock an Wissen und Verantwortungsbewusstsein benötigt, über das man in den ersten beiden Lebensdekaden noch nicht oder nur

Midlife-Crisis – Brief 1: Prolog

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Liebe Freundin,
die Jahrzehnte vergehen und wir werden mit jedem Jahr, das vergeht, älter und kommen dem Tod einen Schritt näher. Wir werden älter und statistisch gesehen haben wir bereits die Hälfte unserer Leben verlebt.
Denke ich daran, dass bereits die Hälfte meines Lebens vorbei sein soll, so wird mir angst. Ich habe Angst, da ich noch kaum etwas von dem erreichte, was ich eigentlich in meinem Leben erreichen wollte. Denke ich zurück an meine Kindheit, so hatte ich viele Ziele und es wurden mit jedem Jahr mehr, bis ich schließlich zwanzig war. Mit zwanzig fingen sich meine Ziele langsam aber stetig an zu verfestigen. Ich begann auf sie hin- und sie abzuarbeiten. Wobei, „abgearbeitet“ habe ich eigentlich noch keines von ihnen. Stattdessen sind bei meinen Zielen immer weitere, neue Nuancen zum Vorschein gekommen. So hatte ich zwar immer grob die gleichen Ziele, doch wollte ich im Detail immer etwas anders machen, als vorher gedacht und geplant. Aufgrund dessen habe ich bisher eigentlich noch keines meiner Lebensziele endgültig erreicht und den entsprechenden Lebensfaden zu einem für mich befriedigenden Abschluss gebracht.

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