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Philosophieren Posts

Momente – Teil 5: Am Flussufer

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ich habe einen freien Tag und sitze am Ufer eines Flusses. Ich sitze im Gras und lasse meine Beine in ihn baumeln. Es herrscht eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Ich genieße den Moment der Ruhe und lehne mich, während ich meine Beine weiter ins Wasser baumeln lasse, zurück. Ich schließe meine Augen und genieße das Rauschen des Flusses, das Schnattern der Enten und Gänse. Ich denke bei mir, dass ich mir häufiger solche Momente der Ruhe gönnen sollte, um nicht irgendwann als ein psychisch ausgebranntes Wrack zu enden. Viel zu häufig hetze ich nämlich von Termin zu Termin oder auch nur von Gedanke zu Gedanke, nur um immer wieder eines der wichtigsten Dinge im Leben zu vergessen, nämlich sich auch einmal Zeit für sich selbst zu nehmen. Zeit, um einfach mal zur Ruhe zu kommen und zu träumen.

Momente – Teil 4: Beim gemeinsamen Essen

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Ich habe eine gute Freundin zum Essen eingeladen, um mit ihr über die Entwicklung der Welt, unsere Gesellschaft und unsere Leben zu sprechen. Ich kochte ein einfaches Mahl und während wir es verspeisen, quatschen und lachen wir viel. Wir tauschen uns über Gott und die Welt aus und über das, was wir noch von unseren Leben erwarten. Es ist ein schöner, ruhiger Abend. Ein Abend, der mir, wie schon so viele andere, die ich mit ihr verbrachte, einfach Spaß macht.

Momente – Teil 3: Auf einem Dorffest, vor dem Festzelt

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

„Was hast du Hurensohn gesagt?“ „Ich habe gesagt, dass du und deine Sippe sich verpissen und uns unseren Spaß lassen sollen.“ „Hey, warum sollten wir uns verpissen, das Fest wird ja nicht nur für euch, sondern für die Allgemeinheit veranstaltet.“ „Weil du und deines gleichen nur Stress machen und uns unsere gute Stimmung zerstören.“ „Wo machen wir denn Stress? Du hast doch angefangen meine Freundin anzubaggern und zu belästigten.“ „Spinnst du? Ich habe sie nicht belästigt! Ich habe nur etwas mit ihr geflirtet. Das ist doch kein Grund hier so einen Stress zu machen und jetzt, da ich weiß, dass sie sich mit Typen wie dir einlässt, würde ich sie nicht einmal mehr mit der Kohlenzange anfassen.“ „Was soll das jetzt schon wieder heißen? Willst du ein paar aufs Maul?“ „Na komm doch, vor solchen Leuten wie dir habe ich keine Angst!“

Momente – Teil 2: Auf dem Nachhauseweg von einer Feier

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ich bin auf dem Rückweg von einer Feier. Mein Handy klingelt. Ich gehe ran. Ich melde mich „Hallo.“ und die Stimme eines Freundes schreit mir ins Ohr: „Er ist tot!“ „Wer ist tot?“, frage ich, doch vernehme ich nur leise, ein sich wiederholendes Geflüster aus dem Lautsprecher meines Handys. Es flüstert aus ihm: „Er ist tot, tot, wirklich tot.“

Momente – Teil 1: Beim Kochen

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ich stehe am Herd. Vor mir in der Pfanne brutzeln Zwiebeln und Räuchertofu in Kokosöl. Ich gehe meinen Gedanken nach. Plötzlich merke ich, wie sich ein Gesicht an meinen Rücken legt. Zwei mir wohlbekannte Arme umgreifen mich sanft, zwischen Bauch und Brust, und zwei zarte Hände fassen vor meinem Körper ineinander. Ich merke der Person ihren sanften Atem an meinem Rücken und höre sie leise ein „Guten Morgen“ flüstern, obwohl es doch schon Mittag ist.

Timeout: Das Tagebuch eines Versuchs – Woche 2

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die folgenden abfotografierten Seiten stammen aus meinem Gedankentagebuch, dass ich während meines „Timeouts“ von verschiedenen Dingen, die mich im Alltag belasten, führe. Meiner Meinung nach sind einige interessante Gedanken dabei, über die auch der ein oder andere vielleicht einmal nachdenken sollte. Doch da ich wahrscheinlich nie die Zeit finden werde, alle Gedanken meines „Gedankentagebuchs“ aufzugreifen und inhaltlich und sprachlich aufzubereiten, stelle ich sie einfach mal so, wie sie sind, nämlich unfertig, in den Raum, und lade jeden dazu ein, sie als Grundlage für Diskussionen, mit mir oder anderen, zu nehmen.

Liebesbrief

Geschätzte Lesezeit: < 1 Minute

Hat ein Liebesbrief in unserer heutigen Zeit noch Bedeutung? Eine Bedeutung, die eine Beziehung entstehen und / oder am Laufen halten und bereichern kann? Oder sind Liebesbriefe überholte Relikte aus einer anderen Zeit, die heute keine Bedeutung mehr haben?

Timeout: Das Tagebuch eines Versuchs – Woche 1

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die folgenden abfotografierten Seiten stammen aus meinem Gedankentagebuch, dass ich während meines „Timeouts“ von verschiedenen Dingen, die mich im Alltag belasten, führe. Meiner Meinung nach sind einige interessante Gedanken dabei, über die auch der ein oder andere vielleicht einmal nachdenken sollte. Doch da ich wahrscheinlich nie die Zeit finden werde, alle Gedanken meines „Gedankentagebuchs“, aufzugreifen und inhaltlich und sprachlich aufzubereiten, stelle ich sie einfach mal so, wie sie sind, nämlich unfertig, in den Raum, und lade jeden dazu ein, sie als Grundlage für Diskussionen, mit mir oder anderen, zu nehmen.

Timeout

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Verpflichtungen und Gedanken stürzen tagtäglich auf mich ein. Sie gieren nach meiner Zeit und Aufmerksamkeit. Es sind Verpflichtungen, denen ich meine Aufmerksamkeit schenken muss, da ein Ignorieren oder gar ein Aufschub, schlimme Konsequenzen für Personen, die mir wichtig sind, oder mich selbst haben könnte. Doch als wären die Verpflichtungen noch nicht genug, so kommen Gedanken und Ideen wie Hagelschauer über mich. Jeder Gedanke oder jede Idee wie ein Hagelkorn, das mich schmerzhaft an der Seele trifft und zu Worten, einer Geschichte oder einer Erzählung werden möchte.

Nah am Wasser gebaut

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Handelnde Personen:
Lyrisches-Ich:
Mensch, dem in bestimmten Situationen schnell die Tränen in die Augen steigen.

Geschichte:
Sollte ich mich selbst beschreiben, beschriebe ich mich als einen normalen Menschen. Wobei, was ist dieses „normal“ in unserer heutigen Zeit schon? Vielleicht sollte ich mich auch als einen empathischen Menschen beschrieben, wobei diese Beschreibung den Nagel auch nicht auf den Kopf träfe. Wer oder was bin ich also?
Vielleicht sollte ich mir mal anschauen, wie mich andere Menschen bezeichnen. Mmh, also andere Menschen bezeichnen mich häufig als „crybaby“, „Memme“ oder „Heulsuse“, wobei das eigentlich auch nur Stigmatisierungen sind. Denn ich selbst denke nicht von mir auf diese Weise. Es mag vielleicht stimmen, dass ich nah am Wasser gebaut bin und mir häufig die Tränen in die Augen steigen, doch liegt die Ursache häufig nicht darin, dass ich vor körperlichen Schmerzen oder weil mich jemand mit oder ohne Grund anschreit, weine. Nein, es gibt andere Gründe. So steigen mir unter anderem Tränen in die Augen, wenn ich tagtäglich den menschlichen Irrsinn sehe oder von ihm höre. Ich könnte heulen, wenn ich von Geschehnissen höre, die zum Teil schon mehr als ein halbes Jahrhundert zurückliegen und mir bewusst wird, dass viele Gräueltaten, die damals geschahen, in gleicher oder leicht abgewandelter Form, heute immer noch geschehen. Ich könnte weinen, wenn ich sehe, wie die Menschen nichts aus Vergangen lernten und häufig geschichtsvergessen leben. Manchmal könnte ich auch wie ein Schlosshund heulen, wenn ich tagtäglich das Unverständnis und die Ignoranz vieler Menschen sehe, die bewusst oder grob fahrlässig andere Menschen, Tiere oder die Umwelt ausbeuten und zugrunde richten.

Anschuldigungen: Vom Leben und was einem im Alter reut

Geschätzte Lesezeit: 14 Minuten

Handelnde Personen:

Lyrisches-Ich:
Achtzigjähriger Mann, der in Deutschland aufwuchs und sein ganzes Leben in Deutschland lebte.

Geschichte:

Seit achtzig Lenzen lebe ich schon auf dieser Welt. Acht Dekaden lang erlebte ich hautnah, wie sich die Welt tagtäglich ändert. Ich sah Kriege und Krisen kommen und wieder gehen und ich durchlebte sie alle. Zeitlebens lebte ich nach dem Motto, „sei gut“ und „Bildung heißt, die Welt verstehen lernen“. Doch je mehr ich lernte, desto mehr merkte ich, dass viele Menschen irrationale Leben führen. Es gibt und gab viele Menschen, die auch „gut sein“ wollten, doch damit nicht bei sich anfingen, sondern immer auf andere zeigten, die etwas besser machen sollten. Doch ergriff dann wirklich mal jemand, der sein Metier verstand, die Initiative und übernahm eine Führungsrolle, kritisieren sie ihn häufig dafür, da mit dem Führen und zum Guten hinwenden, nur allzu oft Einschränkungen für die Lebensstile und Lebensmodelle der Einzelnen einherging. Besonders in Krisenzeiten, in denen sich die Politik an Expertenmeinungen orientierte, merkte man, dass es mit der Bildung vieler Menschen nicht weit her ist, denn Bildung heißt auch, dass man Medienkompetenz lernt und einsieht, dass man nicht alles wissen kann. Man kann auf unserer Welt, die gefühlt jeden Tag komplexer und komplexer wird, nicht alles wissen, und so muss man die Leute finden, die Ahnung von einem Thema haben, und ihnen anschließend auch ein Stück weit, vertrauen. Damit möchte ich nicht sagen, dass man ihnen blind vertrauen sollte, nein, das wäre falsch! Man sollte sich rational mit den Themen auseinandersetzen und Dinge kritisch hinterfragen, doch sie nicht nur ablehnen, weil sie einem gerade nichts ins Lebensmodell oder Weltbild passen. Doch viele Menschen tun genau das nicht! Viele Menschen vertrauen keinen Experten, wenn auf deren Expertise hin, ihre Lebensmodelle eingeschränkt oder ihre Weltbilder drohen zerstört zu werden. Diese Menschen suchen sich dann häufig „Gegenexperten“, auch wenn diese selbsternannten „Experten“ gar keine Expertise auf dem jeweiligen wissenschaftlichen Feld und das ein ums andere Mal auch, einfach Geltungssucht haben. Nicht selten werden dann diese Experten, durch sie, zu „verkannten Helden“ stilisiert, die die eigentliche Wahrheit sagen und Recht haben und ihre einzige Begründung dafür, dass diese „Experten“ recht haben, ist dabei häufig, dass sie gerade die Lebensmodelle und Weltbilder der betroffenen Menschen verteidigen. Von wissenschaftlichen Argumenten und fundierten Studien hört man dabei seltenst etwas. Kurz, es ähnelt eher theologischen, anstatt wissenschaftlichen Debatten.

Diese Person – Eine Liebesgeschichte? – Teil 9: Nachspiel oder was bleibt?

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Ich schreibe mit der Person schon seit Tagen über belanglose Dinge. Wir führen unwichtige Unterhaltungen und ich bin mir sicher, dass wir das nur tun, um die unausweichliche klar Ansage, dass es zwischen uns keine Liebesbeziehung gibt, hinauszuzögern. Doch das möchte ich der Person, die ich doch mag, auch wenn ich sie nicht liebe, persönlich sagen. Ich möchte ihr meine Gedanken und Gefühle erklären, doch sie wickelt jede Frage nach einem persönlichen Treffen ab, indem sie schlicht und einfach meint, dass sie keine Zeit habe.
Tag um Tag durchlebe ich, ohne ihn wirklich genießen zu können. Tag um Tag, die Sehnsucht nach einer Aussprache, dass die Fronten wieder klar sind. Doch Tag um Tag vergeht, ohne das es dazu kommt. Nacht für Nacht schlafe ich schlechter. Ich frage mich, ob es das ist, auf was das Leben und die Liebe am Ende hinauslaufen. Läuft alles darauf hinaus, dass wir am Ende allein durch die Zeit treiben, von Ungewissheit zu Ungewissheit stolpern, und uns auf der Suche nach Klarheit durch die Tage quälen? Nein, dass kann nicht sein! Nein, dass darf nicht sein! Doch was mache ich dann nur falsch?

Diese Person – Eine Liebesgeschichte? – Teil 8: Der Morgen danach

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Langsam öffne ich meine Augen. Die Morgensonne scheint ins Zimmer und die Vögel singen fröhlich ihr Morgenlied. Der Platz im Bett neben mir ist leer. Ich bin müde, aber ich weiß, dass ich sicherlich keinen Schlaf mehr finden werde. Plötzlich höre ich eine Stimme sagen: „Raus aus den Federn und frisch gemacht. Ich habe Hunger, und da ich gerade nichts im Haus habe, müssen wir wohl leider Frühstücken gehen.“ Ich richte mich im Bett auf und schaue in die Richtung, aus der die Stimme kommt. Sie kommt von der Schlafzimmertür. Dort, in der Tür, an den Türrahmen gelehnt, steht die Person, mit der ich die letzte Nacht das Bett teilte.

Diese Person – Eine Liebesgeschichte? – Teil 7: Die gemeinsame Nacht

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ich liege neben der Person. Sie ist eng an mich gekuschelt und ich streichle ihren Körper. Es ist ein schönes, angenehmes Gefühl das ich verspüre. Das Spüren ihres sanften Atems an meiner Haut. Die Wärme ihres Körpers an meiner Haut. Es ist einfach schön.
Bevor wir uns hinlegten, hörten wir noch Musik und quatschten etwas. Es war eine schöne und entspannte Atmosphäre. Es war eine Atmosphäre, in der es meinem „Ich“ gelang, dass „Es“ wieder in seinen Zwinger zu sperren und nichts zu überstürzen. So kam es, dass wir einfach, als wir beide müde waren, uns unserer Straßenkleidung entledigten und in Unterwäsche gemeinsam im Bett lagen und kuschelten. Ich hatte zwar den Eindruck, dass die Person mehr wollte, doch sagte sie es nicht direkt. Sie lag einfach nur da, an mich gekuschelt und meinte mit einem leicht schelmischen Lächeln: „Wenn du magst, kannst du mich überall berühren und mit mir fast alles machen, was du möchtest.“ Worauf ich der Person schlicht und einfach antwortete, dass Kuscheln erst einmal schön genug sei.

Diese Person – Eine Liebesgeschichte? – Teil 6: Das zweite Date

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Ich bin mal wieder zu früh dran. Viertel sieben wollten wir uns treffen. Jetzt ist es halb sechs. Was soll ich die Dreiviertelstunde noch tun? Einfach dasitzen und warten? Nein, das lässt meine innere Unruhe nicht zu. Na dann, gehe ich einfach spazieren, wie ich es immer mache, wenn mich Unruhe befällt. Ich lenke meine Schritte weg von unserem Treffpunkt, hin zu einer Grünanlage. Ich betrete die Grünanlage und höre die Vögel zwitschern. Sie singen ein schönes Lied. Die äußere Ruhe beginnt in mich einzudringen. Nach und nach verdrängt sie meine innere Unruhe. Doch ganz, bis in den Kern meines Herzens, schafft sie es nicht vorzudringen. Sie schafft es nicht meine innere Unruhe, die aus meinen Zweifeln bezüglich meiner Gefühle für die Person erwachsen, zu beruhigen oder zu verdrängen. Nein, stattdessen vertreibt die äußere Ruhe alles andere, was mich beschäftigt und gibt so erst den Zweifeln allumfassenden Platz in meiner Seele.

Diese Person – Eine Liebesgeschichte? – Teil 4: Das erste Date

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Es sind bereits zehn Minuten vergangen, seit dem wir uns treffen wollten. Ich gebe die Hoffnung auf, dass die Person noch kommt. Ich verlasse meinen Sitzplatz und wende mich in Richtung der S-Bahnhaltestellen. Ich bin im Gedanken versunken. Plötzlich höre ich jemanden rufen. Ich höre: „Hey, warte doch!“, eine mir bekannte Stimme rufen. Ich bleibe stehen und sehe mich um. Da sehe ich die Person, auf die ich gewartet habe. Sie kommt auf mich zu gerannt. Vor mir stoppt sie. Sie beugt sich nach vorne, stützt sich auf ihren Knien ab und holte erst einmal tief Luft. Sie keucht gar fürchterlich und ihre Kleidung ist vom Schweiß durchnässt. „Entschuldigung fürs zu spät kommen. Meine S-Bahn hatte eine technische Störung, so dass sich die Ankunft verzögerte. Ich hätte dich ja angerufen, aber ich habe ja von dir keine Mobiltelefonnummer. Apropos Telefonnummer, wollen wir sie nicht gleich austauschen, damit so etwas nicht wieder vorkommt?“ Ich versuche der Person böse zu sein, dafür, dass sie mich warten und bangen ließ, ob sie überhaupt noch kommt, aber ich schaffe es nicht. Ich schaffte es nicht, da ich ja auch regelmäßig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahre und weiß, das ab und an mal etwas schiefgeht. Doch eine kleine Spitze kann ich mir dennoch nicht verkneifen und so sage ich: „Hallo, erst einmal. Schön dich zu sehen, auch wenn du etwas aus der Puste bist. Komm erst einmal zu Atem und dann können wir gerne unsere Mobiltelefonnummern austauschen.“ Auf meine Aussage hin nickt die Person nur. Sie versucht immer noch zu Atem zu kommen. „Los, lass uns erst einmal auf eine Bank setzen, bis es dir besser geht. Da kannst du mir auch erzählen, was du eigentlich für heute, für unser Treffen, geplant hast.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, gehe ich zur nächsten Bank und setze mich. Die Person folgt mir, setzt sich neben mich und für einige Minuten verharren wir schweigend.

Diese Person – Eine Liebesgeschichte? – Teil 3: Das Warten aufs Date

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Noch dreißig Minuten. Ich bin zu früh. Eine halbe Stunde zu früh. Warum habe ich mich denn dann so abgehetzt? Na gut, dann habe ich ja noch etwas Zeit mich zu sammeln. Ich sehe mich um. Idyllisch liegt hinter einem alten Gasthaus, ein kleiner Teich. An dem Teich steht eine Bank. Sie ist nicht besetzt. Ich gehe zu der Bank und setze mich. Ich höre das Schilf im Teich leise im Wind rauschen, während mir die Sonne sanft ins Gesicht scheint.

Diese Person – Eine Liebesgeschichte? – Teil 2: Die Frage nach einem Date

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Ich sitze mit einigen Freunden in einem Restaurant. Wir sitzen gemütlich da, essen etwas und quatschen über Gott und die Welt. Die Zeit vergeht. Plötzlich höre ich hinter mir eine Stimme fröhlich „Guten Abend“ rufen. Ich erkenne die Stimme und erstarre. Die Stimme gehört der Person, an die ich viele Nächte denken musste. Es ist die Person, die mein Herz und meinen Verstand miteinander streiten ließ. Meine Gedanken verlassen die Unterhaltung, an der ich bis gerade eben noch aktiv beteiligt gewesen bin. Meine Gedanken beginnen sich wieder mit dieser Person zu beschäftigen. Nein! Ich will das nicht! Nein, nicht schon wieder!

Diese Person – Eine Liebesgeschichte? – Teil 1: Verliebt

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Ich kann nicht schlafen. Wieder liege ich Stunde um Stunde wach. Meine Gedanken wandern. Sie wandern mal hierhin, mal dorthin und doch immer wieder zurück zu der gleichen Person. Ich weiß nicht, die wievielte Nacht es ist, die ich jetzt wach im Bett liege und nicht schlafen kann. Es ist mir ungewohnt. Normalerweise lege ich mich ins Bett und bin innerhalb weniger Minuten weg, abgetaucht in eine Traumwelt. Eine Traumwelt, aus der mich erst mein Wecker oder das Zwitschern der Vögel am Morgen weckt.
Ich denke an die Person, zu der beständig meine Gedanken schweifen, zu der Person, die mir scheinbar meinen Schlaf raubt. Was hatte sie an sich, dass ich sie nicht vergessen konnte? Ich hörte in mich hinein. Ich hörte auf die Signale, die mir mein Körper sendete, wenn ich an sie dachte. Ich merkte, wie mir mein Herz anfing schneller zuschlagen. Doch warum brachten die Gedanken, an diese Person, mein Herz dazu schneller zu schlagen? Wer war denn diese Person?

Abschied vom Land und dem bisherigen Leben

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Die letzten Sachen sind gepackt. Die Wohnung gründlich durchgekehrt. Ein letzter Blick durch die Wohnung, ob wirklich alles eingepackt, weggeräumt und sauber ist. Ein letztes Mal die Tür hinter mir zuziehen und abschließen. Ein letztes Mal die Treppe heruntergehen. Ein letztes Mal in den Garten, um von den Pflanzen und Tieren, die mir Jahre meines Lebens, im Gegensatz zu vielen Menschen, gute Gefährten waren, Abschied zu nehmen. Von den Tieren und Pflanzen, denen ich über Jahre, manchmal vom Samen oder Jungtier, zum erwachsenen Lebewesen, in meinem Garten eine Heimat bot.

Über seelischen Ballast und das Loslassen und Gesundschrumpfen

Geschätzte Lesezeit: 15 Minuten

Ich gehe durch die Straßen unserer menschlichen Gesellschaft und sehe Menschen, die scheinbar schwer zu tragen haben. Mit müden, schweren Schritten und sogar manchmal mit gekrümmten Rücken begegnen sie mir. Dabei ist der Rücken dieser Menschen, in unserer heutigen Zeit, seltenst von „körperlicher“ Arbeit gekrümmt. Nein, die Krümmung hat ihren Ursprung in den materiellen Lebensumständen der Menschen und ihren psychischen Belastungen. Betrachte ich mir diese Menschen näher und sehe wie sie unter dem Ballast, den sie auf ihren Schultern mit sich durch ihre Leben tragen, leiden, wird mir Angst. Mir wird angst, da ich befürchte, auch eine dieser traurigen Gestalten zu sein und so wandert mein Blick, der ursprünglich auf die anderen Menschen gerichtet war, auf mich selbst und schließlich in mein Inneres. Mein Blick wandert zu meiner seelischen Verfassung und auf meine wirklichen Wünsche und Bedürfnisse. Dabei stelle ich leider immer wieder fest, dass auch ich nur einer der vielen Menschen bin, die im Laufe ihres Lebens Ballast anhäufen. Ballast, der sie behindert und ihre eigentlichen Ziele torpediert. Bei diesem Ballast handelt es sich dabei leider nicht immer um leicht greifbare Dinge. Nein! Bei dem Ballast ist häufig nichts händisch greifbar, sondern es handelt sich stattdessen häufig um etwas Abstraktes. Es handelt sich um etwas, das einem nicht selten schwer aufs Gemüt und auf die Seele drückt. Es liegt wie ein unbestimmter Schatten auf dem Leben und es ist etwas, dass einen daran hindert, wirklich glücklich zu werden. Kurz, es belastet die Seele und verhindert, dass man gut und nachhaltig, im Einklang mit sich selbst und der Umwelt, lebt.

Gemeinsam im Stillen sitzen und wollig schweigen

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wir sitzen auf einer Decke, auf dem Zimmerboden. Mit den Rücken lehnen wir an der Wand und mit den Köpfen und Schultern aneinander gelehnt. Vor uns, auf einem Couchtisch, steht eine Kerze, die das Zimmer in ein schwaches sanftes Licht taucht. Die brennende Kerze ist dabei die einzige Lichtquelle, die das Zimmer erhellt. Wir betrachten die Kerze, doch nehmen sie nicht wirklich wahr. Wir sitzen einfach schweigend, in aller Stille, da und genießen die Gegenwart des jeweils anderen. Wir gehen unseren individuellen Gedanken nach. Ich höre meine Partnerin sanft Atmen, während sie da, neben mir sitzt. Wenn ich mich auf sie konzentriere, spüre ich gar ihren Herzschlag, der ihren Körper jedes Mal minimal erbeben lässt. Ich könnte soviel zu ihr sagen. Ich könnte ihr sagen, was sie mir alles bedeutet, doch tue ich es nicht. Ich tue es nicht, da wir uns wirklich gut kennen und auch ohne Worte wissen, was wir einander bedeuten, was wir fühlen und denken.

Ich Erdling 52: … und die Apokalypse steht vor der Tür

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Wieder geht ein Jahr zu Ende, wieder hat die Menschheit kaum etwas getan, um die drohende Apokalypse, die sich bereits am Horizont abzeichnet, aufzuhalten. Stattdessen halten viele Menschen immer noch am übermäßigen Materialismus und an den Versprechungen der Technikjünger fest. Der Technikjünger, die versprechen, dass sie für jedes Problem, was die Zukunft auch bringen möge, eine technische Lösung finden, doch ob sie die Lösung rechtzeitig finden, bevor Gesellschaften kollabieren und ob die Technik dann auch allen Menschen zur Verfüg steht, sei einmal dahin gestellt. Wobei es mir in diesen Zusammenhang Sorgen macht, dass die Techniken immer nur für das Überleben der Menschen sorgen soll, und häufig die Lebensraumbewahrung von Tieren und Pflanzen erst am Ende der Prioritätenliste zu finden ist. Die Bewahrung des Lebensraums von Tieren und Pflanzen hat meistens eine geringe Priorität, da Tiere und Pflanzen von den Technikjüngern zum Teil auch als Objekte angesehen werden, die man technisch entwickeln, modifizieren und optimieren kann. Diese Technikjünger haben vergessen, dass alles auf dieser Welt in einem komplexen Zusammenhang steht, wobei man einzelne Aspekte eigentlich nie losgelöst vom großen Ganzen sehen kann und darf, da eigentlich alles miteinander interagiert. Doch diese Bedenken interessieren sie nicht. Stattdessen werden die Technikjünger zu den ersten hirnlosen Zombies, die auf unserer Erde wandeln. Sie werden zu diesen Zombies, da sie u.a. tagtäglich mehrere Stunden auf die Bildschirme ihre Smartphones glotzen und dabei das ein ums andere mal geistlos durch die Gegend laufen, von ihrer Umwelt nichts mehr mitbekommen und Gefahr laufen, die ersten Opfer ihrer Technikgläubigkeit zu werden.

Ich Erdling 51: … und der Kapitalismus steht vor der Tür

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

In wenigen Tagen steht wieder das Weihnachtsfest vor der Tür. Das Weihnachtsfest, das früher das Fest der Nächstenliebe genannt wurde, aber mit der Zeit zu etwas anderem verkam. Es verkam zu etwas, dass eigentlich nur noch eine Karikatur des ursprünglichen Festes darstellt. Aus dem Fest der Nächstenliebe wurde ein Fest des Konsums und der Selbstverliebtheit. Das Weihnachtsfest wurde zu einem Fest, bei dem viele Menschen einfach nur noch versuchen, sich die Zuneigung, und das ein ums andere mal die Liebe, anderer Menschen, mit materiellen Gütern zu erkaufen. Schon Wochen vor dem Fest beginnen Offline- und Online-Läden die verschiedensten Dinge zu bewerben, die Weihnachten nach Angaben der Produzenten zu einem unvergesslichen Fest machen und die Augen der „Liebsten“ strahlen lassen. Und was tun viele Menschen, oder sollte ich besser sagen, was tun die willigen Konsumenten? Sie beginnen viele Dinge des beworbenen Schunds zu kaufen.

Ich Erdling 50: Vom Tod / Grabrede

Geschätzte Lesezeit: 8 Minuten

Im Laufe meiner wöchentlichen Kolumne habe ich mich bisher hauptsächlich mit dem Leben beschäftigt. Fast ausschließlich habe ich mich damit beschäftigt, wie wir Menschen leben, welche Wege wir gehen und was, meiner Meinung nach, ein erfülltes, lebenswertes Leben ist. Ich habe mich damit beschäftigt, auf welchen Irrwegen die Gesellschaft geht, aber noch nicht mit dem Preis, der am Ende jedes Leben auf einen wartet. Ich habe mich noch nicht wirklich mit dem beschäftigt, was jeden Menschen erwartet, auch wenn viele hoffen, dass es erst in vielen Dekaden, anstatt in nur wenigen Jahren, auf sie zukommt.

Einsame Seelen

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Sie streifen unbemerkt umher. Tagtäglich begegnet man ihnen und merkt es doch häufig nicht. Man sieht sie und nimmt sie doch nicht wahr. Es sind einsame Seelen, die wie du und ich aussehen und in den gleichen Städten und Dörfern leben. Es sind traurige Gestalten, die ihre wahren Gedanken und Gefühle hinter Masken verbergen und häufig nach außen Freude zur Schau tragen. Doch trotz der zur Schau gestellten Freude spüren sie in ihren Herzen nur Einsamkeit und Trauer. Die einsamen Seelen sind Menschen, die man seltenst wahrnimmt und denen man sich noch seltener annimmt. Man lässt diese Menschen und das, was sie repräsentieren, links liegen, da man sich und sein eigenes Leben nicht belasten möchte. Man denkt, Unwissenheit schützt das eigene Glück und das eigene Gewissen.

Ich Erdling 49: Zweifel, wenn einen das, was man ist, innerlich zerfrisst.

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Jeder Mensch hatte bestimmt in seinem Leben schon einmal Zweifel, sein es Zweifel, ob man in einer bestimmten Disziplin oder für eine bestimmte Person gut genug ist. Zweifel, ob man so leben kann, wie man es für richtig hält. Zweifel, wenn man mit der Zeit feststellt, dass man nicht so ist, wie alle anderen, und vielleicht sogar ein Leben führt, das in völligem Kontrast zum gesellschaftlich gewünschten Lebensstil steht.

Eine Nacht unterm Sternenhimmel

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Es war Dezember und wir waren im Nachbarort auf dem Weihnachtsmarkt gewesen. Auf den Weihnachtsmarkt blieben meine Freundin und ich dann länger als gedacht, so dass wir uns, als bereits die Nacht hereingebrochen war, zu Fuß auf den Nachhauseweg machten. Wir gingen zu Fuß, da es bereits so spät war, dass keine Züge mehr fuhren.
Wir liefen los und ließen sowohl den Weihnachtsmarkt, als auch den Ort hinter uns. Unser Nachhauseweg führt uns, auf einem Rad- und Wanderweg, durch verschiedene Felder und ein Waldstückchen. Der Weg war zwar nicht beleuchtet, wodurch wir durch die dunkle Nacht liefen, doch war dies der kürzeste Weg und wir hatten die Hoffnung, wenn wir ihn zügig begingen, in etwa einer Stunde zuhause zu sein. Da es uns mit voranschreitenden Weg kälter und kälter wurde, stellten wir bald alle Gespräche ein und zogen stattdessen unsere Mützen tief in die Stirn und unsere Schals bis vor die Nase. Kurz, wir packten uns so ein, dass das einzige, was von unseren Körpern noch exponiert dalag, ein Schlitz zwischen Mütze und Schal war, der unsere Augen freiließ.

Ich Erdling 48: Vom Älterwerden

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Sekunde für Sekunde verstreicht die Lebenszeit. Mit jeder Sekunde wird man älter und die Sekunden summieren sich zu Minuten, Stunden, Tagen, Wochen, Monaten und Jahren. Zu Jahren, von denen die meisten Menschen die Absolvierung bzw. das Überleben eines weiteren kräftig feiern.

In jungen Jahren können die meisten Menschen kaum abwarten älter zu werden, da ihnen mit dem Älterwerden von der Gesellschaft immer mehr Rechte eingeräumt werden. Wobei im Gegenzug zu der Gewährung der Rechte, auch die Erfüllung gewisser Pflichten erwartet wird. Doch kaum haben die Menschen die Altersschwelle überschritten, an der die Gesellschaft ihnen alle Rechte gewährt, so sehnen sie sich schon nach ihren jungen Jahren zurück und meistens nimmt diese Sehnsucht noch, mit zunehmendem Alter, stetig zu. Die Sehnsucht nimmt zu, da sie feststellen, dass die Pflichten, die ihnen im Gegenzug für ihre Rechte auferlegt werden, nicht immer nur Sommer-Sonne-Sonnenschein sind, sondern einem das ein ums andere mal auch etwas abverlangen. Darüber hinaus stellen sich bei vielen Menschen, mit zunehmendem Alter, mehr und mehr körperliche Schwächen und Unzuverlässigkeiten ein. Der Körper beginnt erste Makel wie Falten und Haarausfall aufzuweisen und dann, wenn der Mensch, dem dieser Körper gehört, diese Makel bemerkt oder in seinem Spiegelbild sieht, stellt sich bei ihm nicht selten eine Angst vorm Älterwerden ein. Eine Angst, die viele Menschen dazu bringt, mit Kosmetikprodukten und teilweise auch ärztlichen Eingriffen, gegen die Altersspuren, die die absolvierten Lebensjahre an ihren Körpern hinterließen, vorzugehen. Wobei dabei das ein ums andere mal billigend in Kauf genommen wird, dass man nach einer Behandlung mit Schönheitsprodukten oder einem chirurgischen Eingriff, nicht mehr wie ein gesunder Mensch, der in Würde altert, sondern eher wie ein misshandelter Clown, aussieht.
„In Würde altern“, ist dabei eine schöne Ausdrucksweise, von der viele sprechen, wenn sie vom Älterwerden reden, wobei das, was sie im Kontext dieser Redewendung häufig mit „Würde“ meinen, mit der eigentlichen Würde nicht viel gemein hat. Zumindest ist das meine Meinung. Der Grund dafür ist, dass viele Menschen unter „In Würde altern“ verstehen, dass sie ihr ganzes Leben lang tun und lassen können, was sie wollen und das sie all die Lebensjahre, die noch kommen mögen, gut in Schuss aussehen. Ich gewann im Laufe meines Lebens sogar den Eindruck, dass die Menschen ihre Würde nur an materiellen und / oder optischen Merkmalen festmachen und nicht an immateriellen Dingen, wie Wissen, Witz und Verstand. Wissen, Witz und Verstand, die einem erlauben, sich gut gelaunt mit dem Älterwerden abzufinden und den Lebensgenuss und das Gefühl von Würde aus dem eigenen Charisma zu ziehen. Betrachte ich mir diese Menschen, im Gegensatz zu den Menschen, die wild und laut gackernd dem Aussehen und der körperlichen Leistungsfähigkeit junger Jahre nachstreben, anstatt dass sie ihre Zeit und ihr Geld dafür aufwenden, an ihren Verstand und ihren Witz zu arbeiten, so stelle ich fest, dass sie einen guten Weg gefunden haben, um in Würde zu altern. Doch was zeichnet jetzt das Altern in Würde wirklich aus?

Über die Lüge, dass „sich selbst treu bleiben“ immer gut ist

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Immer wieder höre ich von anderen Menschen, sein es Freunde oder Bekannte, Sätze wie die folgenden: „Das wichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben.“ oder „Solange man sich treu bleibt, ist ja alles gut.“ Dabei hasse ich es, solche Sätze zu hören. Ich hasse es, da sie meiner Meinung nach häufig leichtfertig gesagt und darüber hinaus häufig nicht als guter Rat, sondern als Selbstschutz formuliert und ausgesprochen werden.

Ich Erdling 47: Unsere Wegwerfgesellschaft abseits von materiellen Dingen

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft und dabei beziehe ich den Ausdruck nicht nur auf materielle Dinge, sondern auch auf immaterielle Güter und Werte. Ich beziehe ihn auf die Liebe, Freundschaften, Erkenntnisse und Prinzipien, die viele von uns schnell auf dem Müllhaufen ihrer Lebensgeschichte entsorgen, wenn sich ihnen etwas Neues, aufregenderes oder prestigeträchtigeres präsentiert, mit dem sie sich gut darstellen können oder mit dem sie noch bequemer, um nicht zu sagen, fauler, leben können.

Ich Erdling 46: Über das Aufregen und das Nachtragend sein

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ihre Halsschlagader pulsiert. Ihr Kopf wird knallrot und sie fängt an zu schreien und zu lamentieren. Jeden, der ihr zu nahe kommt, schreit sie an, ebenso jene, die versuchen sie zu beruhigen, da sie der Meinung sind, dass ihr inhaltsloses, nicht zielorientiertes Schreien, keinem etwas bringt.
Anderer Ort. Seit einer Dekade hält er ihr jedes Jahr zu ihrem Hochzeitstag vor, dass sie ihn einmal vergessen hat. Jedes Jahr, wenn der Tag näher kommt, fängt er an zu sticheln, ob sie denn dieses Jahr dran dächte und wie fast jedes Jahr artet diese Stichelei in Streit aus, obwohl sie sich sonst eigentlich immer gut verstehen und sogar lieben.

Ich Erdling 45: Von Schicksalsschlägen

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Egal welche Lebenspläne man auch hat, von einem auf den anderen Moment kann etwas passieren, dass sie über den Haufen wirft und unerreichbar werden lässt. Es kann einem ein Schicksalsschlag treffen, der die eigene Welt aus den Fugen hebt und einen in tiefste Verzweiflung stürzt. Viele planen ihre Leben, ohne mögliche Schicksalsschläge mit einzubeziehen bzw. überhaupt in Betracht zu ziehen. Sie malen sich ihre Zukunft so aus, wie sie sie sich wünschen, ohne häufig auch nur einen Gedanken an mögliche Alternativen zu verschwenden. So bestreiten sie Lebensjahr um Lebensjahr ihrer Leben und häufig klappt das auch recht gut. Es klappt recht gut, bis etwas ungeplantes oder unerwartetes geschieht. Die schwersten Ausprägungen dieser unerwarteten Geschehnisse werden von den betroffenen Personen dann als Schicksalsschläge empfunden.

Ich Erdling 44: Von Prioritäten, Kompromissen und dem Weg des Herzens

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Wenn zwei Menschen sich kennen und lieben lernen, heißt es häufig zu versuchen, die beiden Leben ein Stück weit in Einklang zu bringen, ohne das sich einer der beiden gänzlich aufgeben muss. Es heißt Kompromisse einzugehen und die eigenen Prioritäten und Überzeugungen, zu denen man im Laufe seines Lebens gelangte, zu hinterfragen und zu überprüfen, ob sie mit denen des Partners kompatibel sind oder ob man sie anpassen muss und vor allem kann, ohne sich dabei selbst aufzugeben. Es heißt abzuklären, was man bereit ist, für die Liebe aufzugeben, ohne das man dadurch aufhört, man selbst zu sein.

Ich Erdling 43: Von der Verdummung von Personen und der Gesellschaft

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Betrachtet man sich unsere Gesellschaft und die Menschen, die sie ausmachen, näher, so gewinnt man ab und an den Eindruck, dass einzelne Personen und manchmal unsere ganze Gesellschaft verdummt. Bei einigen Personen gewinnt man diesen Eindruck, da sie über Berichte, Reportagen und wissenschaftlichen Studien, sowie über mögliche zukünftige gesellschaftliche oder klimatechnische Zustände nur den Kopf schütteln und sie als Angstmache und Hirngespinste abtun. Doch nicht nur das, teilweise lachen sie auch über das, was ihnen da, in den Medien, an Erkenntnissen und Nachrichten präsentiert wird, selbst dann, wenn es sich um Live-Reportagen handelt, bei denen genau das gezeigt wird, was gerade passiert. Für sie ist vieles von dem, was in den Medien berichtet und gezeigt wird, häufig so weit von ihrem Lebensalter weg, dass sie all die Dinge, die auf unserer Welt passieren, mit ihrem begrenzten Horizont, nicht mehr verstehen können, wenn sie sie denn überhaupt noch verstehen wollen. Doch dadurch, dass sie sich nicht mehr mit der Realität auseinandersetzen und vieles, was auf der Welt passiert, als surreal abtun, wird die Welt für sie nach und nach immer komplexer, da sie einzelne Situationen und Geschehnisse nicht mehr ins Große ganze einordnen und dadurch vollumfänglich verstehen können. Diese Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit führt nach und nach dazu, dass sie sich in ihren Blasen der Ignoranz und des beschränkten Wissens einigeln und vor alldem, was auf der Welt passiert und sie im Moment nicht akut betrifft, bzw. von dem sie nicht wahrhaben wollen, dass es sie betrifft, die Augen verschließen. Das tun sie selbst dann, wenn es sich um bittere Wahrheiten handelt, die auf unserer Welt geschehen oder mit Riesenschritten auf uns und unsere Leben zukommen.

Sex, mit oder ohne Liebe?

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Neulich saß ich mit einigen Bekannten, sowohl vom weiblichen, als auch vom männlichen Geschlecht, zusammen und wir redeten über alles und nichts. Während dieser Unterhaltung kam unser Gespräch zu der Sache, die für viele Menschen das Schönste auf der Welt ist. Wir kamen auf das Thema „Sex“ zusprechen.
Auf das Thema kamen wir zu sprechen, als ein Bekannter meinte, das ein Freund von ihm ein Bordell besäße und mit ihm allein soviel Geld verdiene, dass er sich ein Leben in Luxus leisten könne. Danach gefragt, wie es sein könne, dass er mit einem Freudenhaus soviel Geld verdiene, antwortete mein Bekannter: „Schau dir doch mal die Sexarbeiterinnen an, die ihr Gewerbe nicht an irgendwelchen Straßenecken nachgehen, sondern in etwas gehobeneren Freudenhäusern. Sehen die betreffenden Frauen gut aus und sind sie von den Freieren gefragt, können sie an guten Tagen bis zu zwanzig Kunden bedienen. Jeder dieser Kunden lässt sich in aller Regel ein Bordellbesuche und die hundert bis hundertfünfzig Euro kosten. Das heißt, an guten Tagen kann eine Frau, einen Umsatz von bis zu Zwei-Dreitausend Euro generieren.“

Vom ersten und vom letzten Kuss

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Vor vielen Jahren hatten wir uns kennengelernt. Wir lernen uns in einem Restaurant kennen, in dem wir beide zufälligerweise, an der gleichen kulinarischen Veranstaltung teilnahmen. Bei der kulinarischen Veranstaltungen handelte es sich um ein Themenessen, bei dem alle Gerichte und Getränke einem Thema entsprechend ausgewählt, hergerichtet und gereicht wurden. Es war ein schöner Abend, an dem wir zuerst zögerlich, doch dann immer enthusiastischer eine aufregende Unterhaltung führten. Wir sprachen an jenem ersten Abend, unseres Kennenlernens, über Gott, die Welt und die menschliche Gesellschaft. Wir sprachen über Politik und darüber, wie unserer Meinung nach eine bessere Gesellschaft aussehen sollte. So verging die Zeit wie im Flug und als es Zeit wurde, Abschied zu nehmen, machten wir aus, uns mal wieder zu treffen, um die begonnene Unterhaltung fortzuführen.
Aus dem ersten und dem folgenden Treffen wurden schließlich unzählbar viele Treffen, bei denen wir über Gott und die Welt philosophierten oder einfach etwas gemeinsam unternahmen und eine schöne Zeit verlebten.

Ich Erdling 42: Von Geburtstagskarten

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Wieder stehen einige Geburtstage von guten Freunden vor der Tür, wobei vor der Tür vielleicht doch etwas übertrieben ist, es sind ja schließlich noch mehr als zwei Wochen hin, bis zum Ersten der besagten Geburtstage. Dennoch denke ich bereits daran und überlege mir, welche Geburtstagskarte ich für sie kaufen und welche persönlichen Botschaften ich in sie hineinschreiben könnte. In unserer heutigen Zeit mag das Schreiben von Geburtstagskarten etwas aus der Zeit gefallen wirken, da man ja schließlich jederzeit das Geburtstagskind anrufen, ihm eine E-Mail schreiben oder über einen Internetmessanger eine Nachricht schicken kann. Doch bin ich trotz all dieser neuen digitalen Möglichkeiten ein Anhänger der klassischen Geburtstagskarte geblieben.

Leben in und auf verschiedenen Welten

Geschätzte Lesezeit: 11 Minuten

Betrachte ich mir die Menschen, die mit mir auf dieser Erde wandeln, so gewinne ich immer wieder den Eindruck, dass sich jeder von ihnen seine eigene Welt schafft. Seine eigene Welt, in und auf der er so lebt, wie es ihm gefällt. Es sind Welten, die sich die einzelnen Menschen erschaffen, um sie nach ihrem Gutdünken, also nach ihrem geistigen Horizont und ihrem persönlichen Wertesystem, zu gestalten. So schaffen sich die Menschen parallele Welten, die häufig nichts mehr mit der wirklichen Welt und dem, was auf ihr, in der Realität, passiert, zu tun haben.

Ich Erdling 41: Von den Musen verlassen

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Ein leeres Blatt Papier liegt vor mir. Ich habe Lust etwas zu schreiben, doch was? Mir fällt kein Thema ein. Schließlich, ein kurzer Gedankenblitz und ich bringe eine Wortgruppe zu Papier. Doch schon ist meine Inspiration wieder weg. Ich starre wieder auf das Papier und meine Gedanken schweifen ab. Meine Gedanken beginnen sich mit allem und nichts zu beschäftigen und doch ist nichts dabei, was ich gerne zu Papier brächte. Die Zeit vergeht und das Blatt Papier bleibt fast leer, obwohl ich doch so gerne etwa schriebe, eventuell eine Lebensweisheit kundtäte oder eine schöne Geschichte erzählte.

Ich Erdling 40: Von der Zeit

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Seit der Entstehung des Universums vergeht die Zeit. Sie vergeht und während sie verstreicht entstehen Sonnensysteme und Welten und vergehen wieder. Doch, nicht nur das. Teilweise entstehen auch Welten, zumindest kennen wir eine, auf der im Laufe von Millionen von Jahren erst Aminosäuren entstanden und aus den Aminosäuren schließlich immer komplexere Lebewesen vom Einzeller über die Mehrzeller bis schließlich hin zu den Säugetieren. Den Säugetieren, von denen der Mensch ein uns wohlbekannter Vertreter ist.

Der Sinn des Lebens

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Ich hielt es nicht mehr aus. Tagtäglich der Lauf im Hamsterrad. Der Lauf, der nichts änderte und mich nirgendwo hinbrachte. Immer wieder die gleichen Fragen und immer wieder dieselben Antworten. Doch was war die Konsequenz? Was änderte sich mit der Zeit? Nichts! Alles blieb, wie es immer war.
Die Zeit verging und ich spürte, wie mir mein Alltag alle Lust nahm. Ich begann mich und mein Leben zu hinterfragen. Ich fragte mich, was wohl der Sinn des Lebens sei. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich drehte durch und kollabierte. „Ausgebrannt“ war das, was die Ärzte zu mir sagten. „Ausgebrannt“, körperlich und seelisch. Doch was tun? Ich wusste es nicht und die Menschen, in ihren Kitteln, die mir Helfen wollten, erreichten mich nicht. Ich fühlte mich unverstanden und leer. So leer.

Ich Erdling 39: Von der Macht des Layouts und der Herrschaft über es

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Wie ausgekotzt liegt der Text vor mir. Die Bilder des Textes sind relativ beliebig in ihm angeordnet, so wie beim Erbrochenen die halbverdauten Essensreste, im Sekret aus Speichel und Magensäure. Der Text, der vor mir liegt, ist ein klassischer Roman, mit vereinzelten Bildern, die die Handlung veranschaulichen sollten. Ich kaufte mir diesen Roman im „epub-Format“, um ihn auf meinem Tablet zu lesen, was rückblickend betrachtet ein Fehler war. Der Grund dafür, dass der Kauf rückblickend ein Fehler war, liegt in den falsch platzierten Bildern und darüber hinaus in den vollkommen verhauenen Layout des Textes, an dem nicht nur die falsch platzierten Bilder Schuld tragen. Dabei hätte ich es doch eigentlich schon vor dem Kauf besser wissen müssen. Mir war ja schon vorher bekannt, dass elektronische Bücher im „epub-Format“ kein festes Seitenlayout haben, damit der Text „auf allen Bildschirmen“ vom Smartphone, über den e-Reader und die Tablets, bis hin zum Standard-PC, in angenehmer Schriftgröße und frei wählbarer Schriftart, etc. gelesen werden könne. Diese Darstellungsoptimierungen zur Pseudo-Lesbarkeitsverbesserung des Textes auf allen Bildschirmen, die dem „epub-Format“ innewohnen, kommen dabei häufig leider um den Preis, dass das vom Autor ursprünglich gewünschte und vielleicht mit Bedacht gewählte Layout vollständig verloren geht. Doch, nicht nur das. Mit dem Verlust des ursprünglichen Layouts geht das ein ums andere Mal sowohl die Lesbarkeit, als auch das einfache Verständnis des Textes, wenn z.B. Fußnoten an ganz unmögliche Stellen verschoben werden und sie sich aufgrund dessen nicht, wie vom Autor vielleicht gewünscht, am Seitenende, sondern am Kapitel- oder gar Romanende befinden, verloren.

Ich Erdling 38: Traum vom Ausstieg

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Manchmal, in dunklen Momenten oder sind es doch eher die wirklichen hellen, denke ich über den Ausstieg aus unserer Gesellschaft und aus meinem sozialen Umfeld nach. Ich denke darüber nach, wenn ich mal wieder viele Menschen klug reden, aber nicht handeln sehe, z.B. wenn einige Menschen von Politikern fordern, endlich mehr für den Klimaschutz zu tun, aber im gleichen Satz auch zum Ausdruck bringen, dass sie selbst auf nichts verzichten möchten oder sogar noch ihren materiellen Luxus und Besitz mehren wollen. Ich denke aber auch über einen Ausstieg aus unserer Gesellschaft nach, wenn ich sehe, wie viele Menschen den Bezug zur Realität verloren haben und sich in Realitätsblasen flüchteten, in denen sie ihr Weltbild bestätigt finden, auch wenn es eigentlich gar nichts mehr mit der eigentlichen, realen Welt zu tun hat. So gibt es, vor allem in unserer westlichen Welt, viele Menschen, die sich in Realitätsblasen flüchten, in denen sie sich als nachhaltig geben und feiern, obwohl sie doch aufgrund ihres Lebensstils, vielen Urlaubsflugreisen, der Wahl ihres Verkehrsmittels, etc. einen viel größeren umweltrelevanten Fußabdruck haben, als achtzig Prozent der übrigen Weltbevölkerung. Immer, wenn ich solche menschliche Ignoranz sehe, durch die viele Menschen nicht mehr wahrnehmen, welche direkten Auswirkungen ihr Lebensstil auf die Welt und das Klima hat, da sie ebendiese Auswirkungen nicht direkt sehen bzw. sehen wollen, möchte ich einfach nur noch meine Sachen packen und gehen.

Ich Erdling 37: Wie Religionen unsere Welt zu einer schlechteren machen

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Blickt man in der Geschichte der Menschheit zurück, so stellt man fest, dass sich der Mensch schon seit Jahrtausenden Götter schafft, die er verehren und anbeten kann. Dabei dienten ihm in den frühen Jahren die Götter dazu, alle möglichen Phänomene auf der Welt zu erklären, für die sein Verständnis und sein Wissens- und Erkenntnishorizont nicht ausreichte. Darin liegt u.a. begründet, dass viele Menschen in früheren Jahrtausenden hauptsächlich Naturgötter und Götter, deren Aufgabe die Erfüllung der menschlichen Triebe und der menschlichen Wünsche sind, anbeteten und ihnen darüber hinaus auch häufig Opfer darboten. Von ihren Gebeten und Opfergaben versprachen sich die Menschen dann den Schutz vor Naturkatastrophen und Naturgefahren, wie Erdbeben, Donner, Blitz, etc. und darüber hinaus, die Liebe ihrer Herzen zu erobern und / oder Kriege zu gewinnen.

Ich Erdling 36: Von Idolen

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Als Kind hörte ich viele meiner Altersgefährten von ihren Idolen schwärmen. Ich hörte und sah, wie sie in Sprache und Tat bestimmte Menschen vergötterten und versuchten ihnen nachzueifern. Sie versuchten sich so zu geben, zu kleiden und zu leben, wie diese Idole, ihre Vorbilder, es taten. Doch dieses Nacheifern machte sie meistens nicht zu besseren Menschen, nein, das wurden sie wahrlich nicht. Meistens wurden sie durch das Vergöttern und Nachahmen ihrer Idole zu Marionetten der Konsumindustrie, die die Idole von uns Kindern gezielt aufbaute. Sie baute gezielt die Idole auf, damit sie mit ihren freundlichen Marketinggesichtern, Konsumgüter zielgruppengerecht bewerben und so den Umsatz der Unternehmen steigern konnte. Aufgrund dessen handelt es sich bei den Idolen, denen man als Kind häufig begegnete, um Menschen, die gezielt aufgebaut wurden und immer noch werden, um das kindliche Herz anzusprechen und zu verführen. Dabei verführen sie es seltenst mit Weisheit und Lebenserkenntnissen. Nein, das tun sie nicht. Stattdessen verführten sie es, indem sie materielle Wünsche wecken und so die Lust der Kinder nach bestimmten Produkten fördern. Nach Produkten, denen sie mit ihrem Namen und ihren „Storys“ ein positives Image geben. Ein Image, das verspricht, dass die Kinder durch den Besitz und die Nutzung eben jener Produkte, genau so wie ihre Idole werden können. Die Idole verführen, um nicht zu sagen erziehen, ihre jungen Anhänger häufig zu kleinen Materialisten, deren Leben einzig dem Nutzen und dem Wohlergehen der Konsumindustrie dient bzw. dienen soll. Sie tun es, obwohl Kinder und auch wir Erwachsene, eigentlich viel eher nach Wissen und Bildung, anstelle des allgegenwärtigen materiellen Schunds, streben sollten. Doch meistens streben die Kinder dann nicht nur nach den beworbenen materiellen Gütern, nein, sie grenzen auch andere Kinder aus, die nicht den gleichen Idolen, wie sie, hinterher eifern und auch nicht nach den gleichen Produkten streben. So erziehen die Idole die Kinder nicht nur zu kleinen Materialisten, sondern treiben auch einen Keil in die Gesellschaft. Einen Keil, der selbst schon Kinder in bestimmte Gruppierungen, bei Kindern auch Cliquen genannt, unterteilt, zu Streit und Ab- und Ausgrenzung führt und unserer Gesellschaft zu einer schlechteren macht.

Ich Erdling 35: Wie die politische Korrektheit die Kultur zerstört

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Schaft man Medien, sein es Texte, Hörspiele, etc. oder konsumiert man ebendiese, so kommt man heutzutage, in unserer Gesellschaft, zwangsläufig mit der politischen Korrektheit in Kontakt. Mit der politischen Korrektheit, mit der die Gesellschaft einen versucht zu diktieren, wie man etwas zu schreiben und darzustellen hat oder gar, welche Themen behandelt werden dürfen. Dabei geht es Schlussendlich nicht einmal mehr alleinig um den Inhalt oder die Botschaft, die man versucht möglichst einfach und verständlich zu vermitteln, nein, die Kritik beginnt schon bei der Ansprache, die man verwendet, wenn man z.B. das generische Maskulinum benutzt. Das generische Maskulinum, das die deutsche Sprache jahrhundertelang prägte, da die deutsche Sprache sehr geschlechtsspezifisch ist und es kaum Wörter gibt, die für alle Personen treffend sind. Selbst am „es“ stören sich manche, obwohl es geschlechtslos ist, denn sie wollen doch bitte schön, mit dem richtigen Geschlecht angesprochen werden. Wie also einen Text schreiben, der gut zu lesen ist und Leser und Leserinnen, sowie alle anderen adressiert? Ich weiß es nicht und so gebe ich mir auch keine Mühe, eine politisch korrekte Anrede zu finden und zu gebrauchen, auch wenn sich dann einige Leser meiner Texte benachteiligt fühlen sollten. Ich schreibe einfach so, wie ich es für richtig halte und wie ich gerade Lust verspüre. Sollte sich einer der Leser meiner Texte an meinem Gebrauch des generischen Maskulinum stören, so bleibt mir nur die Versicherung, dass dahinter keine böse Absicht steckt, sondern es einfach der deutschen Sprache, sowie der Lesbarkeit meiner Texte geschuldet ist.

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