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Kategorie: Erzählungen

Angst

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Ich bin auf einer Wanderung und habe mich in der Zeit verschätzt, sodass ich mich noch im tiefsten Wald befinde, obwohl es bereits dämmert. Was soll ich tun? Zurück in bewohnte Gebiete schaffe ich es sicher nicht mehr, bevor die Nacht hereinbricht. Die Nacht, die besonders dunkel sein wird, da Neumond ist und ich weit von einer Stadt oder einem Dorf entfernt bin, das mir durch seine Lichtverschmutzung, zumindest etwas, die Nacht erhellte.

Unter AFD-Wählern

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Ich befinde mich auf einer Dienstreise im Ruhrgebiet. Es ist der Nachmittag des zweiten Tages und wir befinden uns bei einem Unterlieferanten, eines Maschinenlieferanten. Wir haben den geschäftlichen Teil abgeschlossen und sprechen, wie es in solchen Fällen üblich ist, noch über dieses und jenes. Während dieses Gespräches kommt das Thema „Ukraine Krieg“ auf. Der „Ukraine-Krieg“, der bereits viele Menschenleben kostete, wobei jeden Tag noch mehr hinzukommen. Doch anstatt den Krieg zu verurteilen, bringen fünf der sieben Anwesenden zum Ausdruck, dass er uns nichts anginge und der Russe zum Teil recht habe. Die fünf Anwesenden, die wie ich, ihre Wurzeln in den neuen Bundesländern haben, begründen ihre Meinung damit, dass die NATO sich halt so weit ausgebreitet und die Russen bedroht habe, dass sie die Zähne zeigen müssten. Ferner bringen sie zum Ausdruck, dass Putin nur die Fehler rückgängig mache, die seine Vorgänger begingen, in dem sie die Sowjetunion zerfallen und die Teilstaaten in ihre Unabhängigkeit entließen.

Fällt dir etwas an mir auf?

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Es ist Montag und ich stehe gerade etwas kurzsichtig an der S-Bahnhaltestelle „Karlsruhe Marktplatz“. Kurzsichtig, da ich am vergangenen Tag durch Unachtsamkeit meine Brille unreparierbar beschädigte, was auch der Grund dafür ist, dass ich jetzt hier stehe. Ich bin hier, da ich gerade beim Optiker war, um eine neue Brille zu bestellen und mich jetzt auf den Weg zu meiner Arbeitsstelle befinde.
Während ich so da stehe und auf die S-Bahn warte, spricht mich eine Frau an: „Fällt dir etwas an mir auf?“ Ich bin von der Frage irritiert und überlege, ob ich die Frau irgendwoher kenne. Doch trotz meiner momentanen, nicht durch eine Brille korrigierte, Fehlsichtigkeit, bin ich mir sicher, sie nicht zu kennen. Doch da ich direkt angesprochen wurde, lasse ich mein Blick flüchtig über sie wandern und meine: „Nein, mir fällt nichts auf.“, da ich wirklich nichts Auffälliges an ihr sehe. Auf meine Aussage hin sieht sie mich irritiert an und sagt: „Schau mich noch einmal genau an, fällt dir tatsächlich nichts an mir auf.“ Daraufhin schaue ich sie mir noch einmal genau, mit leicht zusammengekniffenen Augen, aufgrund meiner Fehlsichtigkeit, an. Bei der Frau handelt es sich um eine Frau mittleren Alters, die nicht besonders hübsch, aber auch nicht besonders hässlich ist. Sie hat kurzes, gekräuseltes Haar, keine markanten Gesichtszüge und trägt auch kein auffälliges Make-up oder auffälligen Schmuck. Auch ihre Kleidung ist von einem schlichten und zeitlosen Wesen.

Tischgespräche 1: Waffenlieferungen und Flüchtlinge

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Person 1:
Was denkst du über die Panzerlieferungen an die Ukraine?

Person 2:
Ich halte sie für richtig.

Person 1:
Meinst du nicht, dass unsere Unterstützung zu weit geht und wir dadurch den Krieg verlängern und die Situation verschärfen? Meinst du nicht, dass wir uns besser heraushalten und mit Russland verhandeln sollten?

Vom Verb „huren“ und dem Versuch ehrlich zu sein und seine Meinung zu sagen

Geschätzte Lesezeit: 16 Minuten

Vorwort:
Die folgende Geschichte ist frei erfunden. Parallelen zu lebenden oder bereits gestorbenen Menschen sind rein zufällig und wahrscheinlich der Beschreibung des Sozial- und Sexualverhaltens verschiedener Mitglieder unserer Gesellschaft geschuldet. Sollte sich trotzdem einzelne Personen oder Personengruppen durch diese Kurzgeschichten angegriffen fühlen, tut es mir herzlich leid, aber sie können sich jegliche Kritik an ihr sparen, da ich ohnehin nicht auf sie eingehen werde und darüber hinaus die Kurzgeschichte einfach nur unterhalten und zum Nachdenken anregen soll.

Damit genug des Vorwortes und viel Spaß bei der Lektüre der Kurzgeschichte.

Midlife-Crisis – Brief 9: Die Büchse der Pandora

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Liebe Freundin,
vielen Dank für deine letzte Antwort. Du schreibst, dass man ruhig mehrere Lebensprojekte parallel laufen haben kann, je nachdem wie groß die Projekte sind. Ferner bringst du zum Ausdruck, dass man auch immer wieder neue Projekte in Angriff nehmen sollte, da sonst das Leben irgendwann fad und langweilig wird.
Was diese Aussagen betrifft, so muss ich dir recht geben. Leben ohne Projekte sind trist und fad. Es sind langweilige Leben, in denen man nicht selten seine Zeit für unwichtige Dinge verschwendet und über kurz oder lang dahinzuvegetieren beginnt. Doch trotzdem bin ich der Meinung, dass man nicht immer und immer wieder neue Projekte anfangen soll, sondern auch Projekte abschließen und das besonders in der zweiten Lebenshälfte, so dass am Ende, wie im vorherigen Brief geschrieben, nicht lauter lose Enden verbleiben.

Midlife-Crisis – Brief 8: Angefangenes zu Ende bringen

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin,
vielen Dank für deinen letzten Brief. Es freut mich, zu hören, dass es dir gut geht. Was deine Frage betrifft, wie es mir so geht, so muss ich leider antworten, wenn ich ehrlich bin, dass es mir momentan nicht besonders gut geht. Wenn ich voraussetze, dass deine Frage eine ehrliche und nicht nur eine Floskel ist, wie bei vielen Menschen heute, worauf die höfliche Antwort „Gut.“, wäre, so ist doch die ehrliche Antwort: „Nicht so besonders.“ Und dadurch, dass wir uns bereits so lange kennen, denke ich mal, dass zwischen uns die Frage, wie es einem geht, nicht nur eine Floskel ist. Doch ich lasse meine Gedanken abschweifen.
Der Grund dafür, dass es mir nicht besonders gut geht, ist, dass ich einen Unfall zwischen einem zweiundzwanzigjährigen Radfahrer und einer sechsundachtzigjährigen BMW-Fahrerin als Zeuge und Ersthelfer miterlebte. Einen Unfall zwischen einem Menschen, relativ am Anfang seines Lebens, und eines Menschen, dessen Leben doch schon recht weit fortgeschritten ist. Doch lass mich dich mit zurück an den Abend des Unfalls nehmen.

Midlife-Crisis – Brief 7: Eitelkeit

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Meine gute alte Freundin,
als ich deine Antwort auf meinen letzten Brief las, musste ich von Herzen schmunzeln. Ich musste schmunzeln, da du zum Ausdruck brachtest, dass die Menschen nicht nur mit Ende zwanzig bis Mitte dreißig innerlich zu sterben beginnen, sondern heutzutage schon viele in ihrer Pubertät, als Teenager oder junge Erwachsene. Du meinst, dass viele von uns bereits in ihren jungen Jahren zerbrächen und innerlich stürben. Als Grund für diese, deine Beobachtung führst du an, dass sich viele der jungen Leute in den sozialen Medien miteinander vergleichen und nicht selten nach einem überzogenen körperlichen Idealbild streben, wenn sie sich nicht gar überzogene „Werbe- und Filmfiguren“ als ihr Wunschspiegelbilder heraussuchen.

Midlife-Crisis – Brief 6: Schrödingers Katze

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Liebe Freundin,
ich finde es schön, dass du schreibst, dass du nach der romantischen Liebe und einen Seelengefährten suchst. Nach einem Seelengefährten, mit dem du offen über alles kommunizieren und durch die Zeit gehen kannst.
Ferner bringst du auch zum Ausdruck, dass manche Menschen in der Mitte ihrer Leben nicht unbedingt fremdgehen, um die Bestätigung ihrer selbst, durch die Eroberung, zu erfahren, sondern, weil sie es als ein Abenteuer betrachten. Sie sehen es als ein Nervenkitzel, da immer das Risiko des erwischt werden besteht. Du siehst den Grund für diese Suche nach Abenteuern darin, dass viele Menschen, in der Mitte ihrer Leben, in Routinen gefangen sind und sich nicht selten innerlich tot fühlen. Sie fühlen sich leer und gelangweilt, und suchten aufgrund dessen das Abenteuer, um wieder zu spüren, dass sie noch leben und nicht bereits innerlich gestorben sind.

Midlife-Crisis – Brief 5: Liebe ungleich Sex ungleich Penetration

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin,
du schreibst, dass dir das Schuldzuweisungsspiel auch bereits aufgefallen ist. Überdies bringst du zum Ausdruck, dass es dir hauptsächlich in „Liebesbeziehungen“ auffiel, die mit der Zeit brüchig wurden. Ferner bringst du auch zum Ausdruck, dass du das besonders häufig beobachtetest, wenn einer oder beide der Partner*innen in eine Midlife-Crisis rutschten und aufgrund dessen ihre Leben neu zu beurteilen begannen.
Ich muss sagen, dass das mir auch schon aufgefallen ist. So habe ich zur Liebe und Sexualität bei vielen Freunden und Bekannten einige Beobachtungen gemacht, die mir symptomatisch für die Midlife-Crisis der Menschen erscheinen. Dabei sei schon einmal gesagt, dass das Verhalten der einzelnen Personen stark davon abhängig ist, was für ein „Liebesleben“ sie führten, bevor sie in die Krise schlitterten.

Midlife-Crisis – Brief 4: Die Suche nach einem Schuldigen

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin,
als Antwort auf meinen letzten Brief schriebst du, dass vielleicht ja all die Realisten, die Verrückten sind. Die Realisten, die die Welt sehen, wie sie ist und nicht selten an ihr verzweifeln, während es denen, die sich in Blasen der Ignoranz flüchten, wahrscheinlich leichter fällt, ein glückliches Leben zu führen. Denn ist es nicht ein Segen der Ignoranz, dass es einem durch sie gelingt, viele der Ungerechtigkeiten und Zerstörungen, die tagtäglich auf unserer Welt geschehen, auszublenden. Du meinst weiterhin, dass meistens die zerbrechen, die die wirkliche Realität sehen und trotzdem nach einer Utopie streben, in der alle glücklich, friedlich und nachhaltig zusammenleben.
Was deine Sicht betrifft, so kann ich sie nachvollziehen. Ich kann sie nachvollziehen, auch wenn ich daraus keine Rückschlüsse für mein Leben und mich ziehen kann. Was sollte ich auch an meiner Sicht auf die Realität ändern? Sollte ich etwa ebenfalls ein Teil der stumpfsinnigen, stillen Masse werden? Sollte ich all die Stumpfsinnigen für ihren einfachen Weg verdammen? Sollte ich mir vielleicht auch Schuldige suchen, die ich für alles Schlechte, was der Welt oder mir passiert, verantwortlich machen kann, nur um selbst unbesorgt zu leben? Nein, das kann und will ich nicht!

Midlife-Crisis – Brief 3: Der Abschied von der Realität

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin,
danke für deine Antwort auf meinen letzten Brief. Ich muss dir leider recht geben, dass ich das, was ich dir mitteilen wollte, sehr abstrakt darstellte. Du meinst, dass ich mehr mit Beispielen arbeiten sollte, um besser zu veranschaulichen und zu verdeutlichen, was ich wirklich zum Ausdruck bringen möchte. Ja, damit hast du recht und ich denke, dass mir das früher, ohne dass ich mir wirklich Gedanken darüber machte, einmal wirklich gut gelang. Warum es mir jetzt nicht mehr gelingt? Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich die letzten Jahre eigentlich keine Briefe mehr schrieb und das meiste online erledigte. Selbst die Kommunikation mit meinen Freunden und Bekannten fand entweder durch Sprachnachrichten oder ein paar kurzen Zeilen, in den verschiedensten Chat- und Messangerprogrammen statt. Wann schreibt man denn auch heutzutage schon einmal ausführliche Mitteilungen oder teilt seine Gedanken jemanden schriftlich mit? Kaum! Und so ist es mit dem Schreiben, wie mit jeder Fähigkeit, die man besitzt, nämlich dass sie verkümmert, wenn man sie nicht mehr oder nur selten benutzt.

Midlife-Crisis – Brief 2: Lebensziele

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Liebe Freundin,
zuallererst einmal vielen Dank, dass du mir erlaubst, dich auch weiterhin mit meinen schriftlichen „Ergüssen“ zu behelligen.

Auf meinen letzten Brief hast du mir geantwortet, dass man erst ein gewisses Alter erreicht haben muss, um qualifizierte Entscheidungen treffen zu können. Ferner meinst du, dass das besonders auf die Entscheidungen zuträfe, die den eigenen Lebensweg beträfen. Entscheidungen, für die man Lebenserfahrung, einen Grundstock an Wissen und Verantwortungsbewusstsein benötigt, über das man in den ersten beiden Lebensdekaden noch nicht oder nur

Midlife-Crisis – Brief 1: Prolog

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Liebe Freundin,
die Jahrzehnte vergehen und wir werden mit jedem Jahr, das vergeht, älter und kommen dem Tod einen Schritt näher. Wir werden älter und statistisch gesehen haben wir bereits die Hälfte unserer Leben verlebt.
Denke ich daran, dass bereits die Hälfte meines Lebens vorbei sein soll, so wird mir angst. Ich habe Angst, da ich noch kaum etwas von dem erreichte, was ich eigentlich in meinem Leben erreichen wollte. Denke ich zurück an meine Kindheit, so hatte ich viele Ziele und es wurden mit jedem Jahr mehr, bis ich schließlich zwanzig war. Mit zwanzig fingen sich meine Ziele langsam aber stetig an zu verfestigen. Ich begann auf sie hin- und sie abzuarbeiten. Wobei, „abgearbeitet“ habe ich eigentlich noch keines von ihnen. Stattdessen sind bei meinen Zielen immer weitere, neue Nuancen zum Vorschein gekommen. So hatte ich zwar immer grob die gleichen Ziele, doch wollte ich im Detail immer etwas anders machen, als vorher gedacht und geplant. Aufgrund dessen habe ich bisher eigentlich noch keines meiner Lebensziele endgültig erreicht und den entsprechenden Lebensfaden zu einem für mich befriedigenden Abschluss gebracht.

Verblassende Erinnerungen – Eine Einbriefkurzgeschichte

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Liebe Freundin,
die Zeit vergeht wie im Flug. Stunden, Tage, Monate und Jahre ziehen dahin und wir werden älter. Wir werden älter und beginnen zu vergessen. Schleier legen sich über unsere Erinnerungen und die Momente, die uns einst wichtig waren, verschwimmen hinter ihnen. Es sind Erinnerungen an persönliche Erlebnisse und Freunde, die einem das Leben im Guten wie im Schlechten prägten. Es sind Momente, die uns zu den Menschen machten, die wir heute sind. Doch die Zeit vergeht, Lebenswege ändern sich und manch einmal verliert man sich und seine Vergangenheit.
Der ein oder andere mag vielleicht behauptet, dass es das ein ums andere Mal ein Segen ist, vergessen zu können und sich nicht mehr an bestimmte Geschehnisse erinnern zu müssen. Doch im Laufe meines Lebens habe ich viel zu häufig festgestellt, dass dem nicht so ist. Bei Freunden, Bekannten und ich muss zugeben, auch mitunter bei mir selbst, bemerkte ich, dass man, wenn man die Vergangenheit vergisst, nicht selten auch die Lehren, die man aus dem einst Erlebten zog, verdrängt und aufgrund dessen die gleichen alten Fehler wiederholt.
Doch warum sollte sich in diesem Bezug auch der einzelne Mensch von unserer Gesellschaft als ganzes unterscheidenden? Warum sollte er sich erinnern, wenn doch häufig unsere Gesellschaft als ganzes die Vergangenheit vergisst und aufgrund dessen auch immer und immer wieder die alten Fehler wiederholt?

Die Umarmung und die Gedanken

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Ein geselliger Abend geht zu Ende und es heißt Abschied nehmen. Es heißt sich von Menschen, die man mag oder nicht, wenn sie einem gar nicht vollkommen egal sind, Abschied zu nehmen. Es heißt, seine Sachen zusammenzupacken, seine Straßenkleidung anzuziehen und den gemeinsamen Abend abzuschließen, in der Hoffnung, dass er, wenn man ihn denn genoss, sich wiederholt.

Der Weg in eine bessere Zukunft?

Geschätzte Lesezeit: 24 Minuten

Es brodelt in unserem Land. Es brodelt und das nicht gerade leicht. Es ist nicht nur ein Sturm im Wasserglas, nein, ein hausgemachter Orkan fegt durch das Land. Wobei, es ist nicht nur ein Orkan, sondern viele. Viele, die aneinander geraten und Schneisen der Verwüstung hinterlassen. Überall gehen Menschen auf die Straße und demonstrieren. Menschen, die eine Meinungsminderheit repräsentieren, wobei das ja nicht passé schlecht ist. Schlecht ist nur, dass mittlerweile die „Minderheiten“, die auf die Straße gehen, nicht wie einst, die moralische und ethische Wahrheit auf ihrer Seite haben, nein, meistens sind es einfach unzufriedene Menschen, die sich über etwas beschweren wollen. Aufgrund der „Demonstrationen der Unzufriedenen“ bekomme ich mehr und mehr den Eindruck, dass viele Menschen, nur noch auf Demonstrationen gehen, um ihrer persönlichen Unzufriedenheit Luft zu machen und andere dazu aufzufordern, etwas zu verändern, wobei die wenigstens sich selbst und ihre Leben hinterfragt oder ändern möchten. Nein, sich selbst hinterfragen und ändern wollen sich wahrlich die wenigsten, denn für viele von ihnen sind ja nur die anderen das Problem oder für die Probleme auf der Welt verantwortlich. So demonstrieren zwar einige wenige für eine gerechtere Welt und eine bessere Zukunft, aber andere dafür, dass alles so bleibt, wie es ist, egal, wie dann auch die Zukunft aussieht.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 14: Epilog

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Liebe Freundin, das wird der letzte Brief sein, den ich dir schreibe. Etliche Jahre sind vergangen, seitdem ich dir den ersten Brief geschrieben habe. Jahre seitdem wir das letzte Mal persönlich miteinander sprachen und ich muss sagen, dass ich unsere Gespräche vermisse. Ich vermisse unsere Gespräche, dein Lachen und deine Anwesenheit.
Jahre bist du jetzt schon nicht mehr hier und bei mir stapeln sich die Briefe, die ich an dich schrieb. Die Briefe, die ich schrieb und dir an deinem Grab vorlas. Briefe, die von meiner Suche nach der Liebe und meinem Leben in einer Liebesbeziehung berichten, wobei mir durch die Briefe immer deutlicher bewusst wurde, dass eigentlich du die erste wirkliche Liebe meines Lebens warst, auch wenn es eine rein platonische Liebe war und ich dir nie meine Gefühle, da ich sie mir selbst nicht eingestand, beichtete. Du warst die Liebe meines Lebens und die Person, die ich nicht mehr in ihm missen wollte.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 13: In Erwartung des Nachwuchses

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Liebe Freundin, heute kann ich dir von einer guten Neuigkeit berichten. Ich kann dir davon berichten, dass ich bald Vater werde. Ich werde bald Vater, da meine Partnerin mittlerweile im achten Monat schwanger ist. Doch, nicht nur das. Nein, sie trägt dabei auch noch Zwillinge unter ihrer Brust. Zwillinge, ein Mädchen und ein Junge. Ich freu mich so. Ich freue mich auf unsere Kinder und auf den neuen Lebensabschnitt, der mit ihnen beginnt.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 12: Hochzeit und Familienplanung

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Liebe Freundin, seitdem ich dir das letzte Mal schrieb, ist mal wieder viel Zeit vergangen und einiges passiert. Es ist viel Zeit vergangen und ich habe das Gefühl, dass ich mich dafür entschuldigen muss, dass ich dich nicht auf dem Laufenden hielt. Ich muss mich bei dir entschuldigen, da ich nachlässiger mit dem Schreiben von Briefen geworden bin, so dass seit meinem letzten Brief an dich beinahe zwei Jahre vergangen sind.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 11: Das Zusammenleben

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Liebe Freundin, meine Partnerin und ich haben eine passende Wohnung für uns gefunden und den Zuschlag erhalten, so dass wir unsere „Singlewohnungen“ auflösten und unsere erste wirklich gemeinsame Wohnung bezogen. In dieser Wohnung leben wir nun bereits seit sechs Monaten zusammen.

Mit unseren Singlewohnungen aufgelöst und unserer gemeinsamen Wohnung bezogen, stellte sich uns bald die Frage, wie wir die finanzielle Seite unseres gemeinsamen Zusammenlebens regeln sollten. Der Zeitpunkt mag vielleicht etwas spät erscheinen, doch da wir vorher noch unsere beiden Singlewohnungen unterhielt, haben wir während der Zeit des Probewohnens einfach abwechselnd unsere gemeinsamen Einkäufe bezahlt und uns keine Gedanken darüber gemacht, ob der eine mal mehr oder weniger zahlt. Frei nach dem Motto: „In der wirklichen Liebe spielt Geld keine Rolle.“ Doch mit einem gemeinsamen Hausstand wurde die finanzielle Last größer und wir hatten beide über die Jahre in unseren Freundes-, Bekannten- und Familienkreis festgestellt, dass ein finanzielles Ungleichgewicht in einer Liebesbeziehung zu Streit und fragwürdigen Abhängigkeitsverhältnissen führen kann. Das mag jetzt wenig romantisch klingen, denn wenn man verliebt ist, hofft man ja, dass die Liebe ewig wehrt. Doch häufig geht die Liebe zu Ende und manch einmal trägt der Umgang mit Geld, der zu Spannungen in einer Beziehung führt, entscheidend zum Ende bei. Also warum nicht prophylaktisch über das Thema sprechen, um diesen potentiellen Konfliktpunkt frühzeitig zu entschärfen?

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 10: Probewohnen und Wohnungssuche

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin, schon eine Weile habe ich dir nicht mehr geschrieben und als Entschuldigung bleibt mir eigentlich nur vorzubringen, dass die Zeit rasend schnell vergeht, wenn man glücklich ist. Mittlerweile bin ich seit achtzehn Monaten mit meiner Partnerin zusammen und wir befinden uns seit drei Monaten, nach ebenso vielen Monaten des Probewohnens, auf der Suche nach unserer ersten gemeinsamen Wohnung.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 9: Wenn fast alles passt

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Liebe Freundin, manch einmal weiß man gar nicht wie einem passiert und man findet sich in einer Position, in der zwischenmenschlich alles passt und man eine Liebesbeziehung eingeht. Zumindest erging es mir so.
Vor neun Monaten lernte ich bei einer Veranstaltung eine Frau kennen, die neu in die Gegend gezogen war. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und unternahmen ab diesem ersten Treffen regelmäßig etwas zusammen. So wurden wir über den Zeitraum von fünf bis sechs Monaten erst Bekannte, schließlich Freunde und schon bald sehr gute Freunde. Als wir dann, vor etwa drei Monaten, mal wieder etwas gemeinsam zum Abend kochten und aßen, sah sie mich beim Essen plötzlich eine Zeitlang aufmerksam an und meinte dann: „Manch einmal frage ich mich, ob wir wirklich nur ‚gute Freunde‘ sind und nicht eigentlich schon ein Paar. Zumindest fühlt sich unsere Bekanntschaft für mich manch einmal schon wie eine Liebesbeziehung an.“ Von ihrer Aussage etwas irritiert, sah ich sie einen Moment lang schweigend und verdutzt an, bevor ich in mich hinein hörte und meinte: „Können wir denn nicht beides sein? Können wir nicht einfach sehr gute Freunde und ein Liebespaar sein?“ Darauf lächelte sie, stand auf, kam zu mir und setzte sich auf meinen Schoß. Dort sitzend lächelte sie mich immer noch keck an und dann küssten wir uns zum ersten Mal. Wir küssten uns ganz zärtlich und ich schäme mich nicht zuzugeben, dass ich meine Partnerin in diesem Moment am liebsten für immer in den Armen gehalten und geküsst hätte. Am liebsten hätte ich sie für immer festgehalten, denn mit jedem Kuss, den wir austauschten, begann mein Herz schneller zu schlagen und ich mehr und mehr ihre körperliche Nähe, ihre Wärme an meinem Körper, zu genießen. Doch jeder Moment geht einmal vorbei und so lösten wir uns schließlich voneinander und beendeten unser jetzt kaltes Abendessen, als das erste gemeinsame Essen unserer Liebesbeziehung.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 8: Von Weltbürger*innen und gläsernen Menschen

Geschätzte Lesezeit: 11 Minuten

Liebe Freundin, in allen Lebensbereichen hält die digitale Vernetzung Einzug und als wäre das noch nicht genug, um damit zurechtzukommen, so sind wir auf einmal auch alle Weltbürger. Wir sind Weltbürger, die sich global vergleichen und ihre Leben im globalen Maßstab beurteilen.
All das, also die digitale Vernetzung und das Weltbürgertum, haben dazu beigetragen, dass unsere Leben und die sozialen Beziehungen komplexer geworden sind. Nicht das du mich falsch verstehst, der Fortschritt, besonders im digitalen Bereich, hat viel Schönes mit sich gebracht, doch dort, wo sich früher Freundschaften und Beziehungen lokal definierten und es einfach nur im Kleinen klappen musste, müssen heute alle weltlichen Dinge berücksichtigt werden, bevor man überhaupt von Freundschaft oder gar von Liebe sprechen kann. Um ein Beispiel dafür zu bringen, welches globale Thema schnell zu Streit führen kann, möchte ich hier kurz die Völkerrechtsverletzungen, die Israel mit seiner Siedlungspolitik im Westjordanland begeht, anführen. Dieses Gesprächsthema hat alle Ingredienzen dafür, schnell in Unterhaltungen zu Spannungen zu führen, obwohl uns die Siedlungspolitik Israels im Westjordanland nicht direkt betrifft. So werden einige der Gesprächspartner*innen meinen, dass man, und insbesondere wir Deutschen, Israel auf Grund unserer Vergangenheit nicht kritisieren dürfen, wohingegen wiederum andere meinen werden, dass Wahrheiten objektiv angesprochen gehören, solange man aufgrund dessen nicht alle Menschen einer Religion oder eines Landes über einen Kamm schert und diffamiert.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 7: Lügen

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin, im Moment geht es mir nicht besonders gut. Mir geht es nicht gut, da mir seit Tagen und Wochen immer deutlicher bewusst wird, dass wir Menschen gerne und ziemlich viel lügen. Wir lügen, sei es, dass wir uns selbst oder andere belügen. Lügen begleiten unsere Leben und ihre Motivation kann in Bereicherung, Besänftigung oder Selbstbetrug liegen. So belügen sich Menschen gerne, um sich selbst Absolution zu erteilen, beispielsweise wenn sie etwas tun, das negative Auswirkungen auf ihre Umwelt hat. Doch nicht nur das, viele Menschen belügen auch gerne andere Menschen, wenn es ihnen materielle oder immateriell Vorteile verspricht, also wenn sie sich durch ihre Lügen, Aufmerksamkeit, Zuneigung oder materielle Vorteile versprechen. Aber diese Arten des Lügens sind den Menschen noch nicht genug und so leben sie zum Teil auch noch verschiedenste Lügen. Viele von uns Menschen leben über Monate und Jahre hinweg Lügen, weil wir häufig uns selbst und ganz selten einmal andere, vor einer unbequemen Wahrheit schützen möchten. Das tun einige von uns Menschen, da sie glauben, dass die Lügen angenehmer als die bittere aber echte Wahrheit sind.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 6: 1. Date, 2. Date, Enttäuschung

Geschätzte Lesezeit: 15 Minuten

Liebe Freundin, manchmal frage ich mich, ob die Evolution uns Menschen zu Sukkuben und Inkuben werden lässt. Zu dämonischen Wesen, denen es primär darum geht, sich körperlich zu vereinigen. Sind wir Menschen zu Wesen geworden, denen es in der Liebe primär darum geht, einen Partner zu finden, mit dem man Sex haben kann und dann erst an zweiter Stelle die Frage nach dem zwischenmenschlichen Verständnis steht? Dabei heißt es doch, dass Liebe Zeit braucht. Zeit, um einander wirklich kennenzulernen und um festzustellen, ob die Gedanken und Gefühle von einem für den anderen Menschen echt und anhaltend oder nur durch die Hormone vorgegaukelt sind. Man brauch auch Zeit, um festzustellen, ob die Leben und Tagesabläufe der potentiellen Partner miteinander kompatibel sind. Schon die kleinsten Gesten und Verhaltensweisen können nicht gewollt sein, falsch verstanden werden und zu Spannungen führen. Eigentlich allem, was ein Mensch tagtäglich tut, kann das Potential für einen Konflikt innewohnen. So sollten doch die zwei potentiellen Partner erst einmal in Ruhe schauen, ob sie es schaffen über alle Dinge zu reden und einen gemeinsamen Standpunkt zu finden, ohne sich an die Gurgel zu gehen. Einen gemeinsamen Standpunkt, den beide haben oder zumindest tolerieren können, ohne dass es zu zerstörerischen Spannungen zwischen ihnen kommt.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 5: Ein freundschaftliches Treffen?

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Liebe Freundin, wir Menschen sind schon komische Wesen. Wir sind Wesen, die sich tagtäglich über Gott und die Welt austauschen, sei es schriftlich oder im Gespräch. Wir kommunizieren ständig miteinander und unsere kulturelle Entwicklung hat uns einen ziemlich großen Wortschatz an die Hand gegeben, mit dem wir eigentlich alles, en dé­tail, beschreiben und ausdrücken können. Trotz der Möglichkeiten, die uns die Benutzung der Sprache bietet, bedienen wir uns ihrer in manchen Situationen nicht, sondern sind der Meinung, dass unsere nonverbale Konversation, also unserer Verhalten, schon für sich spräche und unmissverständlich sei.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 4: Ein geselliger Abend, zum Ausklang der Pandemie?

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin, langsam geht die aktuelle Pandemie, mit den Einschränkungen, die sie uns brachte, ihrem Ende entgegen. Sie geht ihrem Ende entgegen, da Wissenschaftler Vakzine gefunden haben, mit den sie uns Menschen impfen und zum Teil immunisieren können. So grassiert der krank machende Virus zwar immer noch um die Welt, verbreiten Angst, Schrecken, Tod und Leid und mutiert fröhlich vor sich hin, doch wir, in der „entwickelten Welt“, haben die Hoffnung, dass es besser wird. Die Hoffnung, die für einige zu spät kommt und andere dazu bringt, gleich wieder in die Vollen zu gehen, um ihr „altes Leben“ zurückzufordern, gerade so, als hätte es die aktuelle Pandemie nie gegeben.
Was mich betrifft, so freute ich mich auf die Lockerungen, die mit dem Sinken der Infektionswerte kamen. Ich freute mich darauf, wieder hinauszugehen und Freunde und Bekannte zu treffen. Hinaus, um auf kleine Feiern und Feste zu gehen, um auf ihnen wieder neue Leute kennenzulernen, was ich in der Pandemie aus Rücksicht auf andere und Selbstschutz überwiegend unterlassen habe.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 3: Eifersucht

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin, uns Menschen wohnt ein kleines Teufelchen inne, das uns neidisch auf die Welt und andere Menschen blicken lässt. Das Teufelchen, mit den Namen Neid, lässt uns begehren, was andere, im Gegensatz zu uns, haben. Es lässt uns materielle und immaterielle Dinge begehren und wir müssen lernen, es in Zügeln zu halten, damit es nie seine volle Kraft entfaltet, die nur zerstören kann. Schaffen wir es, unseren Neid zu zügeln und in konstruktive Bahnen zu lenken, so kann er uns Kraft und Motivation geben, uns selbst zu verbessern. Er kann uns dann danach streben lassen, noch etwas im Leben erreichen zu wollen, ohne dabei etwas anderes zu zerstören oder als Nihilist zu leben.
Doch warum schreibe ich dir vom Neid? Ich schreibe dir vom Neid, da er sich manch einmal in Schale wirft und sich dann als Eifersucht in unsere Leben schleicht. Er macht sich schick, legt jegliche positive Eigenschaft ab und möchte einfach nur noch etwas besitzen, das bereits ein anderer sein Eigen nennt. Es ist dieses zerstörerische Gefühl der Eifersucht, das sich auch gerne in die Herzen von Liebenden, sei es einseitig Liebende oder Liebende in einer Partnerschaft, schleicht.
Von ebendieser Eifersucht möchte ich dir schreiben, da mich eine alte Freundin besuchen kam, deren Leben momentan durch die Eifersucht ihres Freundes sehr eingeschränkt und fremdbestimmt ist.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 2: Was ist Liebe oder Liebe im Wandel des Lebens

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Liebe Freundin, was ist überhaupt Liebe? Was ist die Liebe, die wir Menschen häufig suchen und für die wir so manche Dummheit in Kauf nehmen? Mir wurde vor einigen Tagen bewusst, dass ich diese Frage nicht so beantworten konnte, als dass es für mich zufriedenstellend wäre. Ich wusste nicht, was für mich die Liebe ist und so verbrachte ich die letzten Tage damit, mir Gedanken darüberzumachen und von diesen Gedanken möchte ich dir in diesen Brief berichten.

Eine letzte Liebesgeschichte – Brief 1: Prolog

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Liebe Freundin, schon lange Zeit habe ich keinen privaten Brief mehr geschrieben, doch Zeiten ändern sich. Zeiten ändern sich und manch einmal wird altes wieder aktuell. So wie das Schreiben von Briefen, in der aktuellen Pandemie.
Die Pandemie, sie brach über mich und mein Leben herein und setzte der selbstauferlegten Hektik meiner Existenz ein Ende. Ein Ende, das mich ins Nichts fallen ließ. Kein Treffen mehr mit Freunden, kein Eilen mehr von Termin zu Termin, sondern überwiegend das mit sich selbst Alleinsein. Das Alleinsein und mit sich selbst klarkommen müssen. Die Pandemie brachte für mich eine aufgezwungene Entschleunigung, die mich, mich selbst fragen ließ, was ich eigentlich noch erreichen und in meinem Leben nicht länger missen möchte.

„Die Zeit war (nicht) gut zu dir“ – Zwei ein Brief Kurzgeschichten

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Die Zeit war nicht gut zu dir

Liebe Freundin,
wir hatten uns seit fast einer Dekade nicht mehr gesehen, sondern nur noch über die sozialen Medien Kontakt gehalten, bevor du letzten Freitag übers Wochenende zu mir zu Besuch kamst. Du kamst und das Erste, das ich dachte, als ich dich nach all den Jahren wieder sah, war: „Die Zeit war nicht gut zu dir.“ Ich schämte mich für diesen Gedanken und so behielt ich ihn für mich. Ich behielt ihn für mich und begrüßte dich, wie man eben eine gute alte Freundin begrüßt, indem ich dich umarmte, wie wir es auch immer in unseren jungen Jahren getan haben. Doch etwas hatte sich verändert, denn als ich dich umarmte, verspürte ich nicht mehr die Wärme deines Körpers und ein angenehmes Gefühl der Vertrautheit, nein, stattdessen stieg mir sofort ein unangenehmer Geruch nach kaltem Zigarettenrauch in die Nase, der mich dazu brachte, nicht länger als unbedingt nötig, in deiner unmittelbaren Nähe zu sein. Es war ein unangenehmer Geruch. Es war ein unangenehmer erster Eindruck, den du mir da, nach all den Jahren unserer Freundschaft, vermitteltest. Doch auf den ersten Eindruck, vor allem wenn man alte Freunde trifft, soll man nicht so viel geben, sondern versuchen offenzubleiben, um einander wieder wirklich kennenzulernen. So versuchte ich offenzubleiben und das zu finden, dass unsere Freundschaft einst ausmachte, doch auch die Unterhaltungen, die wir am Wochenende führten und die Unternehmungen, die wir in Angriff nahmen, machten mir bewusst, dass leider der erste Eindruck, den ich nach all den Jahren wieder von dir hatte, der richtige war und von dem, was unsere Freundschaft einst ausmachte, nichts mehr viel übrig geblieben ist.

Über Gespräche unserer Zeit

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Ich bin müde, erschöpft von den Unterhaltungen unserer Zeit. Einst unterhielt ich mich gerne mit den Menschen. Ich lernte gerne neue Menschen kennen und diskutierte mit ihnen über Gott und die Welt. Doch irgendetwas änderte sich. Entweder ich mich oder sich meine Gesprächspartner. Es änderte sich die Unterhaltungskultur und es verschwand die generelle Freude an Diskussionen. Es verschwand das Interesse am Austausch von Meinungen und dem Bedürfnis seinen Horizont zu erweitern, um die Welt besser kennenzulernen und zu verstehen. Es verschwand das Bedürfnis sich selbst, durch Unterhaltungen, weiterzuentwickeln.

Ein Moment im Leben einer Schlange

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Erschütterungen des Erdbodens wecken mich. Verschlafen spüre ich ihnen nach. Sie kommen näher und näher. Sie ängstigen mich. Sie künden von Tod und Verderben. Wie viele meiner Freunde und Verwandten spürten die Erschütterungen, bevor sie starben?
Panik ergreift mein Herz und ich versuche zu flüchten. Ich versuche der Gefahr zu entkommen. Doch es ist zu spät. Ich schlängle mich gerade in Richtung Ausgang, in Richtung meiner vermeintlichen Sicherheit, als sich vor mir ein Abgrund auftut und ich ins Nichts stürze.

Der Ausstand

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Der Kuchen steht zusammen mit mehreren Kannen voll Kaffee und Tee auf den Tischen bereit. Doch, nicht nur das. Für den späteren Abend habe ich auch noch ein paar Kisten mit Limonade und Mineralwasser, sowie Tabletts mit belegten Brötchen organisiert. Doch, damit ist es immer noch nicht genug, zu guter Letzt, wenn die Gäste gingen, erhielte jeder von ihnen eine persönliche Geschenktüte. Eine Geschenktüte, die eine selbst geschriebene Abschiedskarte und ein kleines persönliches Präsent enthielte. Eine Abschiedskarte mit ein paar persönlichen Gedanken und Wünschen für die Zukunft und ein Geschenk, dass mit dem zu tun hat, was mich mit der jeweiligen Person einst verband. So enthielt die Geschenktüte, die ich einer Grundschulfreundin zu schenken gedachte, einen Gedichtband, da ich zusammen mit ihr, in der vierten Klasse, die Begeisterung für das Lesen und die Poesie entdeckte. Die Geschenktüte für einen Bekannten, aus meinem Abschlussjahrgang, enthielt dagegen eine Konzertkarte, da ich mit ihm das erste Mal in meinem Leben auf einem Rockkonzert war und aufgrund dessen mit ihm meine Liebe zur Musik verband.

Mein Platz (um ich selbst zu sein)

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Meine Füße tragen mich ohne ein bestimmtes Ziel durch die Welt. Sie führen mich durch meine Heimatstadt, in der ich seit Jahrzehnten wohne und durch Felder und Wälder, in denen ich ebenso lange schon Ruhe und Entspannung finde, oder besser gesagt, einst fand. Sie führen mich an Orte, die ich seit Dekaden kenne, und die mir doch seltsam fremd geworden sind.
Ich laufe an den Orten vorbei, an denen ich einige Freunde zum ersten Mal traf und stelle fest, dass sie sich verändert haben. Die alten Kneipen und Cafés sind verschwunden, genauso wie die Orte, an denen meine Freunde und ich, in unserer Jugend abhingen. Selbst der Ort, an dem ich das erste Mal ein Mädchen küsste, existiert nicht mehr. Der Zahn der Zeit zog durch die Straßen der Stadt, die Felder und Wälder und veränderte sie nachhaltig. Der Zahn der Zeit, der mit dem Tod von alteingesessenen Ladenbesitzern, Schicksalsschlägen und Katastrophen einherging, durch die sich immer und immer wieder Dinge änderten. Es verschwand althergebrachtes und machte neuem Platz. Neuem, aber auch besserem?

Das Leben von Geschichten

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Hey du! Ja, genau du. Halt mal etwas Inne und setzt dich zu mir. Ich möchte dir etwas erzählen.

Warum zögerst du? Ich beiße nicht und das, was ich dir erzählen möchte, kostet dich nichts, außer einen Moment deiner Zeit.

Schau nicht so gehetzt auf deine Uhr und mache nicht so eine entschuldigende Geste. Wenn du so, wie jetzt, immer durch dein Leben hetzt, verpasst du es nur. Du verpasst es, da du keine bis wenige neue Erfahrungen sammelst und nur eine Lebensgeschichte schreibst, die aus dem ‚durchs Leben rennen‘ besteht.

Na also, setzt dich. Möchtest du einen Tee?

Hier bitte. Und jetzt zu dem, was ich dir erzählen möchte.

Der Fund

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Am 17.06.2020 lief ich von meiner Arbeitsstelle in Karlsruhe Maxau meine übliche Strecke nachhause. Da ein Gewitter angekündigt war, eilte ich mich, als ich plötzlich vor mir am Straßenrand unzählige Münzen auf einer Fläche von ca. fünfzig mal fünfzig Zentimeter liegen sah. Was tun? Bei mir dachte ich, dass das Auflesen der Münzen schon nicht zulange dauerte und so las ich sie alle auf. Als ich alle Münzen aufgelesenen hatte, war meine Hand gut gefüllt von ihnen. Das erledigt, setzte ich meinen Weg schnell fort, um nicht in den Gewitterguss zu kommen. Doch es gelang mir nicht, rechtzeitig mein trautes Heim zu erreichen. Als ich gerade das Hafensperrtor in Karlsruhe überquerte, begann es wie aus Kübeln zu gießen. Ich spannte schnell meinen Regenschirm auf, um nicht gänzlich durchweicht zu werden und setzte anschließend meinen Weg fort.

Momente – Teil 50: Der letzte Moment

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Etliche Dekaden lebe ich jetzt schon auf dieser Welt. Ich wurde als Kind des späten zwanzigsten Jahrhunderts geboren und lebte weit ins einundzwanzigste Jahrhundert hinein. Meine Kindheit war geprägt von den Erfahrungen und den technischen Möglichkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts und meine Jugend und mein weiteres Leben von dem technischen Fortschritt und den Katastrophen des einundzwanzigsten Jahrhunderts.

Momente – Teil 49: In einer Bar

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Ich stehe an eine Wand gelehnt in einer Bar und habe meine Augen geschlossen. Alles um mich herum wird mir viel zu viel. Viel zu viele Menschen. Viel zu laute Musik. Viel zu schlechte Luft. Viel zu viele Eindrücke und Gedanken. Eigentlich möchte ich nicht hier sein. Nein, eigentlich wollte ich nicht einmal hierherkommen. Doch eine gute Freundin überredete mich, sie an diesem Abend zu begleiten und jetzt bin ich nun einmal hier, in dieser Bar.

Momente – Teil 48: Im Hörsaal

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Es ist ein Freitagnachmittag und ich sitze in einem Hörsaal und warte darauf, dass die letzte Vorlesung des Tages beginnt, bevor es endlich heißt, Wochenende. Ein Kommilitone, mit dem ich recht gut klarkomme, sitzt neben mir und wir quatschen etwas, bis endlich der Professor käme und die Vorlesung eröffnete.

Momente – Teil 47: Im Krankenhaus

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Seit zehn Tagen liege ich mittlerweile in einem kleinen Zimmer mit zwei anderen Mensch. Zehn Tage, in denen die Ärzte nicht genau wissen, was ich habe. Am ersten Tag hatten sie mir Blut abgenommen, um es im Labor untersuchen zu lassen. Am sechsten Tagen stellten sie dann fest, dass meine Blutprobe irgendwie verloren ging. Meine Blutprobe verscholl auf dem Weg von der Entnahme zur Untersuchung. Also nahmen sie am sechsten Tag erneut eine Blutprobe, die sie zur Analyse schickten. Seit diesem Tag hörte ich nichts mehr von ihr und auch keinen endgültigen medizinischen Befund, durch die behandelnden Ärzte.

Momente – Teil 46: Unterm Weihnachtsbaum

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Ich sitze unter meinem Weihnachtsbaum, in meinem Garten. Ich wollte keinen Weihnachtsbaum von einer Plantage oder einen aus Plastik. Nein, er sollte noch am Leben sein und am Leben bleiben. So entschied ich mich einfach dazu, den Baum, der in meinem Garten steht, als Weihnachtsbaum zu schmücken. Ich schmückte ihn schlicht, mit selbstgefertigten Weihnachtsschmuck und Strohsternen. Dinge aus Plastik oder elektrisch betriebenes, sucht man an ihm vergebens. Das tat ich, da mir künstlicher Schmuck und Lichterketten zu aufdringlich sind und darüber hinaus sicherlich nicht für meine nachhaltige Lebenseinstellung stehen oder auch nur stehen könnten.

Momente – Teil 45: An einer Bierzeltgarnitur sitzend

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Ich sitze an einer Bierzeltgarnitur und langweile mich. Ich bin auf einem Fest, halte eine Cola in der Hand und warte darauf, dass die Uhr drei schlägt, da dann Aufbruchszeit ist. Ich sitze da, da ich mich bereit erklärte, Fahrer für einige Freunde und Bekannte bei der Feier zu sein. Ich bot mich an, sie zu fahren, da sie mir vor ein paar Tagen beim Renovieren geholfen hatten und ich sowieso keine alkoholischen Getränke trinke. Doch als ich versprach, Fahrer zu sein, hatte ich nicht gedacht, dass der Abend oder eher die Nacht so lang und langweilig würde. Schon um neun waren meine Bekannten und Freund so voll, dass sie sich fast nur noch lallend unterhalten konnten und von da an führte der weitere Weg, Stufe um Stufe die Niveauleiter tiefer und tiefer hinab.

Momente – Teil 44: Vor einem Grab

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Ich stehe vor einem Grab. Es ist nicht wirklich mehr ein frisches Grab, aber es ist auch noch nicht wirklich alt. Es ist das Grab eines ehemaligen guten Freundes. Von einem Freund, zu dem mit der Zeit der Kontakt etwas einschlief, so dass wir die letzten Dekaden eigentlich nur noch zweimal im Jahr Kontakt hatten. Zweimal, wenn wir uns gegenseitig zum Geburtstag gratulierten und bei dieser Gelegenheit gleich mit fragten, wie es denn dem anderen so gehe und was sich denn neues ereignet oder ergeben hätte. Aufgrund dieses seltenen Kontaktes kam es schließlich auch dazu, dass ich erst jetzt, etwa fünf Monate nach seinem Tod, an seinem Grabe stehe.
Viereinhalb Monate hatte ich nicht mitbekommen, dass er gestorben war. Erst als ich ihm zum Geburtstag gratulieren wollte, ihn nicht erreichte und dann die „Fühler“ ausstreckte, erfuhr ich, dass er, nach kurzer schwerer Krankheit, gestorben war. Erschüttert bis ins Mark, als ich davon erfuhr, brauchte ich eins, zwei Tage um mich wieder zu fangen. Eins, zwei Tagen, in denen mir immer wieder die Erinnerungen an unsere verstrichenen, gemeinsamen Jahre und unsere Abenteuer, vor mein geistiges Auge traten.
Schließlich, die erste Trauer überwunden, machte ich mich daran, herauszufinden, wo er denn begraben lag. Als ich das herausgefunden hatte, machte ich mich auf den Weg, ihm seine letzte Ehre, wenn auch etwas verspätet, zu erweisen.

Momente – Teil 43: Vor dem Spiegel

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ich stehe vor einem Spiegel und sehe ein verzerrtes Bild. Ich sehe ein verzerrtes Bild von mir und erkenne mich beinah selbst nicht. Dabei handelt es sich bei dem Spiegel um einen planen und keinen konvexen, oder besser gesagt, Trickspiegel. Er müsste physikalisch betrachtet also genau das zeigen, was vor ihm steht. Er müsste also genau mich zeigen, wie ich in den Spiegel blicke. Doch warum sehe ich dann mich nicht selbst in ihm, sondern nur ein verzerrtes Bild von mir?

Momente – Teil 42: Am Morgen

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Mein Wecker klingelt. Ich wache auf und schalte den Wecker aus. Ich suche mit meiner Hand den Einschalter meiner Nachttischlampe, finde und drücke ihn. Nichts passiert. Ich fluche innerlich. Taste mich aus dem Bett und zur Tür. Drücke den Lichtschalter der Zimmerbeleuchtung. Nichts passiert. Also doch nicht nur das Leuchtmittel meiner Nachttischlampe defekt.

Momente – Teil 41: Am Frühstückstisch

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

„Was treibt dich eigentlich noch an?“ Diese Frage durchdringt plötzlich mein halb schlafendes Gehirn. Die Frage überrascht mich. Sie überrascht mich, da sie von einem Jahrzehnte alten, sehr guten Freund kommt, der für zwei Tage bei mir zu Besuch ist. Er ist für zwei Tage bei mir zu Besuch, wie jedes Jahr, seitdem ich umzog und plötzlich hunderte Kilometer zwischen uns lagen und wir uns nicht mehr wöchentlich sahen, sondern nur noch jährlich. Doch warum überrascht mich seine Frage? Sie überrascht mich, da sie von einem guten Freund kommt, der mich seit meiner Grundschulzeit kennt und aufgrund dessen eigentlich alles von mir wissen müsste. Er weiß eigentlich alles, was mir im Laufe meines Lebens widerfahren ist und aufgrund dessen auch, was meine Ziele waren und sind. Er weiß alles von mir! Also, was bewegte ihn nur dazu, gerade diese Frage zu stellen.

Momente – Teil 40: Am Schreibtisch

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ich sitze an meinem Schreibtisch und schreibe einen Brief an eine alte Bekannte:

„Hallo,
ich habe schon lange nichts mehr von dir gehört und wollte mich aufgrund dessen bei dir erkundigen, wie es dir so geht? Wie ist es dir in den letzten Jahren, in denen uns, unsere Lebenswege in verschiedene Richtungen führten, ergangen?

Momente – Teil 39: In der Fußgängerzone

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Ich bin in der Fußgängerzone unterwegs, als eine junge Frau, Arme wedelnd, versucht meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie schaut mich an, wedelt mit den Armen und ich erkenne, dass sie eine Unicef-Jacke trägt. Also wahrscheinlich wieder jemand, der für die ‚Unterstützung eines guten Zweckes’ werben und mein Geld haben möchte.
Die junge Frau erreicht mich und bleibt vor mir stehen. Sie fragt: „Wohin des Weges.“ „Zum Einkaufen.“ „Ach, das hat ja bestimmt noch etwas Zeit, da können wir uns ja sicherlich etwas unterhalten.“ „Mmh.“ „Kommst du kurz mit rüber zu meinem Freiluftbüro?“ Während sie das sagt, zeigt sie auf die andere Straßenseite und fügt noch hinzu: „Natürlich erst, wenn die S-Bahn vorbeigefahren ist, es hat ja keinen Sinn uns totfahren zu lassen.“ Während wir warten, dass die S-Bahn vorbeifährt, fragt die junge Frau: „Wo wohnst du?“ „Hier, in dieser Stadt.“, erwidere ich, worauf die junge Frau meint: „Ach, das hätte ich bei deinem Dialekt nicht gedacht, wohl zugezogen?“ „Ja.“ „Also ich komme vom Bodensee. Schon einmal dort gewesen?“ „Nein, ich reise nicht viel.“ Dann ist die S-Bahn vorbeigefahren und ich folge der jungen Frau zu ihrem ‚Freiluftbüro‘.

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